Produktionsland: Deutschland
Produktion: Fatih Akin, Ann-Kristin Homann, Klaus Maeck, Christian Springer, Jeanette Würl
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Fatih Akin
Drehbuch: Fatih Akin
Kamera: Rainer Klausmann
Schnitt: Andrew Bird
Spezialeffekte: Norbert Skodock
Budget: ca. 4.000.000€
Musik: -
Länge: ca. 99 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel, Anna Bederke, Pheline Roggan, Lukas Gregorowicz, Dorka Gryllus, Wotan Wilke Möhring, Demir Gökgöl, Monica Bleibtreu, Marc Hosemann, Cem Akin
Inhalt:
Kneipenbesitzer Zinos ist vom Pech verfolgt: erst zieht seine Freundin Nadine für einen neuen Job nach Shanghai, dann erleidet er einen Bandscheibenvorfall. Als er in seiner Not den exzentrischen Spitzenkoch Shayn engagiert, bleiben auf einmal auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Und als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch sein leicht krimineller Bruder Illias auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos noch überlegt, wie er den Laden los wird, um Nadine nach China folgen zu können, locken Musik und die ausgefallene Speisekarte immer mehr Szenepublikum an. Das "Soul Kitchen" rockt und boomt wie nie zuvor. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Trailer:
Review:
Soul Kitchen ist ein deutscher Film der mich ab Filmmitte zunehmend doch noch einigermaßen überzeugen konnte. Die Darsteller sind an sich gehobener deutscher Durchschnitt von Heute, oft etwas langweilig agierend und mit erschreckend, genuschelten Dialogen ausgestattet, was den Film einiges an Spannung raubt. „Ja man,“ „Jo“
Hat man sich darauf eingestellt, kann man mit dem Hauptdarsteller Adam Bousdoukos durchaus noch eine dramatische Sympathiefigur bekommen. Die Geschichte um das Restaurant Soul Kitchen ist an sich gut, aber auch etwas hölzern bis zäh umgesetzt wurden, erst im letzten Drittel wird es dann auch wirklich interessant. Neue Medien wie Skype werden intensiv genutzt. Was mir hier nicht gefallen hat, ist der rasante und unerklärlich schelle Aufstieg dieses Soul Kitchen Restaurants, was in einer heruntergekommenen, abgelegenen Gegend viel zu aufgesetzt wirkt. Warum plötzlich dort noble Gerichte gezaubert werden und die Kundschaft dann wie aus heiterem Himmel die Bude einrennt, hab ich nicht nachvollziehen können, weil diesbezüglich zu wenig Entstehung aufgezeigt wird, statt dessen wird nur gefeiert. Nach einem richtigen Höhenflug, wird dieser Soul Kitchen samt seines Hautdarstellers wieder ganz nach unten versinken und im Film fast Pleite gehen. Dies ist dann auch nachvollziehbar gelungen, was den Film dann noch retten kann. Lustig ist vor allem die Schlussszene bei der Versteigerung dieses Restaurants,
wenn es für nur ein paar Cent mehr überraschend an seinen rechtmäßigen Besitzer zurückgeht.
Etwas mehr des an sich gut funktionierenden Witzes und mehr Schwung bis zur Filmmitte, sowie etwas mehr Logik und der an sich trotzdem noch funktionierende Soul Kitchen hätte ein richtig guter deutscher Film werden können. Leider nur knapp über graustes Mittelmaß. Für einen aktuelleren deutschen Film aber nicht schlecht.