Produktionsland: Deutschland
Produktion: Roland Klick
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Roland Klick
Drehbuch: Roland Klick
Kamera: Robert van Ackeren
Schnitt: Jane Seitz
Spezialeffekte: -
Budget: -
Musik: Can
Länge: ca. 88 min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Mario Adorf, Anthony Dawson, Marquard Bohm, Siegurd Fitzek, Mascha Rabben, Betty Segal
Inhalt: Der schwer verletzte Bankräuber Kid wird mit einem Koffer voll Geld von einem Bewohner der mexikanischen Sierra aufgefunden. Er nimmt das Geld an sich und Kid mit zu sich. Bald darauf taucht Sunshine auf, ein Komplize von Kid der ebenfalls ein Interesse an das Geld hat. Es dreht sich alles um das Geld und es geht ums Überleben.
Trailer:
Meinung:
Wenn ich so spontan überlege was sonst so aus deutschen Landen an Filmen kam dann bin ich im Falle von "Deadlock" schon recht verwundert. Der Streifen wirkt irgendwie wie ein Western den man in die Neuzeit verlegt hat. Der Film ist recht schmutzig inszeniert und das auch im optischen Sinne. So ist alles recht heruntergekommen, die Hütten sind der reinste Dreckstall und auch sonst ist alles recht vermüllt, der Zahn der Zeit hat an allem genagt und der Staub der Wüste alles verdreckt, eine gewisse Endzeitstimmung würde ich sagen (daher habe ich mich schon immer zuweilen gefragt was man eigentlich mit dem Koffer voll Geld da noch anfangen möchte?). Schon amüsant Mario Adorf in Lumpen zu sehen aber auch die anderen wenigen Darsteller wirken nicht gerade sauber. Der Film zeichnet die Charaktere durchaus deutlich wobei es keine wirklich gute Seite gibt. Einerseits fällt es Mario Adorf als Wüstenbewohner, der den schwerverletzten findet schwer ihn zu töten, andererseits geht er dann auch nicht immer gerade sanft mit ihm um und wie die beiden anderen Hauptdarsteller Kid und Sunshine ist es eben auch die Geldgier die in ihm steckt. Viel geschossen wird hier nicht gerade aber dennoch verzichtet der Film nicht auf ein paar Brutalitäten, in der Hinsicht erinnert das dann an das italienische Kino. Da ist das zwischenmenschliche Miteinander nicht immer gerade zimperlich, es gibt ordentlich was in die Schnauze, ein paar Einschüsse und jemand wird von einem schrottigen Laster durch die Wüste gejagt und schliesslich überrollt. Ansonsten gibt es von den Charakteren noch eine ehemalige Dirne die recht durchgeknallt wirkt und ihre stumme sowie verwahrloste Tochter (die aber nett anzusehen ist). Irgendwie hat der Film eine depressive bzw. hoffnungslose Stimmung, der verletzte Kid wirkt auch nicht gerade fröhlich und viel sprechen tut er auch nicht gerade. Der Oberschurke ist aber ohne Zweifel Sunshine, wirkt glaubwürdig und kommt optisch wohl einem Cowboy am nähesten (die Bleispritzen sind im Film übrigens MGs). An einigen Stellen gibt es ein paar psychedelische Spielereien, wie zB. mit der kaleidoskopartigen Sonne. Musikalisch ist der Film mit einem guten Soundtrack der deutschen Band "Can" untermalt, vorallem eben mit der Melodie des gleichnamigen Songs "Deadlock". So ganz richtig einordnen kann ich den Film nicht, Western, Thriller oder Drama (eingeordnet wird er von den meisten Quellen ins Western-Genre)? Zu meinem Erstaunem gibt das Lexikon des internationalen Films "Deadlock" die Kennzeichnung "bw" (besonders wertvoll). Für mich jedenfalls ein durchaus sehenswerter Film der bei mir vorallem wegen seiner Atmospähre, der Eigenartigkeit und seinen guten Darstellern so gut funktioniert. Ich fand die beiden "Hexen"-Filme schon eher ungewöhnlich für das deutsche Kino, in der Hinsicht hat "Deadlock" mich aber weitaus mehr verwundert.