Blue Valentine

    • Blue Valentine



      Produktionsland: USA
      Produktion: Doug Dey, Michelle Williams, Ryan Gosling, Lynette Howell, Jack Lechner, Alex Orlovsky, Scott Osman, Jamie Patricof
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Derek Cianfrance
      Drehbuch: Derek Cianfrance, Cami Delavigne, Joey Curtis
      Kamera: Andrij Parekh
      Schnitt: Jim Helton, Ron Patane
      Spezialeffekte: Drew Jiritano
      Budget: ca. 1.000.000$
      Musik: Grizzly Bear
      Länge: ca. 112 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Ryan Gosling, Michelle Williams, Mike Vogel, John Doman, Ben Shenkman, Faith Wladyka, Maryann Plunkett, Samii Ryan, Eileen Rosen, Tamara Torres, Carey Westbrook, Eileen Rosen


      Inhalt:

      Nach sechs gemeinsamen Jahren ist Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus Liebeserklärungen per Ukulele und Stepptanz wurden banale Streits um Geld, um fehlgeschlagene Ambitionen und um die gemeinsame Tochter Frankie. Wie es so weit kommen konnte, weiß keiner von ihnen. Den Kampf scheinen beide bereits verloren zu haben. Als letzten Rettungsversuch für ihre Ehe verbringen Dean und Cindy eine Nacht in einem Motel, in der sowohl zärtliche Erinnerungen an die erste Zeit als Paar als auch die brutale Gewissheit wach werden, dass sie vor der härtesten Veränderung ihres Lebens stehen.



      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 04.08.2011
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 07.12.2011
    • Kritik:

      Atmosphärisch wird der Film von seinen naturgebunden Hintergrundgeräuschen sofort gut eingefangen. Vorgestellt wird uns eine Familie, die Tochter ist ziemlich zickig, eine nervige Göre und sie will das Essen nicht verspeisen, immerhin versucht der Vater durch lockere Witzigkeit Sympathie zu erzeugen. Solche gut gelaunten Szenen ziehen sich durch den ganzen Film, immer wieder mal mit ein paar Denkanstöße auf Alter oder Behinderte, was nachdenklich machen soll. Die Schauspieler können an sich aber weitestgehend überzeugen.
      Ansonsten kann ich auch hier überhaupt nicht nachvollziehen, warum der so herausragende Kritiken bekommen hat. Denn bis auf das alltägliche Leben, hat der Film nur gähnende Langeweile parat. Bereits nach 40 Minuten hatte ich schon gar kein Bock mehr auf diese Zeitverschwendung und habe dann abgebrochen, denn mehr Zeit bekommt von mir kein Film, wenn er mich rein gar nicht erreicht. Blue Valentine soll auf die
      Gefühle eingehen, dabei fehlt aber komplett die Dramatik oder einen richtigen Sinn der Geschichte. Derweil wird nur von Gefühlen geschwafelt und auch ätzender Softsex zelebriert.
      Auf diesen Labertaschenfilm kann man wieder mal vollkommen verzichten. Eigentlich ein typischer Frauenfilm, der auf erotisch wirkende Sonnenscheincharaktere setzt, wo ich die Flinte vorzeitig ins Korn werfen musste, ist nicht unterhaltsam. ;)


      [film]1[/film]
    • Na, da bin ich ja gespannt, ob mich dieser typische Frauenfilm fesselt. Werde berichten. :5:
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Schon gesehen? lol Es gibt ja so einige Dramen zuletzt die sehr für das weibliche Publikum gedacht sind.
    • Heute habe ich die Blu-Ray bekommen. Mal sehen, ob etwas von deiner Kritik zutrifft^^.
      What fools these Mortals be!
    • Original von DeathShark:

      Heute habe ich die Blu-Ray bekommen. Mal sehen, ob etwas von deiner Kritik zutrifft^^.

