2000 Maniacs




    • Originaltitel: Two Thousand Maniacs
      Land / Jahr: USA / 1964
      Altersfreigabe: Ungeprüft
      Regie: Herschell Gordon Lewis
      Produktion: David F. Friedman
      Drehbuch: Herschell Gordon Lewis
      Kamera: Herschell Gordon Lewis
      Schnitt: Robert L. Sinise
      Budget: ca. 65.000 $
      Musik: Larry Wellington
      Länge: ca. 85 Minuten
      Darsteller : William Kerwin, Connie Mason, Jeffrey Allen, Ben Moore, Gary Bakeman, Jerome Eden, Shelby Livingston, Michael Korb, Yvonne Gilbert, Mark Douglas, Linda Cochran, Vincent Santo, Andy Wilson, Candi Conder, The Pleasant Valley Boys


      Inhalt:

      Die kleine Stadt Pleasant Valley, die im Jahr 1865 während des amerikanischen Bürgerkriegs von den Yankees zerstört wurde, erwacht nach 100 Jahren plötzlich wieder zum Leben. Als sich ein paar ahnungslose Touristen in das verschlafene Tal verirren, beginnt ein grausamer Rachfeldzug. Sie sollen als "Gäste" an den Feierlichkeiten und "Spielen" teilnehmen. Auf blutige Art und Weise wird jedoch sehr schnell klar, was die zweitausend wahnsinnigen Einwohner des Ortes darunter verstehen. Als Terry und Yank die Situation begreifen, versuchen sie dem Horror zu entkommen...


      Trailer:







      Meinung:


      Dieser 1964 entstandene Low Budget Splatter ist ein absoluter Kultfilm des Genres. Es ist einer der ersten Splatter - Filme überhaupt und ist doch für die damalige Zeit recht hart. Aus heutiger Sicht kann man natürlich eher darüber schmunzeln, aber immerhin hat der Film ja auch schon über 40 Jahre auf dem Buckel.

      Vor allem aber besticht der Film auch durch seinen Humor und seine teilweise sehr skurilen Charaktäre, die dem Film eine leicht trashige Note geben, die hier aber auch sehr gut hinpasst. Herrschel Gordon Lewis, der ja auch als Begründer des Splatter / Gore Films gilt und mit dem Beinamen "Godfather of Gore" ausgestattet ist, hat mit diesem herrlich schrägen Film jedenfalls einen Meilenstein geschaffen, dem ja auch 2005 das Remake "2001 Maniacs" gewidmet wurde.

      Dieses tolle Original besticht auch durch seine ganz eigene Atmosphäre, die trotz des vorhandenen Humors sehr bedrohlich ist und den Zuschauer zu fesseln und faszinieren weiss. Die extrem sarkastische Note, die hierbei mitschwingt, verleiht dem Ganzen das gewisse Etwas, was den Film so aussergewöhnlich macht und ihn von anderen Genre - Vertretern abhebt.

      Wer jedenfalls das Remake mag, der sollte es nicht versäumen, sich auch dieses geniale Original anzusehen. Es gibt diesen Film zwar nur im englischen Original mit deutschen Untertiteln, aber das macht gar nichts, denn der Film spricht für sich selbst.



      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Ja die Herschell Gordon Lewis-Filme sind für ihre Entstehungszeit recht derbe, ich denke da auch an "Blood Feast" (1963). Ja die Effekte sind wie bei anderen Lewis-Streifen wirklich sehr einfach und wirken recht unecht aber dafür eben recht hart. Die Ideen waren auch recht gut, zB. die mit dem Fass dass von Nägeln durchschlagen ist. :0: Ansonsten sind auch die anderen Filme von ihm empfehlenswert wie "Wizard Of Gore" (1970) oder auch "Gore Gore Girls" (1971) die beide recht extrem sind. [film]8[/film]
    • Ich find den auch nicht schlecht, steht dem 2001 Maniacs in nichts nach. :)
      Witzig, dreckig und unterhaltsam, wohl Herschell Gordon Lewis bester Film.

      [film]8[/film]
    • The south is gonna rise again. Yieha!

      Man kann Herschell Gordon Lewis' 2000 Maniacs gewiss als Kult ansehen, schliesslich fand dieser innovative Frühsplatterfilm aus den 60er einen würdigen Nachahmer namens 2001 Maniacs im Jahre 2005 und gilt allgemein als Backwoodurgestein, noch lange vor Blutgericht in Texas. Seinen Kultstatus hat er durchaus zurecht, nicht nur aufgrund eben jener erwähnten Tatsachen, sondern eben auch der Grundlage, dass 2000 Maniacs nach dem Genreprägenden Blood Feast der wohl älteste und prägenste Splatterfilm aller Zeiten ist. Natürlich kann man, gute 45 Jahre nach Erscheinen über solche Umstände bloss noch schmunzeln, denn schockierend, mal abgesehen von der qualitativ grottigen Machart der Effekte und der restlichen Filmtechnik, ist das lange nicht mehr. Blood Feast konnte man, mit Ignorieren der schäbigen Darsteller, dem schlechten Acting und der sterilschmuddeligen Optik unter dem Deckmantel des Kuriositätenbonus noch ertragen, erlebte man einen dokumentarischen Ausflug in den Ursprung des versauten Splatters, wobei man dabei noch herzlich über soviel dilletantisch inszenierte Naivität lachen konnte.

      2000 Maniacs hat ähnlich absurden und qualitativ grottigen Charakter, beweist sich aber recht überzeugend als lupenreiner Horror. Die Überspitzung der Redneckhillbilly - Hinterwäldlern spielt da die grösste Musik, denn mit ihrer überdreht, überfreundlich, fast schon wahnsinnigen Art bei Erscheinen der 2 Autos in ihrem 2000 Mann Örtchen, geht wahrhaftig die Post ab. Klar, zum grössten Teil kann man darüber schmunzeln, der Grundgedanke im Kopf zählt hierbei natürlich aber mehr, denn wie würde man sich selbst fühlen, wenn man nach einer provisorisch aufgerichteten Umleitung in einem Nest voller partywütender Doofköppe landet, die dich breitgrinsend und singend auf der Strasse zu hundertfach anhalten. Wäre wohl indes kein gutes Gefühl und das kommt 2 Protagonisten, es gibt 6 an der Zahl, schon nach kurzer Zeit extrem komisch vor, vorallem weil sie nicht wissen, weswegen man sie als Ehrengäste auf deren Fest lud.

      Milde gesagt existiert diese Story nur, um im Verlauf des Plots soviel wie möglich Leute abzuschlachten, bzw. sie höchstpersönlich an deren Festspielen teilhaben zu lassen. Wer das Remake 2001 Maniacs kennt, wird sich über besagte Pferdeszene freuen, auch wenn diese hier, leider nicht allzu explizit, aufgrund Dunkelheit und eben eingeschränkter Möglichkeiten, gezeigt werden kann. Fies ist das allemal, wird aber im Gegensatz zu damals sicher nicht mehr allzuviel schockieren, vorallem weil man als Ergebnis bloss ein rotbemaltes Plastikbeinchen am Strick sieht. Sehen tun wir indes aber die recht schönanmutende Barbecuezubereitung, wo die naivdoofe Blondine der Yankees ihren Arm abgehakt bekommt. Natürlich in seiner Inszenierung ähnlich durchschaubar und billig, aber wenigstens faszinierend. Desweiteren präsentiert der Pleasant Valley Horrorjahrmarkt das Nägelfässerrollen und Hau den Lukas ähem Rocky, mal umgekehrt.

      Auch wenn 2000 Maniacs im Gegensatz zu anderen Lewis' Urzeitsplattern am wenigsten goriges zu bieten hat, zeichnet sich dieser durch die allgemein fiese Hintergrundidee, den krudeschmuddeligen Charme und den kuriosen Hinterwäldlercharakteren aus, sodass 2000 Maniacs ein stellenweise recht träges aber besonderes Erlebnis, aufgrund des Exotenwertes wird.

      Fazit:
      Unbedarfter Urzeitsplatter der billigsten Machart, aber so charmant, schmuddelig und fies, dass man einfach nicht wegschauen möchte. Sei es noch so optisch hässlich und unbeholfen, 2000 Maniacs ist Splatterpflicht, auch wenn nur des Nostalgiebonus wegen. Den Film gibts nur auf Englisch mit deutschen Untertiteln, ist aber insofern besser, so bekommt der Film erst recht diesen Südstaatenbackwoodcharme.

      77%
    • Starkes Stück Film.Ein Vorreiter des Splatterfilms...

      [film]8[/film]
    • Nachdem ich ja das Remake zuerst geschaut hatte, habe ich mich nun mal dem Original gewidmet. Teilweise fand ich es besser als das Remake und manchmal auch schwächer.

      Besser war es ganz klar bei der Story und beim Ablauf, das ganze läuft irgendwie flüssiger und Spaßiger als das Remake. Die Zeit vergeht wie im Flug, die Charaktere sind nicht ganz so trashig und auch die Musik ist ganz nett.

      Hübsche Frauen muss man hier leider etwas vermissen, aber für die damalige Zeit waren sie sicher recht anschaulich. Das macht das Remake aus heutiger Sicht natürlich besser.

      Die Effekte sind für damalige Zeit einfach klasse und können gefallen, auch wenn das Remake mehr Tote zu bieten hat.

      Alles in allem ein richtig toller Film, der wie im Flug vergeht und der für sich gesehen wohl einer der besten Filme von Lewis sein dürfte. Im direkten Vergleich zu Remake, auf Grund der flüssigeren Story und weniger trashigen Charaktere etwas besser und somit für Fans von Hillbilly Horror die bessere Wahl.

      [film]8[/film]