Produktionsland: Frankreich
Produktion: Christophe Rossignon
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Gaspar Noé
Drehbuch: Gaspar Noé
Kamera: Benoît Debie, Gaspar Noé
Schnitt: Gaspar Noé
Spezialeffekte: Rodolphe Chabrier
Budget: ca. -
Musik: Thomas Bangalter
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Monica Bellucci, Vincent Cassel, Albert Dupontel, Jo Prestia, Philippe Nahon, Stéphane Drouot, Jean-Louis Costes, Mourad Khima
Inhalt:
Alex wird auf dem Heimweg von einer Party brutal vergewaltigt und misshandelt. Sie ist alleine nachhause gegangen ohne ihren Freund Marcus, von dem sie ein Kind erwartet und der nicht in der Lage ist, die zarten Gefühle, die zwischen ihnen bestehen, zuzulassen. Ohne Pierre auch, ihren Ex-Freund, der sie noch immer liebt. Was folgt, ist eine Jagd von Marcus und Pierre, getrieben von Verzweiflung und blinder Rache. Eine Irrfahrt durch die Nacht, die in einem Sado-Maso-Club der Schwulenszene mit einem Mord endet, der genauso sinnlos ist, wie die Tat an sich. Der Falsche wird gerächt, die Dunkelheit wird nicht vertrieben. Die Geschichte wird rückwärts erzählt, vom unfassbaren Dunkel ins alltägliche Licht, das uns nicht davor bewahrt, dass die Zeit alles zerstört.
Trailer:
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Kritik:
Die Kamera schwenkt hier ganz schön hin und her, aber zumindest nicht zu unübersichtlicht, jedenfalls schwenkend in allen möglichen Richtungen.
Der Einstieg in dieser nun verstiebt und düster wirkenden Underground Kulisse eines Schwulen und Fetischen Clubs, wo überall Schmerzen projiziert werden, ist zumindest nicht einfach. Gleich mal vorweg, was die rückwärts laufende Schrift zu Beginn schon erahnen lässt ist, das der Film auch inhaltlich rückwärts abläuft, dementsprechend ist er in verschiedenen Szenarien geschnitten, das bekommt man im Verlauf aller Voraussicht nach auch mit, selbst wenn man es vorher nicht weis (Es soll ja auch Filme geben wo man irgendwann gar nicht mehr weis was nun wirklich los ist.)
Das kann natürlich hier etwas verwirren, aber die Szenarien an sich sind gut zu verstehen und es werden sich Charaktere mit etwas Tiefgang aufbauen. Die Darsteller sind allgemein gut besetzt.
In diesem verstörenden Szenario gleich zu Beginn sucht ein wild gewordener, scheinbar drogensüchtiger Mann nach jemand anderem und dabei geht er sehr rustikal zur Sache. Der Härtegrad ist hier gleich im ersten Abschnitt sehr hoch und erschüttert enorm.
Hübsche Frauen werden folgend gequält und es gibt auch ordentlich nackte Haut dieser Damen zu sehen. Die Vergewaltigungsszenen sind die längsten und intensivsten die ich bis dato je gesehen habe, dabei wird es den meisten sicherlich sehr mulmig werden und man bekommt eine richtige Aggression gegenüber dem drogensüchtigen Psychopathen. Wenn ich das mal mit Martyrs vergleiche, so wirkt die enorme Härte hier aufgrund der wesendlich besseren Story auf mich viel realistischer und ich kann mit den Opfern bestens mitleiden. Etwas nervig empfand ich nur eine Passage wo ziemlich viel geredet wird und sich die Protagonisten ständig ins Wort fallen. Allgemein hat der Film nur einen Schwachpunkt und zwar gibt es nach den Gewaltszenen dann im letzten Drittel nur noch Dialog der dann nicht mehr durchweg fesselt, mit Ausnahme des sehr berauschenden Schlusspunktes. Der Film hat den nötigen kleinen Schuss sehr schwarzen Humor anzubieten, dass macht vielleicht auch den Unterschied aus, warum der Film bei mir sehr gut funktioniert. Ein Beispiel für ein realistisches Szenario ist, wenn sich jemand einredet keine Drogen zu nehmen und er sagt das auch zu andere so, obwohl er ersichtlich voll drauf ist.
„Nenn mich Papa, du sollst mich Papa nennen du verdammte Schl..pe“
Die Story ist richtig durchgeknallt, insbesondere durch die Rückwärts spielende Variante. Im Kopf ist Regisseur Gaspar Noé scheinbar nicht ganz sauber, sonst würde nicht so was bei rauskommen wie hier zu sehen. Der Epileptiker wird sich am Ende auch noch freuen und abdrehen.
Ein Wahnsinns Film!