      Was heisst hier "etwas'. lol
    • Was ich bis jetzt vom Film gelesen habe war alles recht Positiv. Und wenn er, wie ich mir durchaus vorstellen könnte, in die Richtung von 500 Days of Summer geht, denke ich könnte der Film recht gut sein. Aber wie gesagt, Blu Ray habe ich ja jetzt, also werde ich mir demnächst ansehen und dann was schreiben;). Und bitte meine vorherige Aussage jetzt nicht falsch verstehen :0:
      What fools these Mortals be!
    • Ich hab es schon verstanden wie du es meinst. :6: Bin mal gespannt wo ich deinen Geschmack schon mal einordnen kann. Ich meine wenn du sowas wie hier kaufst, wird dir sowas auch gefallen.
    • Vorweg, Dooms Kritik finde ich hier ziemlich unangebracht. Sicher, der Film muss ja niemanden Gefallen, aber ihm nach nur 40 Minuten eine 1 Punkte Wertung zu geben, ist schon ein wenig daneben.

      (Spoiler sind enthalten)

      Blue Valentine ist einer der wenigen Filme aus dem amerikanischen Raum, der sich überhaupt an das Thema einer gescheiterten Beziehung wagt. Sonst ist man bei konventionellen Hollywood Filmen ja eher gewohnt, das alles mit einem Happy End endet. Zuletzt gab es schon mit 500 Days of Summer einen Film, der zwar oberflächlich als Liebeskomödie daherkommt, im Endeffekt aber auch eine Beziehung zeigt, welche nicht glücklich endet. Blue Valentine geht in die ähnliche Richtung, ist dabei aber um ein vielfaches authentischer und schonungsloser.

      Die Geschicht um Cindy, einem Mädchen aus einem autöritären Haushalt und Dean, dem Scheidungskind, behandelt nur den Beginn und das Ende der Beziehung. Das Paar kommt nur durch ihre außeren Umstände zusammen (Cindy ist von ihrem früheren Freund schwanger) und Dean möchte sich um sie kümmern. Ob sie überhaupt zusammenpassen, dass habe die beiden keine Chance herauszufinden. Für Dean ist es also auch eine Möglichkeit, seine eigene Kindheit zu verarbeiten, in dem er sich rührend um seine Familie kümmert. Am Ende versucht er das immer noch, aber sein Trinkproblem und seine triste Arbeit sind dabei wenig behilflich. Cindy wurde durch die Schwangerschaft aus ihrem Studium gerissen. Man merkt, als sie ihm Supermarkt kurz den echten Vater ihres Kindes trifft (wo sie das einzige mal wieder lächelt), dass ihre Beziehung mit Dean keineswegs ihr Traum ist.

      Dean und Cindy sind also nur ein Produkt ihrer Umstände, welche sie zusammengebracht haben. Nach einigen Jahren ist alles an Liebe, was jemanls für einander da war, erloschen. Dean versucht weiterhin verzweifelt an den Resten ihrer zerbrochenen Ehe festzuhalten, schafft es aber nicht. Am Ende steht die Trennung. An den wenigen Konversationen, welche die beiden noch habe, merkt man wie gestört die Kommunikation der beiden ist, man hat sich nichts mehr zu sagen.

      So gnadenlos hat eigentlich noch kein Film die Dekonstruktion einer Familie und einer Beziehung gezeigt. Wo Dr. Doom hier "erotisch wirkende Sonnenscheincharaktere" gesehen hat, weiß ich nicht. Die beiden wirken am Ende völlig fertig, Dean ist ein Trinker, Cindy eine gestresste und lustlose Mutter zwischen Arbeit und Tochter.

      Dennoch, ganz hoffnungslos bleibt der Film doch nicht. Am Ende, als Dean davon geht, und Cindy und Frankie (die Tochter) zurückbleiben, hat man doch wieder Hoffnung, das die beiden vielleicht aus Liebe zu ihrer Tochter wieder zusammenfinden. Der Film gibt darauf aber keine Antwort.

