Blutige Seide

    • Blutige Seide



      Produktionsland: Italien, Frankreich, Deutschland
      Produktion: Alfredo Mirabile, Massimo Patrizi
      Erscheinungsjahr: 1964
      Regie: Mario Bava
      Drehbuch: Marcello Fondato, Giuseppe Barilla, Mario Bava
      Kamera: Mario Mancini
      Schnitt: Mario Serandrei
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Carlo Rustichelli
      Länge: ca. 85:23 Minuten
      Freigabe: FSK 16, die Hartbox ist ungeprüft
      Darsteller: Cameron Mitchell, Eva Bartok, Thomas Reiner, Ariana Gorini, Dante DiPaolo, Mary Arden, Franco Ressel, Claude Dantes, Luciano Pigozzi, Lea Lander, Massimo Righi, Francesca Ungaro, Giuliano Raffaelli, Harriet Medin, Mary Carmen, Heidi Stroh, Enzo Cerusico, Nadia Anty, Goffredo Unger

      DVD:- Es gibt von Anolis sowohl eine normale FSK 16 Fassung im Keepcase (nur der deutsche Ton ist enthalten)
      - es gibt eine Hartbox in der die single Disc aus dem Buio Omega Fassung enthalten ist (diese enthält den deutschen Ton, sowie den englischen und italienischen Ton), diese Fassung ist ungeprüft
      -es gibt eine auf 1000 Stück limitierte Fassng von Anolis in Cooperation mit Buio Omega Filmclub, diese ist die ultimative Fassung des Films mit 2 Disks tollem Bild und sehr vielen Extras, diese Fassung kostet inzwischen fast 100,-€ (auch ungeprüft)


      Inhalt: Im Modesalon von Contessa Christina Cuomo tragen sich schreckliche Dinge zu: Mehrere Mannequins werden von einem maskierten Killer brutal abgestochen. Inspektor Sylvester von der römischen Polizei nimmt die Ermittlungen auf, tappt aber im Dunkeln, als der Mörder wieder und wieder zuschlägt. Nach und nach stellt sich heraus, dass im Mittelpunkt der Morde das Tagebuch eines der Models steht, in dem sämtliche Skandale und dunkle Machenschaften im Haus der Contessa aufgezeichnet sind...


      Trailer:
      -

      Review: So ich füge mal Sids Review ein, da ich ähnlicher Meinung bin:

      Ein 5 Jahre altes Review.

      Es ist wenigen Filmen vergönnt, die Bezeichnung „Godfather“ eines Genres zu tragen, aber in diesem Fall ist es zutreffend. Mario Bavas' Blutige Seide ist tatsächlich der Godfather des Giallos. Bava hatte zwar schon mit „The girl who knew to much" auf diesem Sektor experimentiert, konnte aber erst mit „Blutige Seide" das Genre des italienischen Thrillers revolutionieren.

      Inmitten von Kräftigen Farben werden hier die Morde wahrlich zelebriert, wie das später auch in Argentos Filmen der Fall ist. Ebenso wie in den Argento Filmen, wird auch hier der Lederhandschuh des Mörders zum Markenzeichen. Die Morde lassen zwar einen brutalen Eindruck zu, gehen aber niemals ins Detail, dieses liegt letztlich im Ermessen des Zuschauers und seiner Vorstellungskraft.

      Bava lässt in seinem Film die Farben Blau und Rot dominieren- sie werden zum tragenden Element.

      Blutige Seide kam 1964 in einer ab 18 Jahren freigegebenen und gekürzten Fassung in die deutschen Kinos, mittlerweile ist das Werk aber neu bewertet worden und ist nun in seiner ungekürzten Form ab 16 Jahren freigegeben.

      Fazit: Nicht nur für Argento und Bava Fans empfehlenswert, sondern ein perfekter Giallo, den man zumindest gesehen haben sollte.


      [film]10[/film]

      Anmerkung von Logge: Die beste Szene bzw. die Szene die das traumhafte Farbenspiel am besten vermittelt, ist wohl die Szene bei Antiquitätenhändler. Einfach genial gruselig und super umgesetzt.
      Top Film. Einer der besten Gialli die es gibt.

