Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland, Italien
Produktion: Artur Brauner, Franco Ciferri Antonio Margheriti
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Antonio Margheriti
Drehbuch: Antonio Margheriti
Kamera: Riccardo Pallottini
Schnitt: Otello Colangeli
Musik: Carlo Savina
Länge: ca. 83 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Joachim Fuchsberger, Marianne Koch, Helga Anders
Eine Reisegesellschaft erleidet im strömenden Regen eine Autopanne. Da sie keine andere Lösung wissen, suchen sie ein altes Landhaus auf um dort um Hilfe zu bitten. Die beiden Bewohner, eine alte Frau, die sich in Trance befindet und deren Sohn scheinen die Gäste bereits erwartet zu haben.
Antonio Margheriti hatte sich bereits ein Jahr vor „Schreie in der Nacht“ mit dem Film „Sieben Jungfrauen für den Teufel“ im Gialli-Genre versucht und nicht gerade einen Meilenstein damit gesetzt. Im Fall von „Schreie in der Nacht“ ist dieses nicht anders. Margheriti bewegt sich hier zwar nicht in die Edgar Wallace Richtung, wie er es bei „Sieben Jungfrauen für den Teufel“ praktiziert hat, dennoch gelingt es ihm erneut nicht, den Funken den ein Giallo ausmacht, auf das Publikum überspringen zu lassen. Was „Schreie in der Nacht“ allerdings auszeichnet ist sein, sehr im Dunklen gehaltenes Ambiente. Dieses Ambiente ist weniger im deutschen oder italienischen Bereich, als eher im englischen zu finden. Was klar aus der Beleuchtung und dem Farbeinsatz zu erkennen ist. Somit fühlt man sich, innerhalb der sehr abgedunkelten Kulissen und deren blauen Farbtönen, recht schnell heimisch und geborgen. Geborgen ist hier mit dem Wort Gemütlichkeit gleichzusetzen und ebenso gemütlich geht der Film auch vor. Margheritis Film weiß nämlich, trotz seiner recht guten Darsteller, nicht so richtig in die Gänge zu kommen. Das Thema bewegt sich zu sehr im Bereich von Rückblenden, die lesbische Hörigkeit und Eifersucht demonstrieren und eine zu lange Vorbereitung auf die eigentliche Begründung der Reisegesellschaftszusammenkunft in dem Landhaus folgen zu lassen.
Das typische für einen Giallo der alten Schule bleibt allerdings erhalten, denn die letzen 15 Minuten lassen den Zuschauer klarer sehen und das Puzzle zusammenfügen. Bis es soweit ist, demonstriert der Film jedoch einfach zu viel Leerlauf.
Fazit: „Schreie in der Nacht“ ist ein durchschnittlicher Giallo, der von seiner Optik und den letzten 15 Minuten lebt. Trotzdem sollten Fans des Genres einen Blick riskieren.
6,5/10