Originaltitel: La Maison des filles perdues
Produktionsland: Frankreich, Italien
Produktion: Remo Angioli
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Pierre Chevalier
Drehbuch: Pierre Chevalier, Jess Franco
Kamera: Gérard Brisseau
Schnitt: Luigi Batzella
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Daniel White
Länge: ca. 81 Min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Sandra Julien, Silvia Solar, Magda Mundari, Olivier Mathot, Gillian Pascuale, Raymond Schettino, Johnny Wessler, Mario Santini, Antonia Lotito, Gilda Arancio
Yvette gelingt mit der Hilfe eines Kunden die Flucht aus einem Luxusbordell in Marokko. Angekommen bei der Polizei erzählt sie ihre Geschichte und wie sie in das Bordell verschleppt wurde. Dieses ruft Interpol auf den Plan, da es sich um einen Ring von Mädchenhändlern zu handeln scheint…
Es ist nicht verwunderlich, dass es sich hier um ein Drehbuch von Jess Franco handelt, welches allerdings von Pierre Chevalier verfilmt wurde. Warum Franco nicht selbst die Regie übernommen hat, kann ich nicht beantworten. Der Titel Das Schiff der gefangenen Frauen hört sich reißerischer und sexistischer an, als der Film eigentlich ist. Es kommt zwar zu einigen Vergewaltigungsszenen, diese sind allerdings durch die extrem dämlichen Dialoge stark entkräftet und scheinen eher als Mittel zum Zweck eingefügt worden sein.
In erster Linie handelt es sich nämlich um einen Möchtegern-Agenten-Thriller, der mit einigen ungewollten Peinlichkeiten innerhalb der Actionszenen aufwartet. Der Agent Mark Roberts, wird von niemand geringerem als Jack Taylor verkörpert, der ja in einigen Franco-Filmen aktiv war. Einige seiner Kampfszenen wirken derart komisch, das man an eine beabsichtigte Persiflage auf die klassischen Bond-Filme denken muss.
Sandra Julien verkörpert in ihrer Rolle als Undercoveragentin, eine Art Emma Peel Image. Negativ werde ich mich nicht dazu äußern, da ihr dieses in Ansätzen durchaus gelingt. Sandra Julien sollte dem Ein oder Anderen auch aus Rollins Le Frisson des Vampires bekannt sein.
Was bleibt mir unter dem Strich zu sagen? Nun, Das Schiff der gefangenen Frauen ist wahrlich kein Film für Horror oder Action Fans. Der Film konzentriert sich eher auf eine kleine Anzahl von Trash-Fans, denen der Sexploitation Deckmantel sehr dünn erscheint und welche durch diese dünne Oberschicht einiges an ungewollten Humor erkennen und somit gut unterhalten werden.