Der Name der Leute

    • Der Name der Leute



      Originaltitel: Le Nom des Gens
      Produktionsland: Frankreich
      Produktion: Caroline Adrian, Franck Celton, Fabrice Goldstein, Véronique Hallot, Antoine Rein
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Michel Leclerc
      Drehbuch: Michel Leclerc, Baya Kasmi
      Kamera: Vincent Mathias
      Schnitt: Nathalie Hubert
      Spezialeffekte: Adrien Charpentier
      Budget: ca. 4.600.000$
      Musik: Jérôme Bensoussan, David Euverte
      Länge: ca. 103 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Jacques Gamblin, Sara Forestier, Zinedine Soualem, Carole Franck, Jacques Boudet,Michèle Moretti, Zakariya Gouram, Julia Vaidis-Bogard, Adrien Stoclet, Camille Gigot, Laura Genovino enfant, Rose Marit


      Inhalt:

      Die junge attraktive Bahia trägt ihren außergewöhnlichen Namen mit Stolz, kämpft mit aufbrausender Leidenschaft für alle gerade verfügbaren Randgruppen und dürfte für ihren Geschmack ruhig ein bisschen weniger französisch aussehen. Auch sonst hat die charmante Politaktivistin ihren eigenen Weg gefunden, die Welt zu verbessern: Ganz nach dem Lebensmotto ihrer hippiebewegten Eltern, "Make love, not war", schläft sie mit politisch rechts stehenden Männern, um sie ideologisch umzudrehen. Eine Ausnahme macht sie allerdings für den bekennenden Linkswähler Arthur, der sich eigentlich ganz wohl dabei fühlt, mit seinem konservativen Allerweltsnamen in der anonymen Masse unterzutauchen. Doch Bahia stellt sein bis dahin geordnetes und zurückgezogenes Leben völlig auf den Kopf. Und so muss sich Arthur plötzlich nicht nur mit Bahias mitreißendem Idealismus, sondern auch mit der wahren Geschichte seiner Familie auseinandersetzen.


      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 14.04.2011
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 28.10.2011

      Kritik:

      Der Film beginnt intellektuell und serviert so einiges über das französische und weltpolitische Geschehen, was den Einstieg für den ungebildeten Nichtfranzosen recht schwierig macht. Im Verlauf kommt man aber gut mit und es gibt nun gute Argumente, warum man diesem Franzosen trotzdem anschauen kann. Zum einen sind die Darsteller sehr gut besetzt, es gibt einiges was man hier mitnehmen und lernen kann, was auch witzig rübergebracht wird, wie das Erklären wieso die Tastatur nicht nach dem Alphabet geordnet ist. Bei den Darstellern ist vor allem Sara Forestier (Humans) hervorzuheben, sie zeichnet sich nicht nur durch sehr gute Schauspielleitung aus, sondern präsentiert auch reichlich Haut. Komplett nackt wird sie hier einige Male ganz schön provokant in der Öffentlichkeit erscheinen oder die Brust aus der Bluse raushängen lassen, zudem ist sie eine sehr schöne Frau. Bei solchen Szenen verwundert die Freigabe schon etwas, aber mehrere intensive Nacktszenen werden wahrscheinlich hierzulande nicht streng gesehen und auch für Kinder zugänglich sein, von den harten und versauten Dialogen mal ganz zu schweigen.

      Der Film liefert viel über das 3.Reich und französische (faschistische und linke) Politik, mit ein paar nachdenklichen Momenten, somit man nicht von einer reinen Komödie reden kann. Diese ernsten Themen werden allerdings immer wieder humorvoll rübergebracht und tiefgründiges dabei serviert.

      Sara Forestier schläft mit Rechtspopolisten (davon gibt es in Frankreich viele) und sie benutzt dabei ihren Körper als massive Verführungswaffe, um das andere politische Lager zu bekehren, womit sie sicher Erfolg haben darf, zumindest bei ihrem Körperbau. Ihre ganze Familie wirkt verrückt und dennoch kommt es zur Liebe zwischen ihr und einen Linkspopolist, der sehr strenge und stark enthaltsame Eltern hat, selbst aber sich von Sara Forestier sexuell angezogen fühlt. Dabei entstehen so einige Brüller wo man herzhaft bei Lachen kann. Insbesondere wenn die beiden Familien aufeinanderprallen gibt es Zündstoff und Spannungen. Es gibt einige übernatürliche Charaktere, einiges davon provokant, wie das Kinderalter und sexuelle Anspielungen, dass dürfte manch einem schon zu schwer im Magen liegen.

      „Der Name der Leute“ ist reinstes europäisches Independent Kino, wo es sehr offen und direkt zur Sache geht und dabei werden großartige Szenen geliefert, aber ganz einfach ist der Film zu Beginn nicht. Wer sich für die französische Politik etwas interessiert und dabei markant, informativ und humorvoll unterhalten werden will, der sollte reinschauen. Zudem erfährt man, weshalb Nicolas Sarkozy wirklich gewählt wurde.


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