Produktionsland: USA
Produktion: Michael Costigan, Michael Ellenberg, David Giler, Walter Hill, Mark Huffam, Ridley Scott, Tony Scott
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Damon Lindelof, Jon Spaihts
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Pietro Scalia
Spezialeffekte: Katie Newitt, Richard Van Den Bergh, Trevor Wood
Budget: ca. 130.000.000 $
Musik: Marc Streitenfeld
Länge: ca. 126 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Noomi Rapace, Michael Fassbender, Charlize Theron, Idris Elba, Sean Harris, Kate Dickie, Rafe Spall, Logan Marshall-Green, Guy Pearce, Ben Foster, Patrick Wilson
Inhalt:
Eine Mannschaft von Forschern entdeckt auf der Erde einen Hinweis zu den Ursprüngen der Menschheit, die sie auf einer spannenden Reise zu den dunkelsten Ecken führt. Dort müssen sie mit furchterregenden Gegnern kämpfen, um die Zukunft der menschlichen Rasse zu erhalten.
Trailer:
Kino USA: 08.06.2012
Kinostart in Deutschland: 09.08.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 07.12.2012
Kritik:
Ridley Scott steht in der Vergangenheit für großartige Filme, aber auch immer mal wieder für derbe Graupen wie Blade Runner und Legends, die aus Kitsch und Langeweile bestehen. Zuletzt ging ihm allerdings das mystische und atmosphärische verloren, die auch seine schlechten Filme doch noch aufweisen könnten, damit war Scott auf dem besten Wege vom Sternchen Hollywoods in die austauschbare Bedeutungslosigkeit zu rutschen. Ich glaub nach Black Hawk Down kam nichts mehr von Scott was hängen bleiben konnte. Die Robin Hood Geschichte zuletzt war so ein Durchschnitt, aber einem Scott alter Tage unwürdig und vor allem ist die Robin Hood Geschichte Stoff, wo man sehr großes draus machen sollte, dass ist ihm definitiv Misslungen. Mit Prometheus - Dunkle Zeichen gibt es ein düsteres Szenario, was man von Scott schon lang nicht mehr gesehen hat. Ist es möglich Heut zu Tage noch die düstere Atmosphäre eines Alien, Black Rain oder meinetwegen auch Blade Runner einzufangen?
Die Geschichte wirkt jedenfalls wenig interessant und liest sich wie ein Alien Abklatsch. Die Besetzung ist zumindest in Rahmen dessen ok, Noomi Rapace ist allerdings keine Ripley (Sigourney Weaver). Es wird auf die Charaktere eingegangen und an Lockerheit fehlt es nicht, dass ein oder andere mal kann gelacht werden, wie beim Rauchen im Raumanzug. Dass stetig die Computeroptik des Raumschiffs gezeigt wird und das Touchscreen zum Einsatz kommt, zeigt auf, dass wir es hier mit morderner Technik zu tun haben, die soweit auch gut ausschaut.
Es geht dann ganz in Alien Manier voran, die Charaktere werden in einem Weltraumfrachter zu einer Basis aufbrechen und treffen dort nicht unerwartet auf die Aliens. So richtig glaubhaft ist es nicht, dass die Wissenschaftler annehmen, dass auf einem fernen Planet Wesen leben sollen, welche die Menschen konstruiert haben. Die gefundenen Schrifttafeln erklären diese Vermutung dem Zuschauer nicht richtig. Der Film hat trotz der Moderne seine gruseligen, düsteren Abschnitte und auch wenn die Aliens nicht stetig aktiv sind, ist der Film absolut durchweg spannend. Scott macht nicht den Fehler eines Paul Anderson mit Pandorum zuletzt, er unterhält auch mit dem Tun der Charaktere. Das mit der Logik ist hier aber so eine Sache, weswegen der Film dann neben den Stärken auch ganz schöne Schwächen offenbart. Wieder mit dabei sind Saboteur, die allerdings doch ziemlich früh operieren, so dass man davon ausgehen kann, dass die Menschen in der Raumkapsel vorweg nur Versuchskaninchen waren. Ich weis nicht ob ich das Glauben kann. Eine Geschichte ist an sich aber schlüssig vorhanden und soweit besser als die großen Blockbuster zuletzt, aber sie ist auch nicht gut, was aber im Hollywood von Heute nun mal so ist. Die Logik ist jedenfalls zunehmend grenzwertig und kann die ganze Geschichte auch umkippen lassen, zumindest so ab Filmmitte kommt das erste Stirnenrunzeln auf und das wird bis zum Schluss zunehmen, zumindest wenn man beim Filme schauen nachdenkt. Einst war eine Ripley doch froh dem Alptraum entkommen zu sein, wo sie dann ein Trauma noch mitnahm. Hier wird die Heldin plötzlich zur Alptraumjägerin, was selbst der Android im Film nicht versteht, begründet wird dies von der Heldin mit der Menschlichkeit, also das Menschen so ticken. Auweia, da hab ich mir aber die Hand vor dem Kopf geknallt, wie man nur so etwas doofes drehen kann, denn Menschlichkeit hätte Angst ums Überleben und wird nicht wie ein Roboter zur Weltraumjägerin mutieren. Lächerlich! Zudem ist das Thema Erschaffer und Religion nicht so richtig passend zu einem Alientripp, irgendwie kann man das alles nicht glauben, wenn einem das Bild des Alien noch vor dem Gesicht rumschwirrt und wie glaubhaft doch dort die Geschichte war, dann sind es im Vergleich Quantensprünge was die Nachvollziehbarkeit angeht. Eine Szene, die wohl das derbste der Logikschwäche aufzeigt. Ganz schwach ist die kaum wahrnehmbare Sounduntermalung, grade bei einem Gruselschocker muss da viel mehr kommen.
Die Stärke des Prometheus ist der durchweg hohe Unterhaltungswert und das die Grusel- und Ekeleffekte an die Alienreihe heranreicht. Das wichtigste funktioniert hier also, somit man sich den Film als Fan von echten Horrorschockern im Kino anschauen kann. Die Aliens an sich sind schön schleimig und groß, sind auch verschieden und diesbezüglich ist der Film abwechslungsreich.
Die Dumm-Dumm Geschosse Hollywoods wachsen 2012 zum Blockbusterhimmel. Ridley Scott, der alte Alienhunter lässt es aber zumindest nicht zum seelenlosen Gekloppe oder Geschwätz verkommen. Man hätte ja auch durchweg Aliens in pausenloser Materialschlacht aufzeigen können und dann hätte es sich Scott leichter gemacht und sein Film wäre vom Mainstream von Heute noch mehr umfeiert wurden, dieser einfache Weg ist aber nicht der Stil der Scott Brüder.
Prometheus ist wenn man so will eine Neuverfilmung oder ein weiterer Teil des Alien, nur mit moderner Technik und neuer Rahmenhandlung, die gerade so im Rahmen geblieben ist, um seinen Spaß dran zu finden.