Produktionsland: USA
Produktion: Jason Blum, Oren Peli, Steven Schneider
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Henry Joost, Ariel Schulman
Drehbuch: Michael R. Perry
Kamera: Magdalena Gorka
Schnitt: Gregory Plotkin
Spezialeffekte: Mark Gullesserian
Budget: ca. 5.000.000$
Musik: -
Länge: ca. 91 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Katie Featherston
Inhalt:
Die Suche nach dem Ursprung des Bösen führt zurück bis in die Kindheit von Kristi und Katie. Die Familie bemerkt schon damals, dass es in ihrem Zuhause nicht mit rechten Dingen zugeht und stellt im ganzen Haus Kameras auf, in der Hoffnung eine Erklärung für die unheimlichen Geschehnisse zu finden. Das alte Filmmaterial aus dem Jahr 1988 zeigt, dass flackernde Lichter und kalte Luftzüge nur harmlose Vorboten dessen sein sollten, was die Zukunft der beiden Schwestern auf schreckliche Weise verändern sollte. Schon bald mehren sich unerklärliche Vorgänge, die einen Schatten auf ihre einst unbeschwerte Kindheit werfen. Angelockt von den Kindern, beginnt der Dämon sein teuflisches und undurchsichtiges Spiel...
Nachdem auch der zweite Teil ein - nicht mehr ganz so überraschender - Erfolg war, kommt die nächste Ladung an paranormalen Aktivitäten.
Trailer:
Kino USA: 21.10.2011
Kinostart in Deutschland: 3.11.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 08.03.2012
Kritik:
Zu Beginn gibt es wieder Familiengeplänkel, mit irgendwelchen Kindern als Ottonormalsterbliche, dies lässt böse Erinnerungen an den diesbezüglich mit verhauenen 2.Teil aufkommen, da es zu kitschig wirkte. Wobei Teil 2 anschließend mit übertriebenen Schock und Kameraeffekten am Stück das Grusel-Feeling des Erstlings komplett zerstörte. Dieses Familiengeplänkel wird hier nur im Rahmen gehalten, so dass es nicht zu viel ausmacht, anschließend geht es um 2 kleine Mädchen um die es spukt und der Film beginnt ruhig. Es gibt dann nach 12 Minuten den ersten Schauer, allerdings nur durch ein Erdbeben. Immerhin setzt man nicht mehr auf überladenes Pseudo-Gruseln des 2.Teils. Der selbst bei vielen Fans des Erstlings nur Kopfschütteln erzeugte. Allerdings verwunderlich ist es schon ein wenig, dass der 3.Teil in den Kinos wieder wie eine Bombe eingeschlagen ist, wobei die Amerikaner auch auf Schock-Reality stehen, es ist damit dann auch zu erklären. Eines der Kinder hat jedenfalls einen imaginären Freund und es wird vor allem in der Nacht von der Kamera viel aus dem Kinderzimmer eingefangen, worauf die Erwachsenen dann erst recht auf das Geisterhafte aufmerksam werden. Denn das sehr komische hieran ist, es stehen überall Kameras herum, die von den Erwachsenen stetig intensiv kontrolliert werden und das raubt diesen 3.Teil komplett die Glaubwürdigkeit, wenn die Protagonisten bei den gesichteten Erscheinungen auch noch Lachen. Der ganze Ablauf wird zunehmend arg ins lächerliche gezogen und statt zu gruseln muss man nur Lachen, aber es ist mehr ein fremdschämendes Gelächter. Die Geschichte erinnert kein bisschen an die 80er, wo er eigentlich stattfinden soll. Die Haarschnitte der jungen Erwachsenen sind sehr modern und die Mädchen haben langes schwarzes Haar alla The Ring. Die Kulissen lassen die 80er ebenfalls komplett vermissen. So gibt es aber immerhin im ersten Drittel Späße wie beabsichtigtes Erschrecken der Protagonisten, weil das Böse vorerst ausbleibt und dieses damit verhöhnt und provoziert wird, dass fällt durchaus auf die 80er Horrorfilme zurück, wo sich die Macher sicher einige angeschaut haben, dass so z.B. bis zu den ersten Teilen von Freitag der 13. zurückgeht, nur passt es zwar zu Filme wie „House“ oder „Amityville Horror“, aber nicht zu Reality alla Blair Witch Project oder Paranormal Activity. Der Film ist also bis zum letzten Drittel witzig gemacht, es geht um das beabsichtigte Erschrecken und das Abfeiern der Kamerabilder, aber der Sinn des Ganzen ist mir hier nicht so richtig klar.
Zudem ist das Thema irgendwo ausgelutscht, ich kann mich dafür nur noch schwer begeistern. Sobald die Erscheinung des Geistes anhand eines Mädchens als Schattenbild erscheint, so driftet das Werk ins arg lächerliche. Das wirkt so derart aufgesetzt, dass man sich für alle Fremdschämen muss, die genau so nervig Lachen wie die Protagonisten im Film, die sich nur selbst profilieren. Es hat was von einer billigen Soap. Mit Horror hat Paranormal Activity 3 kaum noch was zu tun, denn gruseln wird man sich hier kaum. Ich hab ja schon erwartet das Teil 3 wieder besser wird als der 2., aber er ist nicht besser, ein unglaublich mülliger Beitrag. Im vollem Kino gab es bei meiner Vorstellung viel lautes Gelache (vor allem von Frauen) aber keine Schreie oder ruhige Schauerstimmung wie beim Erstling. Die ganz schlechte Bewertung ist auch gerechtfertigt. Nur in den letzten 20 Minuten gibt es so einige Effekte am Stück und zwar total überzogen wie bei Teil 2, auch wenn es durchaus beeindruckend ausschaut und die Kamera insgesamt recht ruhig bleibt, zumindest besser als beim unübersichtlichen Vorgänger, realistisch ist das Ganze bei weitem nicht mehr und rettet den schwachen Ablauf auch nicht. Das letzte Drittel verhindert höchstens eine Nullrunde.
Paranormal Activity 3 ist wie ein Kriegsschauplatz, es ist so grausam schlecht und wird derart mediengeil eingefangen, dass man hinschauen muss.