Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale

    • Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale




      Produktionsland: Italien
      Produktion: Armando Novelli
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Fernando Di Leo
      Drehbuch: Fernando Di Leo
      Kamera: Franco Villa
      Schnitt: Amedeo Giomini
      Spezialeffekte: Basilio Patrizi
      Budget: ca. -
      Musik: Armando Trovajoli
      Länge: ca. 97 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Mario Adorf, Henry Silva, Woody Strode, Adolfo Celi, Luciana Paluzzi



      Die „New Yorker Mafia“ merkt, dass Heroin im Wert von 3 Milliarden Lire spurlos verschwunden sind. Dieses will man der „Mailänder Mafia“ anlasten. Diese präsentiert den New Yorkern, mit dem Kleinganoven Luca Canali, einen Sündenbock. Obwohl Luca Canali nur ein harmloser Zuhälter ist, wird er von zwei New Yorker Profikillern und der gesamten Mailänder Mafia gejagt. Als man Lucas Frau und seine Tochter tötet, wendet sich das Blatt und aus Jägern werden gejagte.

      Erst einmal vorweg, es handelt sich hier um keinen Poliziesco, denn in dem gesamten Film taucht nicht ein einziger Polizist auf. Demnach sollte man hier eher von einem Mafia-Film sprechen, der in seiner Art und Weise durchaus mit Milano Kaliber 9 und Der Teufel führt Regie verglichen werden kann. Verwunderlich ist dieses eh nicht, da die genannten allesamt unter der Regie von Fernando di Leo gedreht wurden.

      Zum Thema: Der Mafiaboss ist ein sehr guter italienischer Film, der mit sehr guter Action und einigen Brutalitäten zu gefallen weiß. Unter dem Strich muss man eingestehen, dass Mario Adorf, Henry Silva in diesem Film den Rang abläuft. Zwar bringt Silva seinen Part mit gewohnten Lakonismus, Zynismus und Kaltblütigkeit an den Zuschauer, allerdings ist der Part des Luca Canali, um einiges höher anzusiedeln. Adorf gelingt es die Rolle glaubwürdig zu verkörpern. Sein mentaler Wechsel vom ausgeglichenen Kleinganoven zum Überlebenskämpfer und Racheengel, der auf Grund seiner Aussichtlosigkeit keine andere Wahl hat als zu töten, wird absolut überzeugend von Mario Adorf dargestellt.

      Der Mafiaboss bietet ein sehr gutes und bleihaltiges Finale, in dem Luca Canali all seine Widersacher tötet und am Ende erschöpft auf einem Autofriedhof übrig bleibt. Ob dieses als ein Happy End zu sehen ist, bleibt der Meinung des Zuschauers überlassen.

      Fazit: Der Mafiaboss ist ein sehr guter italienischer Mafiafilm, der reichhaltig Spannung, eine gute Story und einiges an Gewalt zu bieten hat. Italienisches Kino, wie man es sich wünscht und wie man es kennt.


      8/10



    • Guter Film, den man in so Phasen oder Abenden von Poliziesco und Mafiafilm uneingeschränkt einreihen kann. [film]8[/film]
    • Was der Sid aus Italien alles kennt.
      Willst wohl Bretzelburger den Rang ablaufen? ^^
    • Bisher kannte ich Bretzelburger nicht, aber er schreibt wirklich sehr, sehr viele Reviews, wie ich gerade gesehen habe.





    • Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale
      (La Mala Ordina)
      mit Mario Adorf, Henry Silva, Woody Strode, Adolfo Celi, Luciana Paluzzi, Franco Fabrizi, Femi Benussi, Gianni Macchia, Peter Berling, Francesca Romana Coluzzi, Cyril Cusack, Sylva Koscina, Jessica Dublin, Omero Capanna, Giuseppe Castellano
      Regie: Fernando Di Leo
      Drehbuch: Fernando Di Leo
      Kamera: Franco Villa
      Musik: Armando Trovajoli
      Ungeprüft
      Deutschland / Italien / 1972

      Machtkampf in der Mafia.
      New York contra Milano.
      Heroin im Wert von 3 Milliarden Lire ist spurlos verschwunden. Die italienische Mafia hat einen Sündenbock: Zuhälter und Kleinganove Luca Canali (Mario Adorf). Unschuldig wird er zum Freiwild erklärt. Freunde werden zu Verrätern. Profi-Killer jagen ihn. Sie töten seine Frau. Sie töten sein Kind. Allein auf sich gestellt, wird der Gejagte zum Jäger. Sein Ziel: Rache! - Rache an Don Vito Tressoldi (Adolfo Celi), dem MAFIABOSS...



