Produktionsland: Frankreich, Italien
Produktion: Lauranne Bourrachot, Martine Cassinelli, Marco Cherqui, Antonin Dedet
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jacques Audiard
Drehbuch: Thomas Bidegain, Jacques Audiard
Kamera: Stéphane Fontaine
Schnitt: Juliette Welfling
Spezialeffekte: Olivier Marais, Julien Poncet de la Grave
Budget: ca. 12.000.000€
Musik: Alexandre Desplat
Länge: ca. 114 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Alaa Oumouzoune, Niels Arestrup, Gilles Cohen, Adel Bencherif, Tahar Rahim, Salem Kali, Sonia Hell, Pascal Henault, Reda Kateb,Jean-Philippe Ricci, Jean-Emmanuel Pagni
Inhalt:
Malik El Djebena, gerade 19 Jahre alt, wird zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Franzose maghrebinischer Abstammung landet in einem Gefängnis, das von einer korsischen Mafiagruppe unter der Führung von Cesar Luciano kontrolliert wird. Luciano bietet dem Analphabeten Malik seinen Schutz an, allerdings nur unter einer Voraussetzung: Malik muss einem Mitgefangenen die Kehle durchschneiden. Aus Angst begeht Malik die Tat widerwillig und steigt dadurch in der Hierarchie innerhalb der Gefängnismauern schnell auf. Als Vertrauter von Luciano genießt er immer mehr Privilegien, wird aber von den Korsen dennoch nie als einer der ihren akzeptiert. Während er Botengänge und Aufträge für die Korsen ausführt, erfährt er von dem Mafiaboss Cesar Respekt und Demütigung zugleich. Malik lernt schnell, sich mit der Situation zu arrangieren, und gewinnt innerhalb der Gefängnismauern auch bei seinen nicht-korsischen Mitgefangenen immer mehr Ansehen. Doch er verbirgt vor Allen, dass er im Geheimen ganz eigene Pläne schmiedet.
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 19.08.2010 (Verleih: 22.07.2010)
Trailer:
Review:
Zu sehen ist wie der Chef einer Bande aus dem Knast heraus operiert und seine Geschäftsbeziehungen so aufbaut, indem er andere Sträflinge deren Freigang dafür nutzt. Der Film wird durchweg ausführlich und spannend unterhalten dürfen. Auf die Charaktere wird gut eingegangen. Wenn gleich ich bei dem jungen Hauptdarsteller Tahar Rahim (Inside) Anfangs ein paar Probleme hatte ihn als Gangster zu sehen, dafür wirkt er zu schwach und unbeholfen, ja recht kindlich. Zumindest passt er irgendwie nicht zu den ganzen bösen Häftlingen, wodurch er auch zunächst Spielball dieser wird und ein komisch wirkender Mord wird durch ihn vollzogen, was zu diesem frühen Zeitpunkt nicht zu seinem Charakter passt, wenn er dies so rücksichtslos tut. Im Verlauf funktioniert das Ganze aber, wo Tahar Rahim auch immer mehr dazulernt und sich somit schleichend und für den Zuschauer fast unbemerkt in der Gangsterbande immer wieder nach oben puscht. So wird er zum 1. Handlanger für den alten Gangster Chef, zudem erscheint er immer sicherer und gewiefter in dem was er macht. Dabei gibt es einiges an Action und auch blutige Szenen gilt es zu erwarten, zudem bleiben uns nackte Brüste nicht vorenthalten, was gut über den Film verteilt ist. Der Rest vom Cast wie ein Niels Arestrup (Schmetterling und Taucherglocke) sind sehr glaubhaft besetzt.
„Ein Prophet“ hat aber ein Problem mit der zu ausgedehnten Spielzeit von mehr als 2 Stunden. Zwar wird der Film durchweg unterhalten, aber im letzten Drittel stellt sich dann doch etwas Desinteresse an der Gesichte ein, weil das Thema über diese lange Zeit nicht ganz tragfähig ist. Insgesamt ist dieser Gangster und Knastfilm härter, realer und dreckiger als die aktuellen US Produktionen in diesem Genre.