Geschichte einer Sünde

    • Geschichte einer Sünde



      Originaltitel: Dzieje grzechu
      Produktionsland: Polen
      Produktion: -
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Walerian Borowczyk
      Drehbuch: Stefan Zeromski (Roman), Walerian Borowczyk
      Kamera: Zygmunt Samosiuk
      Schnitt: Lidia Pacewicz
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 125 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Grazyna Dlugolecka, Jerzy Zelnik, Olgierd Lukaszewicz, Roman Wilhelmi, Marek Walczewski, Karolina Lubienska, Zdzislaw Mrozewski, Mieczyslaw Voit, Marek Bargielowski, Jolanta Szemberg, Zbigniew Zapasiewicz, Wladyslaw Hancza


      Inhalt:

      Am Beispiel der jungen Ewa, die im Polen des 19. Jahrhunderts in Liebe zu einem verheirateten Mann entbrennt und nach einer Odyssee durch Europa als Prostituierte endet, präsentiert Erotikfilmer Walerian Borowczyk ("Das Biest") eine sinnlich elegante Studie über die selbstzerstörerische Kraft der Sehnsucht.


      Trailer:
      -

      Deutsche DVD Fassung: 21.04.2011
    • Hier wusste ich nicht genau worauf ich mich einlasse. Das Cover sieht schon etwas nach Erotik aus und bedingt kriegt man auch welche zu sehen. Im Prinzip ist es ein Drama, eine Liebesgeschichte und, aufgrund des Werdegangs + einiger Taten der Hauptprotagonistin, auch ein wenig Skandalfilm.

      Wer jetzt denkt, das wäre eine pure Romanze irrt sich. Ich bin kein Freund von diesen Schnulzen und Liebeskomödien und der Film ist kein bisschen schnulzig wie die Hollywood-Erzeugnisse. Anfangs ist es halt relativ romantisch. Auch die Dialoge oder Monologe sind es, denn die Liebenden schreiben sich Briefe. Sie können da ihre Liebe noch nicht öffentlich zeigen, da er älter und noch verheiratet ist. Später zieht er nach Rom und kommt wegen irgendwas ins Gefängnis. Sie zieht hinterher, aber er ist schon weg in Frankreich und so reist sie ihm erst mal immer nach aber kriegt ihn nicht mehr.
      Ich will da gar nicht zu viel verraten, auf jeden Fall sind sie nur eine ganz kurze Zeit glücklich und der Rest des Films handelt von ihr wie sie erpresst wird, nach ihrem Geliebten sucht, ihn nicht findet aber auch nie vergisst, ihren Überlebenskampf und so weiter...

      Die Kulissen und Kostüme finde ich persönlich sehr hübsch. Sie sind ganz klar nicht wie Hollywood sie gemacht hätte, aber trotzdem glanzvoll und vor allem authentisch. Im Hintergrund hört man meist schöne klassische Musik und die Dialoge und Monologe sind teilweise poetisch. Allerdings habe ich den Film im OT genossen. Die Schauspieler spielten überzeugend, auch wenn ihr Vater einmal etwas theatralisch wirkte. Mir war auch zu keiner Zeit irgendwie langweilig, da ständig etwas bedeutendes passiert. Ergo keine Längen. Obwohl man schon sagen könnte, dass es teilweise eine ruhiger Film ist neben den Morden und anderen Sachen.

      Was ich so schön fand war, wie die "rührseligen" Szenen fast kalt oder auch sachlich dargestellt wurden. Ohne besondere Musik im Hintergrund um einen extra zu rühren. Bestimmt ist man von der einen oder anderen Szene berührt, aber ohne dabei mit überschwänglich langen Momentaufnahmen oder Hintergrundmusik dazu gedrängt zu werden.

      Ob man der Protagonistin feindlich oder freundlich gegenüber steht, ist jedem selbst überlassen. Auch ob man das Ende für ein gutes oder schlechtes hält. Ich fand es war ein schönes Ende und eine angenehme, nicht schnulzige, Liebesgeschichte.


      7-8/10
    • Den hatte ich auch noch hier liegen und hab mich nun durchgequält.
      Vergessenswertes Werk von Borowczyk, was mehr ein eingestaubtes Erotikfilmchen ist, mit kaum Härte oder geschweige denn Provokation, letzteres schon anhand der schlechten Schauspieler flöten geht. Der Film mit Überlänge ist keineswegs so anrüchig wie Borowczyk’s Unmoralische Engel, Unmoralische Novizinnen, Unmoralische Geschichten, La Bête oder mit Abstriche noch Private Collections und Ars Amandi. Einzig Optik und die Musik sind hier Top.

      [film]2[/film]

      Ich würd sagen das der in die Rubrik Drama verschoben wird, wüsste nciht was hier provokant ist, die eine Nacktszene? lolp
    • Original von Dr.Doom:


      Ich würd sagen das der in die Rubrik Drama verschoben wird, wüsste nciht was hier provokant ist, die eine Nacktszene? lolp



      Vielleicht der Babymord? Für das Jahr und für dieses Produktionsland finde ich ihn schon gewagt. Wenn wir jetzt anfangen würden, was man besser verschieben könnte, wäre ich dafür "Ein Kind zu töten" zu verschieben und "God Bless America" ebenso :P

      Klar ist das ein Drama, aber auch kein normales. Es kann doch nicht sein, dass überall Blut fließen muss und man Brechreiz kriegt damit Filme als Skandalfilme oder kontroverse Filme gelten.
      Ich gucke zwar eher richtige Pornos statt Erotikfilmchen, aber als Erotikfilm würde ich das nicht sehen. Es wurde doch nur 2? mal ein Akt angedeutet. Ich sehe es eher als eine Lebensgeschichte und Liebesgeschichte ohne von rührseliger Szenen zu triefen.