
Produktionsland: Deutschland
Produktion: Michael André, Claus Boje, Sonja Schmitt, Andreas Schreitmüller
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Detlev Buck
Drehbuch: Gregor Tressnow (Roman), Zoran Drvenkar
Kamera: Kolja Brandt
Schnitt: Dirk Grau
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Bert Wrede
Länge: ca. 95 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: David Kross, Jenny Elvers, Erhan Emre, Oktay Özdemir, Kida Khodr Ramadan, Arnel Taci, Kai Michael Müller, Hans Löw, Jan Henrik Stahlberg, Amy Mußul, Georg Friedrich, Marc Zwinz
Inhalt:
Nach einem heftigen Streit mit ihrem langjährigen Geliebten Dr. Peters ändert sich das sichere Leben von Miriam Polischka und ihrem 15-jährigen Sohn Michael - kurz Polischka genannt - grundlegend: Die beiden müssen Peters Villa im reichen Zehlendorf verlassen und sich im chaotischen Berlin-Neukölln einquartieren. Vollauf beschäftigt mit der Suche nach einer neuen guten Partie entgehen Miriam die Probleme ihres Sohnes in der neuen Umgebung. Polischka wird von einer Gang brutal zur Zahlung von Schutzgeld gezwungen. Er bricht mit seinen neuen Schulfreunden Crille und Matze in die vertraute Zehlendorfer Villa ein, um aus dem Erlös der Beute die Gang bezahlen zu können. Erol, dem Anführer der Gang reicht das nicht. Polischka wehrt sich, aber bevor der Streit eskalieren kann, rettet ihn Hamal, ein italienischer Hehler, der eigentlich Afghane ist, aus dieser ausweglosen Situation. Da im Neuköllner Kiez aber nichts umsonst ist, muß Polischka für ihn als Drogenkurier arbeiten. Als er an einem Tag eine heißere Lieferung als üblich übernimmt, wird er von Erol überrascht. Um ihn zu provozieren wirft dieser Polischkas Rucksack mit samt dem Drogengeld von einer S-Bahn Brücke. Der Rucksack landet auf einem gerade vorbeifahrenden Zug. Damit wird Polischka auch für Hamal zu einem Problem, denn die Schulsachen in Verbindung mit dem Geld werden die Polizei auf den Plan rufen. Hamal muß reagieren und auf einer Lichtung außerhalb der Stadt kommt es zum show-down......
Trailer:
Kritik:
Eine Mutter wird mit ihrem Sohn knallhart vom Aushilfsvati aus der Wohnung geworfen. Somit müssen beide von Berlin-Zehlendorf ins Gettoviertel nach Neukölln ziehen. Der Junge kommt dann in eine neue Klasse, wo seine kommenden Klassenkameraden ihre Beine auf den Tischen haben und den Lehrer mit Papier beschmeißen, der sich kaum zu helfen weis. Die Schüler scheinen den Unterrichtig überhaupt nicht ernst zu nehmen, nur der der Neue wirkt doch viel angepasster an die Gesellschaftsschicht. Das dies nicht lange gut gehen kann, ist schnell klar.
Die Darsteller sind erstklassig besetzt und die Kinder kackfrech. Der ca. 16 jährige David Kross ist eigentlich das Gegenteil davon und er macht einen schüchternen Eindruck, wobei er aber viel Sympathiepunkte sammelt und im entscheidenden Finale absolut brillieren kann, insbesondere dann im erschütternden Finale. Der Schauplatz von Neukölln schaut heruntergekommen aus und an Graffiti gibt es einiges zu sehen. Der Junge wird also von den mental stärkeren Burschen blutig zusammengeschlagen und erpresst, bis er an eine organisierte Gang gerät, bei der er seine Loyalität unter beweis stellen kann. Zu diesem Zeitpunkt ist der Junge schon mitten in die Straßenkriminalität abgetaucht.
Dem Jungen werden Klamotten weggenommen und er wird nebenbei mit dem Handy gefilmt, sowie Topfschlagen veranstaltet wo er gefesselt das Opfer oder der Spielball ist. Dies wird beeindruckend hart und realistisch dargestellt, es gibt natürlich auch blutige und direkt gefilmte Schläge. Die jungen Darsteller sprechen bei ihren knallharten Dialogen kein hochdeutsch, sondern haben einen berlinerisch/türkischen Akzent vorzuweisen, was so auch Bestens passt um den Film realistisch wirken zu lassen. Dabei fallen oft Wörter wie „Opfer“ oder „Arschgesicht“.
„Ich komme zu dir und f!cke deine Mutter, wenn ich dich suchen muss.“
Die Sounduntermalung besteht aus Underground-Rock oder Hip Hop und ist somit stimmig. Zu sehen ist wie schnell die Kinder den Drogen verfallen, ungewollte Schwanger- und Vaterschaften entstehen und die Eltern oft prügeln. Es gibt aber auch Freundschaft zu sehen, an die sich der Junge kurz klammern kann, was ihn dann etwas aufbaut.
So einen Knaller zu bekommen, damit war eigentlich kaum zu rechnen, wo französische Genrewahre wie „Hass“ hingegen sogar zum Kindergeburtstag mutiert. Bis hin zur perfekten Titelwahl ist der Film zensurenfrei und wie aus dem Leben gegriffen, somit schlicht weg sehenswert. „Knallhart“ brauch sich somit auch nicht hinter dem realistischen deutschen Straßenfilm „Christine F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zu verstecken. Detlev Buck hat hiermit ein deutsches provokantes Sensationswerk des abseitigen Films erschaffen, von dem es ansonsten keine interessanten Filme mehr gab, die mich ansonsten reizen könnten.
![[film]9[/film]](https://www.nightmare-horrormovies.de/wcf/images/smilies/smiley265.png)
Bilder aus Knallhart





