Raus aus Åmål

    • Raus aus Åmål



      Originaltitel: Fucking Åmål
      Produktionsland: Dänemark, Schweden
      Produktion: Lars Jönsson
      Erscheinungsjahr: 1998
      Regie: Lukas Moodysson
      Drehbuch: Lukas Moodysson
      Kamera: Ulf Brantås
      Schnitt: Michal Leszczylowski, Bernhard Winkler
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 9.000.000 Schwedische Kronen
      Musik: -
      Länge: ca. 84 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Alexandra Dahlström, Rebecka Liljeberg, Erica Carlson, Mathias Rust, Stephan Hörberg, Ralph Carlsson, Maria Hedborg, Axel Widegren, Jill Ung, Lisa Skagerstam, Josefine Nyberg, Lina Svantesson


      Inhalt:

      In der schwedischen Provinz hat die sechzehnjährige Agnes es nicht gerade leicht: sie ist in der Schule eine Außenseiterin und hat in ihrer Umwelt damit zu kämpfen, daß sie lesbisch ist. Schlimmer wird alles noch, als sie sich in Elin, eine Schulschönheit, verliebt.


      Trailer:



      Kritik:

      Anfangs hat man das Gefühl in einem kitschigen Kinder- und Familienfilm zu sein, das liegt daran, dass das heutige Genre mit Oberflächlichkeit und Kitsch überflutet ist und die deutsche Synchronisierung sehr gewöhnungsbedürftig erklingt. Die Darsteller sind aber absolut erstklassig besetzt und wie aus dem Leben gegriffen. Am besten man benutzt den Originalton und lässt die deutsche Synchronisierung dazu laufen. Ansonsten habe ich mich an die deutschen grellen Stimmen gewöhnt.

      Die Huldigungen sind kaum zu übersehen. So gibt es ein riesiges Scream und Nirvana Poster zusehen, was zu dieser Zeit das coolste überhaupt war.

      „Ich möchte nicht mit einer so spastische Kuh befreundet sein, die Backstreet Boys oder sonst was für einen Scheißdreck hört.“

      Nachdem 30 Minuten eigentlich so was wie ein Party-Kinderfilm serviert wird, der mit seinen brillanten Kinderdarstellern überzeugen kann, so wird es anschließend sehr dramatisch und emotional. Es gibt verrückte Ideen unserer 2 Mädels in der Hauptrolle. Wobei weder Alexandra Dahlström, noch Rebecka Liljeberg sowie auch der restliche Cast noch mal nennenswert in Erscheinung getreten sind. Eine ist die Außenseiterin ohne Freunde und die andere scheint unentschlossen zu sein, hat aber viele Freunde, somit eigentlich ein normales Mädchen die zuerst mit einem Jungen schläft. Allerdings hat dieses Mädchen keinen Bock auf Spießerleben mit Familie, Kind und Bingoabend. Was auch lustig dargestellt wird. Zudem findet sie, das Jungs einen Horizont wie eine kniende Ameise haben, deswegen macht sie auch Schluss und sie wird nicht wie zunächst angenommen ins Kloster gehen, sondern tatsächlich lesbisch, dazu gibt es auch provokante Knutschszenen und so eingie Peinlichkeiten die der Zuschauer sehr gebannt miterleben darf. Der gelegentlich kurz gespielte Sound ist sehr stimmig und absolut passend zur Situation. Besonders kann dabei die schwedische 90er Pop-Indy Gruppe „Broder Daniel“, mit ihren Songs im Finale für Gänsehaut sorgen. Ein sehr tiefgründiges, ergreifendes und auch provokantes Kinderdrama. Raus aus Åmål ist Lukas Moodysson’s erstes Meisterwerke, es sollten mit Together - !Zusammen! und vor allem Lilja 4-ever noch 2 weitere folgen.

      [film]9[/film]


      Filmsound:



      -------------

    • RE: Raus aus Åmål

      Freut mich, dass er dir so gut gefallen hat Doomie!
      Der Film ist richtig klasse, das stimmt; er hat einen Ehrenplatz in meiner Sammlung. Die gesamten heutigen "Möchtegern"-Teenieschmonzetten, die eher mit Fäkalhumor punkten wollen anstatt mit echtem Witz, Sinn für die Jugend und etwas tiefergehendem Drama, sollten sich von diesem Film eine Scheibe abschneiden!
      Großes skandinavisches Kino!
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Der deutsche Synchro ist trotzdem grauenhaft, ähnlich wie bei The Ketchup-Effekt, da hab ich mir zu Beginn die Motorsäge gewünscht lol Gezündet hat er bei mir wo die Mädels sich kennen lernen und plötzlich einfach so per Anhalter trampen wollen, wobei sie dann bei einem "Scheinperversen" ins Auto steigen. Doch was dann mit dem plötzlich Kuss geboten wird, damit rechnet man überhaupt nicht, ein echter Filmriss, ab da wird der Film richtig Klasse.
    • Stimmt, diese Szene ist richtig gut geworden. Und dann küssen sie sich, während im Radio "I want to know what Love is" von Foreigner läuft. Unter normalen Umständen 100 % Kitsch, aber in diesem Film funktioniert das perfekt und wirkt in keinster Weise aufgesetzt oder gar billig. Ab da nimmt dann das Gefühlschaos von Agnes und Elin erst einmal richtig Fahrt auf. Der Regisseur beweist mit "Raus aus Åmål", dass er die nötige Sensibilität und das Fingerspitzengefühl für das Gefühlschaos der Teenies besitzt.

      Wie schon erwähnt ein unglaublich toller Film; ich kann ihn nur jedem wärmstens empfehlen!
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Ganz nette Unterhaltung, für mich allerdings nicht wirklich aufregendes. Mutiges Thema das wohl auch wahrheitsmäßig präsentiert wird. Hat sich aber nicht auf ewig in mein Gedächtnis gebrannt. [film]6[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &