Another Year



    • Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Danielle Brandon, Gail Egan, Georgina Lowe, Tessa Ross
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Mike Leigh
      Drehbuch: Mike Leigh
      Kamera: Dick Pope
      Schnitt: Jon Gregory
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 10.000.000£
      Musik: Gary Yershon
      Länge: ca. 129 Minuten
      Freigabe: o.A.
      Darsteller: Jim Broadbent, Lesley Manville, Ruth Sheen, Oliver Maltman, Peter Wight, David Bradley, Martin Savage, Karina Fernandez, Michele Austin


      Inhalt:

      Die vier Jahreszeiten im Rhythmus von Mike Leigh, Frühling, Sommer, Herbst, Winter im Leben eines älteren Ehepaares. Gartenarbeit, gemeinsames Essen, mit Freunden und Familie, Grillparties, die kleinen Dramen und Wunder des Alltags. Mit Charme und Herzenswärme und seinem besonderen Gespür für die Komik und Tragik des Alltäglichen schlägt Mike Leigh optimistische Funken aus dem Vorruhestand und zeigt seine beiden Helden als Paradebeispiele für eine ganze Generation unternehmungslustiger und tatkräftiger Menschen in fortgeschrittenen Jahren.


      Trailer:



      Kinostart Deutschland: 27.01.2011
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 30.06.2011 (Verleih: 23.06.2011)
    • RE: Another Year

      Die sympathischen, älteren Darsteller sind wie aus dem Leben gegriffen und geben den Charakteren viele unterschiedliche Gesichter. Es geht um Depressionen, die gerade im höheren Alter oft vorkommen und das wird hier auch intensiv aufgezeigt und zwar am Beispiel von 2 Frauen. Insbesondere auf eine der Frauen lässt sich das Geschehen dann intensiv ein. Lesley Manville heißt diese Person und sie ist auch die einzigste, wo die deutsche Synchronisierung so Grotten schlecht ist, dass sie lange Zeit sogar nerven kann, zumal sie mit Abstand den meisten Dialog bekommt, was der Film mit dieser nervigen Synchronisierung überhaupt nicht verdient hat. Trotzdem kann man sich noch dran gewöhnen. Wir erleben wie die Frau Zuneigung sucht, was sie auch in einem älteren, glücklichen Ehepaar und deren allein stehenden Sohn erhält. Zwischen dieser Frau und dem etwas jüngeren Sohn werden sich gewisse Zuneigungen ergeben. Bis dann eines Tages der 30 Jährige Sohn seine erste Freundin mit nachhause bringt und nun glücklich ist, sogar damit posiert, um doch nun ein Spießbürgerleben zu bevorzugen. Die Eltern sind natürlich sehr erfreut, nur die schon depressive Frau wird noch verzweifelter werden und bis zum Filmende kann man nun bestens mit ihr mitfühlen, sie wird abgestempelt werden und nicht mehr so redselig erscheinen wie lange zuvor und sie scheint sich nun zu schämen, ja richtig depressiv zu werden. Allerdings lässt der Film am Ende genug Raum um selbst einiges reininterpretieren. Die Spielzeit ist etwas zu lang gewählt, gerade im ersten Drittel hätte man das Geschehen temporeicher voranschreiten lassen können. Es wird zwar nie richtig langweilig, aber der Film hat nur Dialoge zu bieten, was viele sicher zu ereignisarm sehen werden. Im Gegensatz zum ebenfalls nur dialoglastigen, preisgekrönten „The Kids Are All Right“ hat mich das Geschehen hier interessiert, auch weil es nicht aufgesetzt wirkt, sondern Herz drin steckt und die Schauspieler glaubhaft sind. Zudem sind die Dialoge zynisch und somit witzig.

      So wie der kürzliche Winter's Bone wird auch „Another Year“ vielen sicherlich zu ruhig und kantig sein, somit nur der erprobte Independent Filmfan angesprochen wird.

      [film]7[/film]