Die Geschichte der O

    • Die Geschichte der O



      Originaltitel: Histoire d'O
      Produktionsland: Frankreich, Deutschland, Kanada
      Produktion: Claude Giroux, Gérard Lorin, Éric Rochat
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Just Jaeckin
      Drehbuch: Sébastien Japrisot, nach einem Roman von Pauline Réage
      Kamera: Robert Fraisse, Yves Rodallec
      Schnitt: Francine Pierre
      Musik: Pierre Bachelet
      Länge: ca. 101 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Corinne Clery, Udo Kier, Anthony Steel, Jean Gaven, Christiane Minazzoli, Martine Kelly, Jean-Pierre Andréani, Gabriel Cattand, Li Sellgren, Albane Navizet, Nadine Perles, Laure Moutoussamy u.a.

      Deutsche DVD: Galileo Medien (ungeprüft) und von FilmConfect (FSK 18) enthalten die ungeschnittene Fassung!
      Blu-Ray: 16.08.2012


      Inhalt:
      Die junge schöne Modefotografin "O" wird von ihrem Liebhaber Rene auf das Schloß von Roissy gebracht. Dort muss sie sich einer Reihe von "Prüfungen" unterziehen, um Rene ihre Liebe zu beweisen. Sie wird zu einer perfekten "Sub" ausgebildet, einer Frau, die, im Gegensatz zum Manne, eine unterwürfige Rolle in der Beziehung einnimmt. Aus ihrer tiefen Liebe zu Rene hin, lässt sie alle Demütigungen und Bestrafungen über sich ergehen. Nach dieser "Ausbildung" kehrt sie in ihr normales Leben als Modefotografin zurück, doch ihre Erlebnisse auf dem Schloß lassen sie nicht in Ruhe. Eines Tages wird sie dem Inhaber und gleichzeitig Initiator des Schloßes vorgeführt: Sir Stephen. Rene übergibt "O" ihrem neuen "Meister", der sie zu noch mehr sexuellen Unterwürfungen zwingt und ihr letztendlich sein permanentes Zeichen, seines Besitzrechtes an ihr, einbrennt.



      Einen Trailer konnte ich nicht finden, hier ist das "Intro" des Filmes:




      Fazit:
      Hier haben wir es mit einem "Meisterwerk des erotischen Filmes" zu tun, dass in den 70er-Jahren das Kinopublikum geschockt haben soll.
      In der Tat hat Regisseur Just Jaeckins ("Emmanuelle", "Gwendoline", "Lady Chatterleys Liebhaber") Film eine kontroverse Thematik als zentrales Thema: "Sado-Masoschismus" und die Unterwerfung der Frau des Mannes gegenüber. Alles Themen, die den emanzipierteren Damen unter uns einem Schlag ins Gesicht gleich kommen. Sicherlich gibt es heutzutage einige, darunter auch Frauen, die sado-masoschistisch veranlagt sind, aber einen ganzen Film über dieses Thema machen; geht das gut?

      Nunja, erstmal muss ich anmerken, dass die gezeigten "S/M"-Szenen vielleicht damals schockiert haben, heute aber nicht mehr unbedingt das Maß aller Dinge darstellen; was ich sehr positiv bewerte, denn ich persönlich mag solche Art von Filmen überhaupt nicht.
      Desweiteren kann man dem Regisseur nicht vorwerfen, dass er auch in diesem Film nicht sein Gespühr für passende Erotik an den Tag legen würde. Allein schon die Anwesenheit der Hauptdarstellerin, Corinne Clery, lässt einem die "Spucke" vergehen. Sie ist atemberaubend schön, absolut sinnlich und überzeugt in der Titelrolle in jeder Sekunde. Am Anfang eine überrascht naive "Nymphe", dann selbst angewidert von den Demütigungen, entdeckt sie ihre Lust am Schmerz bis sie selbst fast zu einer "Meisterin" wird und damit dem Manne "ebenbürtig". Das alles nimmt sie in Kauf, wegen der tiefen Liebe zu Rene. Das sieht man ihr auch an, denn immer wenn sie Rene (Udo Kier) ansieht, strahlen ihre Augen und sie ist vollkommen zufrieden, vergessen sind die Demütigungen und der Schmerz.
      Dies wirft im Grunde eine interessante Frage auf: Wie weit sind Frauen, aber auch Männer im Stande zu gehen, im Namen der Liebe!?