      Auch von mir [film]10[/film] Punkten
    • Das hört sich ja schonmal gut an :) Dann hat sich das Geld ja wohl gelohnt:) Und die Hartbox ist echt schick geworden. Werde ihn mir diese Woche mal anschauen^^Vllt kann ich sogar meine Freundin dazu überreden den mitzuschauen^^
    • Hrm, ich muss micht jetzt echt mal mit dem guten Mario Bava beschäftigen...
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Lange nicht gesehen, hatte auch mal eine Review dazu, aber die liess ich dann von der OFDb löschen. Jedenfalls habe ich ihn als ganz gut in Erinnerung. Der einzige Giallo, der noch in meinem Regal steht. Mal von Argentos Deep Red und Tenebre abgesehen.
    • So habe mal das Review von Sid eingefügt und noch was kurzes dazugeschrieben. Toller Film, sollte man als Giallifan gesehen haben.

      [film]10[/film] Punkten von mir!
    • Alles klar, gestern nochmal gesehen und wieder für umwerfend empfunden.
      Blutige Seide ist stimmiger, gruseliger und optisch reizvoller als jeder erdenklich andere Horrorfilm, zumal Blutige Seide auch eigentlich mehr ein Krimi ist, sprich ein Italogiallo.





    • Blutige Seide
      (Sei donne per L'assassino)
      mit Cameron Mitchell, Eva Bartok, Thomas Reiner, Ariana Gorini, Dante DiPaolo, Mary Arden, Franco Ressel, Claude Dantes, Luciano Pigozzi, Lea Lander, Massimo Righi, Francesca Ungaro
      Regie: Mario Bava
      Drehbuch: Marcello Fondato / Giuseppe Barilla / Mario Bava
      Kamera: Ubaldo Terzano / Mario Bava
      Musik: Carlo Rustichelli
      FSK 16
      Italien / 1964

      In einem Modesalon, in dem sich die Reichen, die Schönen und die Verruchten der Oberschicht treffen, sorgt eine Handtasche für erhebliche Aufregung. Offenbar enthält diese ein Geheimnis, das den feinen Damen und Herren zum Verhängnis werden könnte. Schon bald treibt ein maskierter Killer sein Unwesen unter den Mannequins...


      Mit "Blutige Seide" präsentierte Regisseur Mario Bava 1964 wohl den Ur-Giallo schlechthin und präsentierte dem Zuschauer dabei ein farbenprächtiges Meisterwerk, das vor Ästhetik nur so strotzt. Rein von der Geschichte her gibt es sicherlich so manchen Vertreter der durchaus spannender gestaltet ist, doch wenn man den Film einmal als Gesamtwerk betrachtet dürfte es äußerst schwierig erscheinen, die vorhandene Klasse zu toppen. Inhaltlich offenbart sich die handelsübliche Mordserie, die dieses Mal die Modells eines Modesalons betrifft, so das innerhalb kürzester Zeit eine nach der anderen das Zeitliche segnet. Dabei setzt der Virtuose Bava weniger auf blutige Gewaltdarstellungen, denn die einzelnen Morde sind zumeist nur in Ansätzen zu erkennen und beinhalten auch nicht die oft in anderen Filmen verwendete reißerische Note, um das Szenario künstlich härter erscheinen zu lassen. Auch als Zuschauer konzentriert man sich eigentlich weniger auf die Taten des Killers, ist man doch viel zu sehr vom kräftigen Farbenspiel angetan, das einem der Ausnahme-Regisseur hier präsentiert. Ganz generell ist "Blutige Seide" ein visueller Hochgenuss und man verspürt nicht selten das Gefühl, hier von einem wahren Bilderrausch gnadenlos überrollt zu werden. So ist es dann auch nicht immer leicht sich auf die eigentliche Handlung des Geschehens zu konzentrieren, wobei diese es natürlich auf jeden Fall verdient hat, da sich eine durchgehend interessante-und spannende Story entpuppt, in der die Identität des Mörders und auch dessen Motive schon nach knapp 65 Minuten preisgegeben werden.

      Bei einer Gesamtspielzeit von gut 85 Minuten mag sich nun manch einer die Frage stellen was in den letzten 20 Minuten noch das Interesse des Betrachters aufrecht erhalten soll, wenn ein Giallo so frühzeitig mit der Lösung des Ratespiels daher kommt. Bei fast jedem anderen Regisseur wäre diese Frage wohl auch nicht ganz ohne Berechtigung, doch Mario Bava zählte nun einmal zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen seiner Zunft, so das man an dieser Stelle überhaupt nicht den Gedanken aufkommen lassen braucht, das eventuell Langeweile Einzug in die Geschichte halten würde. Obwohl nämlich die Fronten scheinbar gänzlich geklärt sind gibt sich noch einmal ein Erzählstrang zu erkennen, der für absolut erstklassig inszenierte 20 Schlussminuten garantiert, in denen sich ein finaler Showdown zu erkennen gibt, der das gesamte Szenario absolut perfekt abrundet und diesen Film zu einem wahren Meisterwerk emporsteigen lässt.

