Originaltitel: Ôru naito rongu
Produktionsland: Japan
Produktion: Tetsuya Ikeda, Hiroshi Kobayashi
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Katsuya Matsumura
Drehbuch: Katsuya Matsumura
Kamera: Satoshi Murakawa
Schnitt: -
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Katsuhiko Akiyama, Tatsunori Iwanaga
Länge: ca. 90 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Eisuke Tsunoda, Ryôsuke Suzuki, Yôji Ietomi, Hiromasa Taguchi, Third' Nagashima, Sachiko Wakayama, Yumi Goto, Ryôka Yuzuki, Yumi Kayama, Ken'ichi Môri, Keiichi Mano, Tomoyuki Shimada
Inhalt:
Drei sich fremde Schüler werden Zeuge, wie ein Mädchen vor ihren Augen vollkommen
grundlos von einem anderen Jungen niedergestochen wird. Dieses Erlebnis schweißt
die drei zusammen. Sie werden Freunde und versuchen gemeinsam die grausame Tat
zu verarbeiten. Als eines Tages die Freundin einer der Dreien von einer Jugendbande
vergewaltigt und getötet wird, schwören die Freunde blutige Rache. Sie machen sich auf die Jagd, um die Täter einen nach dem anderen brutal zur Strecke zu bringen.
Trailer:
Österreich DVD: 07.03.2011 ILLUSIONS UNLTD. films / CAT III Series # 10
limitierte Auflage, nummeriert auf 2.500 Stk.
Bonus:
- 4 Sammelpostkarten
- Trailershow
Kritik:
Was hier gut kommt ist die leise und gruselige Sounduntermalung, was wie leise heulende Winde klingt. Zu Beginn werden einige Flugzeuge aufgezeigt und auch welche die abstürzen, ob das irgendeine Bedeutung hat ist aber anzuzweifeln, es kommt jedenfalls oft im Film vor und könnte was für den Filmkunstschiss sein. Der erste Meuchelmord geschieht mit einem großen Messer, findet in der Öffentlichkeit statt und kommt von einem Durchgeknallten wie aus dem nichts, hier hätte schon eine Erklärung folgen müssen. Zumindest schaut diese Szene ganz brutal aus und wird auch die härteste des Films bleiben. Als die Zeugen sich dann zu einem Festschmaus treffen um die Ereignisse Revue zu passieren und nun sogar Party feiern, da läuft die ganze Glaubwürdigkeit schon derart aus dem Ruder, dass man nicht mehr zuschauen mag. Die asiatischen Darsteller sind langweilig und emotional nur bei Partystimmung glaubhaft agierend. Der Ablauf zieht sich durch lang gestreckte Traumsequenzen und belangloses Geschwafel der jungen Männer mächtig in die Länge. Nur die traurige elektronische Sounduntermalung hält einen vielleicht noch bei der Stange. Den Film kann man bei besten Willen nur nebenher laufen haben und warten bis was passiert, da die Story sehr einfach gestrickt ist verpasst man dabei den Anschluss nicht. Gewollt war hier eine Liebesgeschichte, die aber aufgrund der sehr oberflächlichen Charaktere nicht funktioniert und extrem gestreckt wird. Das der Film wenig unanschaubar ist liegt wenig an die atmosphärisch schönen Bilder, als an die vollkommen uninteressanten Dialoge, die auch nicht schnulzig wirken, sondern einfach nur belanglos runtergeschraubt werden, zudem wirkt das Lachen der Hauptdarstellerin richtig naiv und nervig. Erst nach 49 Minuten kommt überhaupt mal Folterstimmung auf wenn ein Typ der Tritt in die Weichteile verpasst wird und er dabei angekettet ist. Bis dahin hat man übrigens rein gar nichts verpasst. Anschließend gibt es eine Vergewaltigungsszene einer Frau die noch Klamotten an hat, was recht harmlos ausschaut. Die Gang der bösen Burschen, die für eine Vergewaltigung und den Wendepunkt der Story verantwortlich sind, werden als Nazis durchgehen (Hakenkreuzflagge ist oft zu sehen), somit sie als besonders Böse dargestellt werden. Der gorige Racheakt der wenigstens etwas mehr bei der Stange hält, besteht zumeist aus brutale Einschüssen, kommt aber viel zu spät und Splatterfreunde werden hier genau so wenig bedient wie Terror/Folterfans. Mit psychisch gestört anmutende Charakteren muss man etwas anfangen können, denn der krankes Gelache zieht sich durch den ganzen Film, nur dass dies auf viele nervig und lächerlich, sowie unecht wirkt.
Für mich war hier vollkommen unverständlich warum All Night Long noch zahlreiche Fortsetzung nach sich zog. Am Erstling von Regisseur Katsuya Matsumura hat es also nicht gelegen, der für die komplette Reihe verantwortlich ist.