      Den Vorwurf einen fleischgewordenen (geheimen) Männertraum inszeniert zu haben, muss sich Just Jaeckin jedoch gefallen lassen. Über weite Strecken des Filmes dienen diese betörend schönen Frauen einfach nur als Lustobjekte der Männer. Sie haben sich hinzugeben, wenn die Männer es wollen, und sie laufen ständig nackt herum. Sogar im normalen Leben haben die Frauen sich zu unterwerfen, wenn Mitglieder dieser "S/M"-Sekte sich zu Erkennen geben und Sex haben wollen. Dies ist schon arg fragwürdig und wenn sich die weiblichen Zuschauerinnen nun "angewidert" wegdrehen möchten, kann ihnen das niemand verdenken.
      Das die Romanvorlage ausgerechnet von einer Frau geschrieben wurde, kann bewusst als "Ironie" tituliert werden. Dieser Roman soll in seinen Demütigungen sogar noch weiter gehen als der Film, was durchaus sein könnte, denn Jaeckin spült die Thematik meistens weich. Ihn interessiert die erotische Komponente mehr als die Kontroverse. Aber wie schon eingangs erwähnt rechne ich ihm das positiv an, denn richtig harte "Sexploitation"-Filme sind nicht ganz mein Genre, was manche garantiert etwas anders sehen werden.

      Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass dem Regisseur ein Film gelungen ist, der über weite Teile "seltsam" fasziniert und mit schönen urtypischen 70er-Jahre-Bildkompositionen aufwartet, dabei aber unheimlich ruhig, für viele fast langweilig, inszeniert ist. Die atemberaubende Corinne Clery, der (Film-)Männer sowohl auch (Film-)Frauen nicht widerstehen können, wertet das Gesehene auf jeden Fall auf. Hinzu kommt der Auftritt eines sehr jungen Udo Kiers, dessen Kultstatus nicht abzusprechen ist und der seine Sache sehr gut macht. Die teilweise doch recht schöne Musikuntermalung soll hier auch seine Erwähnung finden.
      Als einen "Meilenstein des erotischen Filmes" würde ich ihn nicht titulieren, eher als guten Softerotikfilm, mit guten Darstellern aber einem sehr fragwürdigen Frauenbild, welches durch die eher seichte "Weichspül-Erotikinszenierung" nicht ganz verschleiert werden kann.
      Wer auf 70er-Jahre-Filme steht und sich auch des Themas wegen nicht abschrecken lässt, kann einen Blick riskieren. Auf Grund der sleazigen 70's-Atmosphäre, der Musik und der unheimlich sinnlichen und wunderschönen Corinne Clery kann man ihn sich auf jeden Fall mal anschauen.

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      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Umgehauen hat der Film mich auch nicht gerade, obwohl er neben Emanuelle wohl zum Besten aus dem Erotikbereich zählt. An den Darstellern liegt es aber nicht, dass "Die Geschichte der O" reine Durchschnittsware ist.

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    • Erscheint am 16.08.2012 ungeschnitten auf Blu-Ray.
    • Aus Spaß angefangen anzuschauen,
      anfangs Dacht ich mir…..Omfg, was eine Grütze….. plötzlich bekommt die Geschichte auf einmal ein gutes Tempo und bietet durchaus mehr als man denkt.

      Am Ende war ich echt relativ begeistert.
      Null Erwartungen und nichtmal den Willen gehabt den ganz zu sehen, wollte nur mal reinschauen und wurde gut unterhalten.

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