Produktionsland: Niederlande
Produktion: Ronald van Wechem, Reinout Oerlemans, Maarten Swart, Hans De Weers, Erwin Godschalk
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Steffen Haars, Flip Van der Kuil
Drehbuch: Steffen Haars, Flip Van der Kuil
Kamera: Joris Kerbosch
Schnitt: Flip Van der Kuil
Spezialeffekte: Thaumar Rep
Budget: ca. 1.500.000€
Musik: Junkie XL
Länge: ca. 88 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Flip Van der Kuil, Steffen Haars, Nicole van Nierop, Tim Haars, Huub Smit, Wesley van Gaalen, Marco Maas, Daan van Dijsseldonk
Inhalt:
Der Kinofilm zur Serie "New Kids": Die Krise hat zugeschlagen. Die Vollprolls Gerrie, Richard, Rikki, Robbie und Barrie aus dem niederländischen Kaff Maaskantje haben ihre Jobs verloren. Da sie keine Kohle mehr haben, zahlen sie einfach nirgends mehr, bis alles außer Kontrolle gerät. New Kids, das sind Richard, Robbie, Rikkert, Barrie und Gerrie aus Maaskantje, einem verschlafenen Örtchen in den Niederlanden, wo die Zeit seit den 90er-Jahren stillzustehen scheint. Die Karriere der scheinbar unterbelichteten Dorfproleten mit Vokuhila-Haarschnitt und Asi-Look, Dosenbier, getunten Autos, Goldkettchen und Badelatschen begann als Helden einer Kurzserie im Internet. Nach mehr als 2,5 Millionen Klicks im Internet starteten die fünf Dorfprolls zunächst im TV-Sender Comedy Central durch und entwickelten sich binnen kürzester Zeit zu einem wahren Phänomen. Die Facebook-Seiten der New Kids haben inzwischen mehr als 300.000 Fans.
Mit großer Klappe und einem Überschuss an Testosteron präsentieren sich die "New Kids" nun auch im Kino und starten einen Angriff auf den guten Geschmack.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 21.04.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 01.09.2011
Kritik:
Diese Mischung aus „Flodders“, „Dei Mudder sei Gesicht“ und „Freax 2000/FREAX oder stirb!“ ist einer der Kinofilme des Jahres 2011, soweit leg ich mich fest. Diese Independent Perle aus den Niederlanden hat es hierzulande tatsächlich in die Kinos geschafft.
Angeschnallt, die New Kids im Turbomodus sind da. Es zündet zunächst zwar nicht jeder Witz, aber bei der gelieferten Stückzahl kann man einige male richtig loslachen. Das größte Problem der Komödie ist zu Beginn, dass man diese Vollassis Sprache nicht immer gleich richtig versteht, ob das nun an der missglückten deutschen Synchronisierung liegt oder der Film im Originalton streckenweise nicht immer voll verständlich ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Eine Komödie mit reichlich Ecken und Kanten wird hier geliefert, was zum herzhaften Lachen animiert, somit haben die Niederländer dem aktuell viel zu glatten „Four Lions“ und den saumäßig enttäuschenden „Paul - Ein Alien auf der Flucht“ ganz klar etwas voraus, sie heben sich von der Masse ab. Die blutigen Gewaltszenen sehen brutal aus, kommen ziemlich plötzlich im Schockeffekt und liefern so einige Kopfschüsse. Ein paar Überfahrungsszenen mit Autos wiederholen sich auch etwas, dies aber nur als kleiner Schönheitsfleck, denn die Lachemuskeln werden bei den Szenen durchweg angesprochen. Die laute und dümmlich wirkende Technomusik passt wunderbar. Sehr gut ist die Verarschung an die weichgespülte und verlogene Spendenbereitschaften der Massengesellschaft über das TV, was aufs Korn genommen wird. Es wird onaniert, natürlich mit Hose drüber. Insbesondere die späteren Szenen mit einem Hund sind alles andere als leicht verdaulich. Diese Assis lösen in den halben Niederlanden anarchistische Straßenschlachten aus und zwar wegen der Wirtschaftskrise im Lande, wo die Assis dafür als Vorbilder dienen, die nicht mehr bezahlen wollen. Natürlich lässt die Regierung sich dies nicht bieten und will die Assis nun mit Gewalt ins Jenseits schicken, in einem anstehenden Actionfeuerwerk so trashig wie es das deutsche Kino wohl noch nie gesehen hat. Ab Filmmitte gibt es noch eine faustdicke Überraschung, wenn es aus zu engen Budget Gründen zum Filmriss kommt, genau dann wenn es richtig Actionreich werden soll, die Action wird nachgeholt.
Nach ordentlichem aber nicht überragenden Beginn, kann sich diese Komödie noch enorm steigern und ist jetzt schon genau so kultig wie die „Die Flodder“. Das actionreiche Geballer zum Finale wird mit schöner Dramatik unterlegt. Das Finale ist dann wirklich großartig, das Beste was das Kino seit Jahren gesehen hat.
„Ich hab kein Geld F0tze und wenn ich welches hätte, würdest du es nicht kriegen Kackbratze“