      "Blutige Seide" als für später folgende Genre-Vertreter maßgebenden Film anzusehen ist sicher nicht übertrieben und an diversen Stellen merkt man auch ziemlich eindeutig, das hier ein Sub-Genre noch in den Kinderschuhen steckt. Das ist jetzt keineswegs als negative Kritik aufzufassen doch insbesondere die recht bieder in Szene gesetzten Tötungen der Opfer deuten ganz eindeutig an, das der Giallo hier die ersten Gehversuche macht. Erst in späteren Jahren als diese Filmart ihre absolute Hochzeit erfuhr wird einem dabei so richtig bewusst, welch wichtige Pionierarbeit ein Mario Bava hier geleistet hat, damit man auch noch in der heutigen Zeit die ganzen wunderbaren italienischen Klassiker bewundern kann, die der Giallo hervorgebracht hat. Das die Filme dabei teilweise viel derber ausfielen und zudem auch in den meisten Fällen mit einer ordentlichen Portion Erotik angereichert wurden ist sicherlich eine fast logische Weiterentwicklung, doch die gesamte Aufbauarbeit dafür ist in diesem hier vorliegendem Film zu erkennen, der zwar auch schon mit etlichen schönen Frauen ausgestattet ist, sich aber im Bezug auf die später folgenden Nacktszenen noch vollkommen geschlossen hält.

      Wie dem auch sei, "Blutige Seide" ist definitiv ein visuell berauschendes Erlebnis, denn durch das kräftige Spiel mit den Farben entfachen die gezeigten Bildern eine fast schon hypnotische Wirkung, der man sich unmöglich verweigern kann. Mit einer unglaublichen Liebe zum Detail und seinem Hang zur absoluten Perfektion hat Bava dabei ein ästhetisches-und zeitloses Meisterwerk geschaffen, das jeder Liebhaber des italienischen Kinos kennen sollte. Und auch wenn es sicherlich noch spannendere Geschichten gibt, so lassen doch eher wenige einen dermaßen überzeugenden Gesamteindruck entstehen, wie es hier der Fall ist. Und so präsentiert sich im Endeffekt eine Gesamtkomposition aus Krimi, Thriller und Ästhetik, die einen regelrecht in Verzückung geraten lässt. Eher selten bekommt man einen Film präsentiert, in dem sämtliche Komponenten so stimmig ineinander übergreifen und dabei eine Wirkung auf den Betrachter ausüben, die man ohne Übertreibung als absolut magisch bezeichnen kann. So kann man sich dann auch nur ehrfurchtsvoll vor diesem Werk verneigen, das auch nach fast einem halben Jahrhundert überhaupt nichts von seinem reiz verloren hat.


      Fazit:


      Nicht umsonst hat ein Mario Bava seinen Werken immer eine ganz persönliche-und eigene Note beigefügt. Dabei kann man in der Regel immer davon ausgehen, das alle seine Werke über einen extrem künstlerischen Ausdruck verfügen, der auch in vorliegendem Szenario mehr als eindrucksvoll zum Ausdruck kommt. So wurde hier auch die Welt der Modells und der dazugehörigen Kreise bewusst etwas überzogen, hochgestochen und manchmal sogar ein wenig arrogant dargestellt, was dem Ganzen aber einen unglaublich glaubwürdigen Eindruck verleiht, der das Szenario noch einmal zusätzlich aufwertet.


      [film]10[/film]
      Big Brother is watching you
    • Wer in Dortmund und Umgebung wohnt, kann sich das Teil mal auf der Leinwand ansehen.

    • An IHN kommt man als Giallo-Fan nicht vorbei - Blutige Seide aka Sei donne per l'assassino. Pflichtguck. Die DVD im seidigen Pappschuber hat auch was gekostet, daher ist eine unerlaubte Kritik nicht angebracht. rofl Vieles, was ein guter Giallo ausmacht, wurde hier begründet. Die Morde waren für damalige Verhältnisse ziemlich brutal, da kann ich die Filmkritik des katholischen Filmdienst irgendwie verstehen. Thomas Reiner, der den Inspektor spielte, ist auch als Synchrosprecher sehr bekannt.