      [film]8[/film]
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    • Ich kann deine Kritik auch oben eintragen wenn du willst. Es war garnichts für mich, ich schau mir sowas auch nicht mehr an, lese ab jetzt die Inhaltsangaben durch und gehe nicht mehr nur nach Bewertungen.
    • Nein, du musst meine Kritik nicht oben einfügen^^. Nur erscheint es mir seltsam, einem Film nach 40 Minuten so eine Wertung zu geben. Da kann man doch nicht etwas objektives schreiben oder?
      What fools these Mortals be!
    • Doch das geht. Vielleicht nicht schon nach 10 oder 15 Minuten, aber spätestens nach 45 Minuten weis man obs zusagt oder nicht, warum soll ich eine Stunde meiner Freizeit dafür opfern etwas zu sehen, was mich die Bohne interessiert, selbst wenn es Geld gekostet hat.
    • Natürlich, du kannst nach 45 Minuten sagen, ob dir ein Film gefällt oder nicht. Aber dann kommen eben falsche Erkentnisse in eine Kritik, wie das über die Charaktere.
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    • Original von DeathShark:

      Natürlich, du kannst nach 45 Minuten sagen, ob dir ein Film gefällt oder nicht. Aber dann kommen eben falsche Erkentnisse in eine Kritik, wie das über die Charaktere.


      Versuchs erst gar nicht Doom zu belehren. Hinsichtlich des Themas "Bewerten nach halber Spielzeit ist daneben" sind hier, einschliesslich mir schon soviele gescheitert. Das hat er bis heute nicht verstanden, dass Film auch erst am Ende ihre wirkliche Klasse zeigen können. Lass es besser, deinem Herz und Blutdruck wegen. Es ist unmöglich Dr.Doom aus seiner eignen sehr merkwürdigen Welt herauszuholen. Ich spreche aus Erfahrung.
    • Ja, ich bin da eher ein Unikate der den Kuchen nicht aufisst wenn er nicht schmeckt. lol
    • Original von FUN:

      Versuchs erst gar nicht Doom zu belehren. Hinsichtlich des Themas "Bewerten nach halber Spielzeit ist daneben" sind hier, einschliesslich mir schon soviele gescheitert. Das hat er bis heute nicht verstanden, dass Film auch erst am Ende ihre wirkliche Klasse zeigen können. Lass es besser, deinem Herz und Blutdruck wegen. Es ist unmöglich Dr.Doom aus seiner eignen sehr merkwürdigen Welt herauszuholen. Ich spreche aus Erfahrung.


      Ja, ich habs mittlerweile auch gemerkt. Werds mir fürs nächste mal merken;).
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    • Original von Dr.Doom:

      Ja, ich bin da eher ein Unikate der den Kuchen nicht aufisst wenn er nicht schmeckt. lol


      Das ist auch OK, aber dann sollte man auch nicht über den Film urteilen. Damit tust du ihm Unrecht...Oh Gott, jetzt fang ich ja doch wieder an...
    • Das ist herzlich egal ob ich den Film unrecht tu, er hat mich schliesslich auch 45 Minuten unrecht angetan. lolp
    • Jo, bewerten nach der halben Spielzeit akzeptiere ich wirklich nur in Ausnahmefällen. Da muss der Film mir aber schon körperlich weh tun, dass ich vor dem Ende des Abspanns abschalte. Ist mir bei knapp 2700 bewerteten Filmen bisher aber nur 3 mal passiert :3:

      Zum Film:
      Kann mich hier Death Shark vollkommen anschließen. Wirklich ein sehr treffendes und gut geschriebenes Review. :6:
      Da muss man nicht mehr viele Worte hinzufügen.

      Ein Film mit Sogwirkung. Sehr ruhige Erzählweise und der Kontrast aus positiven Rückblenden und deprimierender Gegenwart verfehlt sein Ziel, ein Wechselbad der Gefühle beim Zuseher zu erzeugen, nicht. Hier wird dem Zuseher schonungslos der Spiegel der Realität vorgehalten.
      Der hynotische und doch spärliche Soundtrack tut sein übriges dazu.

