Originaltitel: Le Petit lieutenant
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Martine Cassinelli, Pascal Caucheteux
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Xavier Beauvois
Drehbuch: Cédric Anger, Xavier Beauvois, Guillaume Bréaud, Jean-Eric Troubat
Kamera: Caroline Champetier
Schnitt: Martine Giordano
Spezialeffekte: Benoit Talenton, Olivier Zenenski
Budget: ca. -
Musik: -
Länge: ca. 110 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Nathalie Baye, Jérôme Bertin, Jean-Charles Dumay, Jalil Lespert, Roschdy Zem
Inhalt:
Frisch ab der Polizeischule in Cannes-Ecluse hat Antoine (Jalil Lespert) wenig Lust als Provinzpolizist zu enden. Ein Mordfall pro Jahr wäre ihm definitiv zu wenig. Er entschliesst sich kurzfristig für einen Job beim Morddezernat in der Hauptstadt und reist ohne seine Frau nach Paris. Dort muss er zwar keine lächerliche Uniform tragen, aber ganz so cool, wie er sich die Arbeit vorgestellt hat, ist sie nicht. Klar kann er, wann immer er will, mit Blaulicht durch die Strassen fräsen. Doch die tägliche Routine ist nicht mal ansatzweise so spannend, wie es die Filme vorgaukeln, die Antoine bei der Berufswahl beeinflusst haben.
Zur selben Zeit kehrt auch Kommissarin Vaudieu (Nathalie Baye) zurück auf den Posten. Nach einem Alkoholentzug nimmt sie, die alle "Madame Superflic" nennen, die Arbeit wieder auf und wird zur Chefin von Antoines Einheit. Sie nähert sich dem "petit lieutenant", der gerade mal so alt, wie ihr verstorbener Sohn wäre, mit dem Instinkt einer Mutter und beauftragt ihn mit dem Fall einer Wasserleiche, die sich als polnischer Clochard herausstellt.
Trailer:
Meinung:
Zu sehen gibt bei diesem Werk ein Ermittlungs-Drama. Der französische Stil ist hier deutlich ersichtlich. Die Darsteller sind sehr gut besetzt und es wird absolut glaubhaft gespielt. Bei den Leichen obduzieren hört man im Off so richtig das Knacken heraus, wenn die Schädeldecke aufgeschnitten wird. Ein Polizist kifft gerne und er nutzt auch schon mal das Martinshorn um im Straßenverkehr schneller voran zu kommen. Selbst die humorvollen Szenen gliedern sich wunderbar der ernsten Szenerie unter. Es geht um einen Mord an einen jungen Polizisten und seine Kollegen wollen die Mörder nun fangen. Die Verhöre werden von der Polizei hart geführt, da gibt es auch schon mal einen Handschlag ins Gesicht eines Aussagenden. Es wird gut auf die Charaktere eingegangen, dafür ist das Tempo im ersten Drittel zwar etwas zu langsam, aber zunehmen wird der Film absolut interessant, wo man mit den Charakteren gut mitfühlen kann. Genau so haben Ermittlungs-Drama auszusehen, hart und realistisch.