Produktionsland: Deutschland
Produktion: Angelo Colagrossi, Barbara Kranz
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Angelo Colagrossi
Drehbuch: Angelo Colagrossi, Hape Kerkeling, Jens Teutsch-Majowski
Kamera: Frank Grunert
Schnitt: Barbara Gies
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Achim Hagemann, Betti Hagemann
Länge: ca. 92 Minuten
Freigabe: FSK o.A.
Darsteller: Hape Kerkeling, Alexandra Kamp-Groeneveld, Simon Gosejohann, Maren Kroymann, Norbert Heisterkamp, Thomas Loibl, Soogi Kang, Tung Mingh Nguyen, Guido Broscheit, Max Urlacher, Stefan Nagel, Jacek Klimontko
Inhalt:
Horst Schlämmer, stellvertretender Chefredakteur beim Grevenbroicher Tagblatt, hat seinen Job endgültig satt. Er sucht nach neuen Herausforderungen und beschließt, in die Politik zu gehen und Bundeskanzler zu werden. Er gründet die "Horst Schlämmer Partei - HSP" und bringt mit seinem ziemlich "horstigen" Wahlkampf die arrivierten Parteien mächtig auf Trab. Auf dem Weg nach oben begegnet er einer Frau mit Drang zu Höherem. Eins führt zum anderen, und so sieht sich Horst Schlämmer nicht nur innerhalb kürzester Zeit als Vorreiter einer neuen Politik, sondern ist gleichzeitig auf der Flucht vor der Polizei. Schlämmer und sein Praktikant Ulle schaffen mit Glück und Kreativitt das Unmögliche: Sie machen die Partei im Land bekannt. Die HSP tritt tatsächlich als neue Partei bei den Bundestagswahlen an, und als der Wahlsonntag gekommen ist, sitzt der Parteivorsitzende Schlämmer mit seinen begeisterten Anhängern in der Stammkneipe in Grevenbroich. Alle starren wie gebannt auf die Grafik mit der ersten Hochrechnung: Jubel bricht aus! Hat Horst es tatsächlich geschafft? Ist er unser nächster Bundeskanzler? Oder hat das Schicksal noch eine viel größere Rolle für ihn vorgesehen?
Trailer:
Review:
Hasenfreunde werden gleich zu Beginn anhand eines verdammt echt aussehenden Kadavers, der zur Belustigung eingesetzt wird, einen Schrecken bekommen. Diese Szene ist aber auch die makaberste, komödialste und beste des ganzen Films oder eher von dieser Psydo-Dokumentation.
Derweil ging ich doch recht hoffnungsvoll an dieses Machwerk heran. Hape Kerkeling ist einer der wenigen deutschen Komiker über die ich Lachen kann. Großartig vor allem sein Film „Kein Pardon“. Große Werbetrommel wurden gerührt und sogar eine nicht ganz ernst gemeinte angebliche echte Kandidatur von Hape Kerkeling alias Horst Schlämmer Live in den Top Nachrichten Sendern bekannt gegeben. Viel größer hat ein deutscher Film wohl noch nie Werbung für sich gemacht und die war auch lustiger als das dann präsentierte Schaffwerk.
Lustig ist der Film allerdings nur, wenn Schlämmer mit seinem Auto Schabernack anstellt. Das eigentliche politisch ausgerichtete Thema langweilt viel zu schnell. Es wird niemand ernsthaft auf die Schippe genommen oder was ich erwartet habe in Verlegenheit gebracht. Nein, stattdessen sehen die hier geführten Interviews mit Politiker wie ein nicht ganz ernst gemeintes Kaffe Kränzchen aus. Schimmer noch die gestellt wirkenden Interviews auf der Straße, mit Personen, was lediglich auf billigsten deutschem TV Format total langweilt. Schlämmer kommt nie auf den Punkt und redet stetig um den heißen Brei. Der ganze Film dreht sich um ihn und der junge Comedian Simon Gosejohann wirkt an seiner Seite sehr blass und verpeilt, kommt nie richtig zu Wort. Für seine Rolle hätte man jeden nehmen können. Sehr nervig ist zudem noch Alexandra Kamp-Groeneveld mit totalem Overacting ausgestattet. Sie hat ganz sicher andere Vorzüge als Schauspielern. Der Film war überhaupt nicht Kino tauglich und selbst als DVD ist er nur schmuddelige Ramschwahre. Allerhand Promis von Michael Schumacher bis Bushido geben sich hier noch die Klinke in die Hand. In Grunde genommen hätte der Film auch von der aktuellen Bundeskanzlerin Angela Merkel parodiert werden können, sie hätte es auch nicht schlechter gemacht.
Insgesamt gibt es typisch deutsche Komödie, im seichten TV Format und somit absolut Kino freie Kost. Am schlimmsten ist hier aber die Musik, einige male sogar laut nervigen Schlager singend, da kommt einen die Kotze hoch.
Schlämmer: „Ich finde ihr kocht alle nur mit Wasser.“
Kein Pardon Horst Schlemmer kocht nach diesem Film im Wasser und die HSP rutscht hier deutlich unter die 5% Hürde.