      Frauenfilm passt hier zudem wohl gar nicht so wirklich, da ist nix mit Kitsch und Liebe wie ihn zig RomComs präsentieren. Meine Freundin fand ihn zu bedrückend und "zu wenig positiv". Ich bin selbst ein positiver Mensch, aber ich liebe Filme in denen eben nicht immer alles nur "Sonnenschein" ist. Denn das ist das wahre Leben auch nicht.

      Auch von mir gibts hier für ehrliches Hollywoodkino [film]7[/film]

      P.S. Wollte nur noch kurz vor der schlechten dt. Synchro warten (hab ihn zusammen mit Freundin auf dt. geschaut). Beide Hauptdarsteller klingen schwach. Hab mir danach nochmal einige Dialoge im Original angehört. Ich glaube da wäre sogar noch eine höhere Wertung möglich gewesen.
    • Ich hab eine ganze Latte an Filme die mich interessieren noch ungesehen liegen, mein Cut kommt bei Filme die mich nach 45 Minuten noch kein bisschen unterhalten haben zwangsläufig. Ich kann bei dem Film allerdings nicht diskutieren, weil ich garnicht erst rein fand. lolp
    • Original von TheThing:

      Auch von mir gibts hier für ehrliches Hollywoodkino [film]7[/film]

      P.S. Wollte nur noch kurz vor der schlechten dt. Synchro warten (hab ihn zusammen mit Freundin auf dt. geschaut). Beide Hauptdarsteller klingen schwach. Hab mir danach nochmal einige Dialoge im Original angehört. Ich glaube da wäre sogar noch eine höhere Wertung möglich gewesen.


      Danke, TheThing. Freut mich, dass dir der Film gefallen hat. Ja, solltest dir unbedingt in O-Ton ansehen. Vor allem beim Streit am Ende entsteht dadurch eine ungeheure Authentizität.
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    • @Dr. Doom

      [film]1[/film] für "Blue Valentine"??
      So langsam fange ich an meinen Glauben an die Menschheit zu verlieren.
      Hab mal 'ne ältere Bewertung rausgekramt, nicht wundern.




      "Blue Valentine"

      Nach der 3. Sichtung meint der Friendo, dass er in der Lage ist ein paar Worte über den Film zu verlieren.
      Der Film ist fast schon zu gut und der Film ist wichtig, ihr müsst ihn alle sehen - bis auf eine Person auf dem Board!

      Genug der Worte .... oder lieber doch noch ein bisschen über den Film erzählen?
      Ihr habt gewonnen!
      "Blue Valentine" ist einer dieser ganz seltenen, völlig unkitschigen "Liebesfilme".
      Da werden minimale Erinnerungen an Linklater's "Before Sunrise" wach. Und obwohl beide Filme fast nur mit ihren 2 Hauptdarstellern auskommen,
      funktionieren beide Filme auf unterschiedliche Weise.
      Während in "Before Sunrise" noch alles auf einer harmonischen Ebene läuft, erzeugt "Blue Valentine" in meinen Augen eisige Kälte.
      Großes Lob an Gosling und Williams! Es kommt nicht oft vor, dass bei beiden Darstellern die Chemie so unglaublich gut funktioniert und beide richtig deep aufeinander spielen, dass man beiden zu jedem Zeitpunkt alles abnimmt.
      Dass Gosling für mich DER beste Schauspieler seiner Geneation ist, dürfte längst bekannt sein. Was der Mann hier abliefert ist ganz große Kunst - ohne Wenn und Aber! Sei es zu Beginn, als sich beide kennenlernen, oder auch am Ende der Beziehung - that's NOT a fuckin' Spoiler!!!! - als Gosling völlig abgewrackt und täglich besoffen zu hause auf die Tochter aufpasst.
      Die Williams hat es über die Sichtungen verteilt geschafft, mir ein bisschen Zwiebelwasser in die Augen zu spielen. Die Frau ist sensationell!!
      Diverse Interviews und Berichte zeugen davon, dass wir es hier mit einer sehr sehr großartigen Schauspielerin zu tun haben, die sich förmlich den Frust und Schmerz von der Seele spielt. Williams & Ledger dürfte hier das Stichwort sein.

      [film]9[/film]
      Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!
    • