Produktionsland: USA
Produktion: Mitchell Cannold, Linda Gottlieb, Steven Reuther
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Emile Ardolino
Drehbuch: Eleanor Bergstein
Kamera: Jeff Jur
Schnitt: Peter C. Frank
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 6.000.000$
Musik: John Morris
Länge: ca. 96:07 Min. (93:00 Min. o. A.)
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Jennifer Grey, Patrick Swayze, Jerry Orbach, Cynthia Rhodes, Jack Weston, Jane Brucker, Kelly Bishop, Lonny Price, Max Cantor, Charles 'Honi' Coles, Neal Jones, 'Cousin Brucie' Morrow
Inhalt:
Baby (Jennifer Grey), eine junge Frau, die aber noch nicht als solche wahrgenommen wird, reist mit ihrer Familie in ein Feriencamp, wo sie den Tanzlehrer Johnny Castle (Patrick Swayze) kennenlernt. Der wird vor Ort gezwungen, nur die langweiligen Standardtänze den unbegabten Touristen und den nach einem Abenteuer gierenden Damen beizubringen. Heimlich tanzen die Angestellten privat aber die "Dirty Dances", die lateinamerikanischen heißen Rhythmen. Als Johnnys Partnerin wegen einer Abtreibung ausfällt, lernt Baby mit ihm zusammen die Tanzschritte für eine Vorführung. Das bleibt nicht ohne Folgen...
Trailer:
Meinung:
Auch wenns DER Frauenfilm schlechthin ist, muss man auch als Mann eingestehen, dass er doch echt gut ist. Finde alleine die Filmmusik einfach genial und das regt doch zum mit-wippen an! Die Mutter aller Tanzfilme!
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Kritik von Dr.Doom:
In dem Film wird zunächst nur getanzt und die Story ist schlicht weg flach sowie nicht sehr spannend. Die Dialoge sind auch nicht immer interessant, könnte man streckenweise mit dem heutigen Twilight vergleichen, allerdings sind die Darsteller wenigstens bei weitem nicht so blass und mehr Pepp ist dann im Verlauf natürlich drin.
Von der hübschen Jennifer Grey (Ferris macht blau) sieht man beim Tanzen auch mal die Brustnippel herausstechen. Worauf es aber ankommt ist die Schauspielleistung und die stimmt bei ihr. Sie wirkt sehr natürlich und Anfangs gewollt verkrampft und schüchtern, wobei sie sich dann im Verlauf bestens entfalten kann. Der Film hat jedenfalls eine gute Atmosphäre, insbesondere außerhalb der Tanzflächen, wenn gleich die Kulisse an sich nicht so viel hergibt. Heut zu Tage kann die Optik, die mittlerweile das wichtigste ist, keineswegs mehr standhalten.
Die schnulzigen Schmachtfetzen-Tanzmusik ist zunächst nicht mein Geschmack oder wirkt langweilig. Das meiste davon hört man auch Heute noch sehr oft in der Werbung oder Popwelt wie dieser „Stay“, „Big Girls Don't Cry", „In the Still of the Night" oder „Be My Baby". Wenn man den Film allerdings seine Zeit gibt, dann funktioniert er doch noch ausgesprochen gut. Nämlich spätestens wenn der Song „Hungry Eyes“ einläutet tut sich plötzlich Gänsehaus auf und lässt die Spießermusik vom ersten Drittel schnell vergessen.
Der Tanzpartner (Patrick Swayze) ist kein Lüstling der das Mädchen vernaschen will, dafür ist er viel zu sehr in seine Arbeit versteift. Nur ist Jennifer Grey heimlich verliebt in ihn, vielleicht auch weil er so streng und abweisend scheint und sie kann sich nicht voll auf den Tanz mit ihm konzentrieren. Dennoch erfüllt Patrick Swayze ansonsten alles was die Männerwelt der 80er und 90er aufzubieten hatte und was begehrt war und zwar Muskeln und prollige Schlägereien um das Mädel auch nur vom Ansatz her zu schützen und vor Beleidigung zu verteidigen. Was natürlich nicht fehlen darf ist die Rockerlederjacke von Swayze. Die Charakternamen lauten Baby, Penny, Johnny oder Billy. Wie so oft in den 80ern der amerikanischen Filme haben die Vornamen mit „y“ geendet und hören sich Heute recht ulkig an, wenn sich die Charaktere ansprechen, so wie z.B. auch bei der Freitag der 13. & Nightmare Reihe.
Die Tanzeinlagen sehen auch ganz cool aus, erinnern etwas an die Tänze wie sie z.B. in den Michael Jackson Videos zu sehen sind, typisch 80er Jahre halt. Zum Finale bekommt man dann sogar noch richtig Lust selbst mitzutanzen, so wie es die vor 80er Spießergesellschaft hier dann auch teilweise tut, obwohl sie solch leicht rebellischen Schmuserock abgeneigt sind und dieses nachtanzen haben sehr viel, sehr sehr viele damals auch getan. Schnulzig ist dies aus heutiger Sicht nicht mehr, sondern durchaus dramatisch, auch wenn der Spannungsbogen eher flach erscheint.
Grey: „Ich kann mir nicht vorstellen, das ich auch nur einen einzigen Tag ohne dich sein soll.“
Swayze: „Dann hast du mehr Zeit für Hufeisenwerfen und Krocket, vielleicht zersägen sie dich jetzt in 7 Teile.“
Grey: „Ich fürchte wir haben alle ganz schön schockiert.“
Swayze: „Ich werd dich niemals vergessen, niemals.“
Grey: „Ich dich auch nicht.“
Dirty Dancing ist kein langweiliger Liebes- und Tanzfilm, sondern eine inhaltsgefüllte leicht prollige Romanze. An Action, Spezialeffekte oder vor allem Optik fehlt es allerdings gänzlich, zumindest für die junge Generation von Heute ist der Film daher wenig geeignet.