Karriere Girls

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      Produktionsland: Großbritannien, Frankreich
      Produktion: Simon Channing Williams
      Erscheinungsjahr: 1997
      Regie: Mike Leigh
      Drehbuch: Mike Leigh
      Kamera: Dick Pope
      Schnitt: Robin Sales
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Marianne Jean-Baptiste, Tony Remy
      Länge: ca. 87 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Katrin Cartlidge, Lynda Steadman, Kate Byers, Mark Benton, Andy Serkis, Joe Tucker, Margo Stanley, Michael Healy


      Inhalt:

      Seit sechs Jahren haben sich Hannah und Annie nicht mehr gesehen, dabei waren sie an der Uni die besten Freundinnen. Damals - in den wilden 80ern - lebten sie gemeinsam in einer gammeligen Londoner Wohnung, teilten Liebeskummer, Träume und Joints und machten die Nächte durch. Inzwischen sind aus den flippigen Freaks richtige Karrierefrauen geworden. Doch als die beiden ein gemeinsames Wochenende in London verbringen, kommen plötzlich jede Menge Erinnerungen wieder hoch.

      Trailer:
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      Kritik:

      Mike Leigh war ein sehr interessanter Independent Regisseur der 90er Jahre. Zu sehen hier bei seinem „Karriere Girls“. Wenn gleich er zuletzt mit „Another Year“ doch noch mal ein ganz intensives Drama abseits des großen Mainstream erschaffen hat.
      Karriere Girls spiegelt sehr stark die 80er und frühen 90er wieder, wo hier vor allem sehr oft die Band The Cure gehuldigt wird. Wie anhand der Filmmusik, wonach im Film auch abgefeiert wird. Es gibt ein Robert Smith T-Shirt eines Hauptdarstellers und ein Poster auf das hingewiesen wird, dass The Cure ein neues Album rausgebraucht haben. Auf die Charaktere wird sehr intensiv eingegangen und sie sind absolut schräg und auch sehr unterschiedlich. In der Hauptrolle sind 2 Frauen, eine die freche und hyperaktive Witznudel mit Problemen eine feste Beziehung zu finden, weil sie die Männer schnell sehr madig macht. Die andere findet keinen Mann, weil sie Neurodermitis hat und das sehr ersichtlich im Gesicht, zudem redet sie sehr stotterig, was sich im Film durch die Entwicklungen beides langsam verbessert und am Ende merkt der Zuschauer das auch. Der Film hat aber viel mehr zu bieten als Charaktere die sich wandeln. Es ist hier viel Witz drin, wo man bei den sehr sympathischen und alles andere als mainsteamigen, kantigen und verdammt schrägen Charakteren, sehr gut mitfeiern kann. Schlicht weg Oskarreif spielt vor allem Katrin Cartlidge (Breaking the Waves). Doch das Werk hat zum Finale plötzlich sogar viel Dramatik zu bieten, wo die Komödie ganz aufhört und Herzschmerz bestens zum Vorschein kommt und dies nicht nur anhand einer Situation. Erstaunlich was der Film trotz der sehr komödienhaft wirkenden Feierstimmung noch für eine mitreißend und sentimentale, stark deprimierende Wendung schafft, dass erlebt man so in Filme selten.

      „Die Vagina ist ein nettes Plätzchen, aber nichts zum wohnen.“


      [film]9[/film]


      Filmsound: