Produktionsland: Deutschland
Produktion: -
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Gerd Kroske
Drehbuch: Gerd Kroske
Kamera: Susanne Schüle
Schnitt: Karin Schöning
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Archie Shepp
Länge: ca. 100 min
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Nobert Grupe, Stefan Hentschel
Inhalt:
„Prinz Wilhelm von Homburg“ nannte sich NOBERT GRUPE, der ein gefürchteter Boxer war. Sein legendärer Ruf ist ihm bis heute erhalten geblieben. Durch seinen skandalträchtigen Boxstil und seine kriminellen Verwicklungen hat er den ungehemmten Selbstruin eines Boxers inmitten der beginnenden Zerrüttungen von Hamburgs St.Pauli gelebt. Grupe war am ehesten vergleichbar mit den Pop-Qualitaeten Muhammad Alis, freilich nicht mit seinen boxerischen Qualitäten. Dafür aber war er ein Prinz von eigenen Gnaden und als solcher ein Meister in der Kunst der Selbstinszenierung. Auf jeden Fall war der „Prinz von Homburg” das Glamouroeseste, was das deutsche Profiboxen jemals hervorgebracht hat. Sein bekannter Fernsehauftritt von 1969 im ZDF Sportstudio, in dem er die Beantwortung von Fragen verweigerte, hat Fernsehgeschichte geschrieben. Der Film spielt im Boxermilieu der 60-er und 70-er Jahre und wird uns heute von Berlin über Hamburg bis nach Hollywood führen, dorthin, wo der „Prinz” jetzt sein Leben als Schauspieler bestreitet. Im Film wird neben der hoffnungsvollen Karriere und seinen Eskapaden auch über eine Zeit berichtet, die in ihrer Enge auch die Provokationen begünstigte. Es wird die Geschichte desjenigen erzählt, der sich allen Normen und gesellschaftlichen Regeln widersetzte und umso mehr die deutliche Bestrafung und Ausgrenzung erfuhr.Ein Film über Boxen, das Milieu, Körperlichkeit und den lebenslangen Behauptungswillen eines Einzelgängers. Der Prinz,Norbert Grupe,verstarb im Jahre 2004 in Mexico. Bekannt wurde diese Dokumentation auch durch den Auftritt des ehemaligen Kiez-Königs Stefan Hentschel,der während eines Interviews einen nervigen Passanten “wegklatscht” :)
Trailer:
Meine Wertung:
Die bewegte Geschichte über den Boxprinzen Nobert grupe aka Prinz Wilhelm von Homburg wird in dieser Dokumentation "sehr detailreich" geschildert und erzählt. Bekannt geworden ist diese Dokumentaion wohl vorallem durch den "Ausrutscher" von Kiezlegende Stefan Hentschel. Dieser gab einen Pasanten vor laufender Kamera eine Backpfeife und lief einfach weiter. Dieses Video ist heutzutage Kult!
Bis auf diesen Vorfall ist die Doku leider nur Mittelmaß. Das liegt nicht etwa daran das Homburg kein bewegtes und durchaus interessantes Leben gehabt hätte, sondern eher daran das vieles zu lasch in dieser Doku umgesetzt wurde. Es wird zwischen den Geschichten hin und her geswitcht, viele interessante Beweggründe seines Lebens werden nur kurz angeschnitten, andere (uninteressante) Dinge werden dagegen ausgeschlachtet bis zum letzten. So richtig hatte ich nicht das Gefühl das ich nach dem schauen dieser Doku viel schlauer bin als vorher. Hier wurde echt einiges versäumt.
Interessante Aspekte seiner Lebensgeschichte, z.B. seine Ausflüge nach Hollywood (Ghostbusters 2, Stirb Langsam), werden mit einem Satz abgeplättet während man sich danach sofort dem nächsten Thema widmet. Sehr schade, denn gerade aus dieser Zeit hätte ich mir erhofft, das ich viele interessante Geschichten zu hören bekomme...Aber Pustekuchen!
Zudem werden englischsprachige Szenen (Homburg lebte zu dieser Zeit in Los Angeles) nicht synchronisiert oder wenigstens Untertitelt! Gleiches gilt für VIELE der Interviewpartner die zum Teil extrem nuscheln und undeutlich sprechen sodass man nur Bruchteiler ihrer Aussagen mitbekommt. Alles in Allem mehr als Schade denn Homburg ist so eine charismatische Persönlichkeit das man hier hätte sicher mehr bieten können !!!!
Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"