Produktionsland: USA
Produktion: Maurice Kanbar, David Lovegren, Sue Bea Montgomery, Preston Stutzman
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Cory Edwards
Drehbuch: Cory Edwards, Todd Edwards, Tony Leech
Kamera: -
Schnitt: Tony Leech
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 15.000.000$
Musik: John Mark Painter, Kristin Wilkinson
Länge: ca. 77 Minuten
Freigabe: FSK 6
Darsteller: keine, CGI


Inhalt:

Das Märchen von Rotkäppchen, mal etwas anders erzählt: Zwei Polizistzen aus dem Tierreich untersuchen den Kriminalfall im Dorf, einen Überfall auf Großmutters Haus. Den Verdächtigen wird unter anderem Einbruch, Ruhestörung und das Tragen einer Axt ohne Genehmigung zur Last gelegt.

Rotkäppchen ist eine Geschichte, die jeder kennt. Aber in jeder guten Geschichte steckt mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Wir beginnen am Ende: Blaulicht und Polizeiabsperrungen am Haus von Großmutter! Star-Ermittler Nicky Flippers (ein Frosch) und Polizei-Chief Grizzly (ein – ja genau!) ermitteln zunächst wegen Ruhestörung. Die Verdächtigen sind Rotkäppchen, ein sarkastischer Wolf, ein tumber Holzfäller und Großmutter selbst. Doch schnell kommen weitere Anklagepunkte hinzu: Hausfriedensbruch, Einbruch, übermäßiger Hunger und das Schwingen einer Axt ohne Lizenz. Und obendrein scheint der Fall mit dem ominösen Bonbon-Banditen zusammenzuhängen, der seit Wochen den Wald unsicher macht. Nicky Flippers nimmt sich die Verdächtigen einzeln vor.



Trailer:




Kritik:

Der Beginn hinterlässt einen ziemlich überdrehten Eindruck, wenn man die Geschichte aber auf sich zu kommen lässt, dann erhält man doch was richtig Gutes.
Rotkäppchen schaut mit ihren großen Kulleraugen aus als ob sie auf Droge wäre, gefällt mir von der Zeichnung her nicht, die anderen zahlreichen Animationen sehen soweit in Ordnung aus, sind aber nicht auf dem Niveau eines Pixar und Dreamworks.

Die Kulisse ist zum Geschehen aber ganz passend, präsentiert Naturlandschaft und wirkt wie in einem Märchenbuch. Das Eichhörnchen spricht so schnell wie die Nager von Chip & Cap, im späteren Verlauf noch eine ganze Spur überdrehter. Die Gesangseinlagen sind zwar auch überdreht, aber doch ganz stimmungsvoll. Der größte Kracher sind dann die späteren Geschichten mit dem hohl schnitzelnden Holzfäller und die rockende Großmutter. Die Charaktere zeigen, dass mehr in ihnen steckt, wie die äußere Hülle verrät. Der Humor ist sehr hoch, für manch einen schon zu überdreht, wo ich jedenfalls öfter richtig ablachen kann, dass liegt aber mehr an der sehr guten Geschichte, die hier die Oberhand inne hat und nicht der meist zündende Klamauk. Geliefert wird eine Kriminalgeschichte die sehr unterhaltsam ist und stetig Wendungen präsentiert, wo ein Mitraten gegeben ist, wer der Bösewicht sein darf. Verulkt werden hier Casting Shows mit Recall, es gibt viele Anspielungen, wie auf Street Fighter anhand eines Kampfschreis. Der Star dieser Animation ist sicher nicht Rotkäppchen mit den Drogenaugen, sondern ganz klar die Oma und auch noch das überdrehte Eichhörnchen und die bekiffte Ziege. Der Bösewicht kommt im Finale hingegen etwas schwach zur Geltung, als einzig wirklicher Kritikpunkt anhand der Charaktere.

Wenn es an etwas im aktuellen Hollywood nicht mangelt, dann sind es die überzeugenden Animationen, mal die letzten reinen Disney Produktionen alle ausgeklammert. Insgesamt gesehen ist die Rotkäppchen-Verschwörung als günstige Produktion vollkommen überzeugend und die Geschichte eine der Besten der letzten Jahre in diesem Animations-Bereich. Zwar fehlt die tollste Grafik eines Pixar oder Dreamworks, aber der Kitsch sowie das Liebesgesülze bleiben völlig aus und trotzdem ist diese Animation nicht nur überdreht lustig, sondern auch sehr herzergreifend mit einem schönen Song von Hendrik Bruch: „Grau In Grau“.