Jane Eyre (2011)

    • Jane Eyre (2011)



      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Christine Langan, Alison Owen, Paul Trijbits
      Erscheinungsjahr: 2011
      Regie: Cary Fukunaga
      Drehbuch: Charlotte Brontë (Roman), Moira Buffini
      Kamera: Adriano Goldman
      Schnitt: Melanie Oliver
      Spezialeffekte: Modus FX
      Budget: ca. -
      Musik: Dario Marianelli
      Länge: ca. 120 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Mia Wasikowska, Michael Fassbender, Jamie Bell, Judi Dench, Imogen Poots, Sally Hawkins, Tamzin Merchant

      Inhalt:

      Nach einer entbehrungsreichen Jugend im Waisenhaus tritt die 18-jährige Jane Eyre eine Stelle als Gouvernante auf dem entlegenen Landsitz Thornfield Hall an. Mr. Rochester, Herr des Hauses, ist ein knorriger und verschlossener Mann. Dennoch entbrennt Jane langsam aber sicher in stürmischer Liebe zu ihm. Er aber scheint zu ihrem großen Unglück eine andere zu bevorzugen. Außerdem gehen auf dem einsamen Anwesen in der wilden Moorlandschaft unheimliche und beängstigende Dinge vor sich, die dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit erahnen lassen...


      Trailer:




      Kinostart in Deutschland: 01.12.2011
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 03.05.2012
    • Kritik:

      Es ist bei weitem nicht die erste Verfilmung von Jane Eyre, am bekanntesten dürfte wohl noch der 96er Film sein. Eine Frau geistert zu Beginn in der Prärie umher und sie wird von unheimlichen Stimmen verfolgt. Sie wird dann in einem Schloss aufgenommen, wo es auch unheimlich zugeht. Der Film schafft es zu Beginn noch Interesse zu wecken und man ist sogar auf das Schlimmste gefasst. Es geht dann um eine junge Frau und eine Liebesgeschichte, ja eine quälend lange. Was mir zum weiteren Verlauf einfällt? Frauenfilm! Da singt ein Mädchen wirklich schnuckelig ein Lied daher und dann passiert irgendwie nichts mehr.

      Die Kostüme sind sehr schick. Die Schauplätze wirken verträumt und leicht düster im dunkelblau Schimmer sogar mit Nebelschaden umgeben. Atmosphäre kommt in der britischen Umgebung gewiss auf. Dazu gibt es immer mal ein paar überraschende Schockeffekte, aber keine Spannung. Der Film kann eigentlich gar als seichter Gruseler durchgehen. Er hat allerdings ein Problem, er wurde auf gut 2 Stunden Spielzeit viel zu sehr gestreckt, wodurch das Tempo förmlich zum erliegen kommt. Die Hollywood Stars wie Michael Fassbender oder Jamie Bell sind hier noch ok, Mia Wasikowska (Alice im Wunderland, Kids Are All Right) ist keine gute Hauptdarstellerin, insbesondere wenn sie aufgewühlt wirken soll fällt sie gegen ihrem Gegenüber richtig ab, wirkliche Charaktertiefe war hier aber nicht zu erwarten.

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass zumindest die 96er Vorlage den Stoff schon packender geliefert hat, vielleicht optisch nicht auf dem selben modernen Niveau wie hier, aber der dürfte unterhaltsamer sein oder vielleicht auch die BBC Verflmung von 2006, wenn sich jemand für den Stoff hier interessiert. Jane Eyre 2011 ist eines der vielen Dramen der letzten Zeit, die derb gemächlich ablaufen. Die man nur am Nachmittag bei Kaffe und Kuchen nebenher laufen lassen kann, auch wenn die Schockeffekte zu Beginn einen hier immer mal überraschen können. Die blumigen Dialoge sind allerdings der Tod des Films. Parallelen zu Twilight sind durchaus angebracht, lediglich die männliche Hauptrolle wirkt für dieses junge Publikum doch zu männlich.

      Cary Fukunaga liefert also etwa selbiges wie bei seinem Erstlingswerk Sin Nombre, der aber noch etwas besser war, jedenfalls hat der Regisseur den Sprung geschafft und kann sich nun Top-Hollywood Darsteller angeln. Durch einige härtere Szenen hebt sich das Werk schon noch vom stetig Preis gekrönten amerikanischen Schnulzen oder Komadrama von Heute ab, aber viel Luft nach unten ist bei Fukunaga nicht auszumachen.

      [film]3[/film]