      Es ist zumeist immer eine wahre Wonne, wenn man auf die unzähligen Perlen des italienischen Kinos trifft und auch diese deutsch-italienische Co-Produktion aus dem Jahre 1972 bildet da keine negative Ausnahme. Unter der Regie von Fernando Di Leo (Milano Kaliber 9) ist hier ein äusserst atmosphärischer Action-Thriller entstanden, der vor allem durch seine erstklassigen Darsteller zu überzeugen weiss. Der Film ist dabei bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt und mit Henry Silva, Woody Strode oder auch Adolfo Celi bekommt man einige sehr bekannte Gesichter der damaligen Zeit zu Gesicht. Alles überragend agiert allerdings Mario Adorf, der den Kleinkriminellen Luca Canali spielt und sich ohne zu wissen warum einer gnadenlosen Hetzjagd auf seine Person ausgesetzt sieht. Besonders stark zum Ausdruck kommt dabei die Wesensänderung des Gejagten, erscheint er doch in der ersten Filmhälfte vielmehr wie ein ängstliches Reh, das lediglich sein Leben verteidigen will und große Angst vor dem Tod offenbart. nachdem die Mafia allerdings seine Frau und seine Tochter getötet hat, ändert sich die lage schlagartig und der zuvor ängszliche Mann wird zu einem gnadenlosen Rächer, der genrechtigkeit für den unnützen Tod seiner Lieben einfordert. Wie das aussieht kann man sich denken, denn nun zieht sich eine Spur des Todes durch Mailand und kein einziges Mitglied der Mafia ist vor den Rachegelüsten Canalis sicher, der wie ein Stier alles aus dem Weg räumt, was ihn aufhalten will.

      Dabei beginnt "Der Mafiaboss" von der Erzählstruktur eher ruhig und fast schon etwas bedächtig, den in der ersten Filmhälfte wird man hauptsächlich mit den einzelnen Charakteren konfrontiert, die wichtig für die Geschichte sind. Zudem erhält man auch die nötigen Informationen, warum überhaupt die Jagd auf einen eher harmlosen Kleinganoven eröffnet wird und kann sich dabei im Prinzip sofort denken, wer wirklich für die ihm zur Last gelegten Taten verantwortlich ist. Diese Vorhersehbarkeit schadet dem Film insgesamt aber kein Stück, handelt es sich hierbei doch nur um einen eher unwesentlichen Aspekt in einem Szenario, das seine Stärken in ganz anderen Dingen zum Ausdruck bringt. Neben den schon erwähnten Schauspielleistungen sind dies die ständigen Tempowechsel in der Erzählweise, denn nach eher ruhigen Phasen wird dem Zuschauer immer wieder ein regelrechter Adrenalinschub verpasstm um dann wieder für einige Minuten in ruhigere Momente zurückzukehren. Dieser ständige Wechsel beeinflusst natürlich auch das Sehverhalten des Zuschauers, ist man doch einem ständigen Wechselbad der Gefühle ausgesetzt.

      Im Bezug auf die vorhandene Action ist sicherlich der zweite Teil der Geschichte prägend, der doch nur noch wenige Ruhepausen bereithält und hauptsächlich mit rasanten Action-Passagen aufwartet. Hat Adorf schon bis dahin darstellerisch zu glänzen gewusst, so läuft er nun aber zur absoluten Höchstform auf. Absolut brillant bringt er dabei dem Zuschauer die Situation näher, wie sehr ein Mensch sich innerhalb weniger Minuten reglrecht charakterlich verändern kann, wenn man ihm das Liebste auf der Welt nimmt. Man kann sich absolut in seine Situation hineinversetzen und kann sein Handeln vom menschlichen Standpunkt aus sehr gut nachvollziehen. Und gerade diese gelungene Mischung aus Actionfilm-und gnademlosen Rachethriller ist es, die "Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale" zu einem absoluten Highlight machen. Di Leo hat in seinem Film wirklich alles richtig gemacht und bietet dem Betrachter ein sehr realistisch anmutendes Szenario, das einen extrem guten gesamteindruck hinterlässt.

      Es gibt sicherlich genügend Gründe sich dieses aussergewöhnlich gute Werk anzuschauen, eine faszinierend umgesetzter Story-Plot, herausragende Schauspieler und eine bestechende Atmosphäre sind lediglich 3 Beispiele, um eine Sichtung zu rechtfertigen. Und so zählt "Der Mafiaboss" mit Sicherheit zu den besten Vertretern seiner Art, der auch nach mittlerweile fast vier Jahrzehnten rein gar nichts von seinem Reiz und seiner Faszination eingebüßt hat. So mancher Vertreter der heutigen Zeit könnte sich hier eine dicke Scheibe abschneiden.


      Fazit:


      Fernando Di Leo hat mit diesem Film einen absolut zeitlosen Klassiker kreiert, der in wirklich allen Belangen einen mehr als nur überzeugenden Eindruck hinterlässt. Kurzweilig, spannend-und äußerst atmosphärisch wird eine glaubhafte Geschichte präsentiert, die man sich nur zu gut in der Realität vorstellen kann. Authentische Figuren und ein überragender Mario Adorf machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis, das man auf jeden Fall gesehen haben sollte.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you