      10/10
    • Jau, der ist schon beeindruckend gut.
    • Die Maskenmann mit beeindruckenden s/w Outfit schlägt stetig zu um Frauen zu morden und die Handlung ist trotz der Wendung in Grunde gut zu verstehen. Nicht verstanden habe ich lediglich, warum das eine Mädel die Leiche aus dem Kofferraum dann verstecken musste, statt die Polizei zu rufen, entweder ergibt dies keinen Sinn oder ich habe was verpasst um das zu verstehen. Eine Gesichtsverbrennung ist das härteste im Film, aufgrund des Filmalters sollte man keine direkten Schlitzereien erwarten, hier handelt es sich um einen der frühen Slasherfilme. Bei Nächten durch starken Wind wird das Geschehen außerhalb des Hauses atmosphärisch vorgetragen. Die Anprangerung der Modewelt wird durch einen etwas angestaubten Cast serviert, auch die Hauskulissen wirken heute wie aus der Mottenkiste, aber Blutige Seide ist im Gegensatz zum schnarchigen Mario Bava Film Der Dämon und die Jungfrau ganz gut gelungen und gilt daher als Inspiration des italienischen Slasher-Genre.


      [film]7[/film]

    • You have just watched a film by Mario Bava!

      Da verwechselst du was. Die Slasher-Inspiration kam erst ein paar Jahre später mit IM BLUTRAUSCH DES SATANS.

      THE GIRL WHO KNEW TOO MUCH und BLUTIGE SEIDE sind die Prototypen des Giallo-Thrillers.
    • sid.vicious schrieb:

      Die Slasher-Inspiration kam erst ein paar Jahre später mit IM BLUTRAUSCH DES SATANS.
      Wenn man es ganz genau betrachtet, ist Psycho auch ein Slasherfilm. Der Norman tut nichts anderes als mit dem Messer "slashen". Eigentlich nicht verkehrt, Alfred Hitchcock als Erfinder des Slasher-Horrors zu betrachten. Und den modernen Tierhorrorfilm natürlich auch.
    • Psycho ist der erste Slasherfilm, es gibt auch Berichte wo von Augen der Angst - Peeping Tom als erster Slasher gesprochen wird, nur sind da die Morde komplett raus geschnitten, so dass er nicht als solcher durchgehen kann. 1963 ging es dann mit den echten Slasherfilmen nach Psycho los, die irgendwo auch schon Psycho kopierten, dass waren Blood Feast, Dementia 13 und der hierzulande nicht bekannte "Sie waren nackt und mussten sterben" aka Violent Midnight. ;-) Alle Baujahr 1963..
    • Doomie, setz doch nicht immer falsche Tatsachen in die Welt, denn in Psycho sind lediglich die ersten Wurzeln des späteren Slashers zu erkennen, deswegen handelt es sich aber definitiv nicht um den ersten Slasher.Film. Wenn ich solchen Humbug lese, dann sträuben sich mir immer die Haare.
      Big Brother is watching you
    • Desmodus schrieb:

      sid.vicious schrieb:

      Die Slasher-Inspiration kam erst ein paar Jahre später mit IM BLUTRAUSCH DES SATANS.
      Wenn man es ganz genau betrachtet, ist Psycho auch ein Slasherfilm. Der Norman tut nichts anderes als mit dem Messer "slashen". Eigentlich nicht verkehrt, Alfred Hitchcock als Erfinder des Slasher-Horrors zu betrachten. Und den modernen Tierhorrorfilm natürlich auch.
      Ich habe mich ein wenig unglücklich ausgedrückt. Ich meine das in Verbindung mit Mario Bava. Als Prä-Slasher sieht man THIRTEEN WOMEN. Danach gab es erst einmal nichts, und es wurde erst in den 1960ern weitergePRÄslashert. Wie ihr schon richtig geschrieben habt, mit PEEPING TOM (1960) und PSYCHO (1960). Es folgte DEMENTIA 13 (1963) und wir springen ganz dezent über Die FRATZE (1971) zum BLUTRAUSCH DES SATANS.
    • Ich habe nun endlich die Bluray gesichtet und muss gestehen, dass mich die Farbgewalt mit seiner extremen Sogkraft in eine andere Dimension ziehen konnte. Mag ich zuvor noch vom Verwirrspiel um den maskierten Killer geschwärmt haben, so muss ich eingestehen, dass die Story einen sekundären Charakter erhält, denn diese Bilder, wie zum Beispiel das Kontrastieren der Primärfarben sowie das geliebte Spiegelmotiv, ziehen den Zuschauer ohne jegliche Gnade in seinen Bann… und wie sie das können!

      Das Upgrade lohnt!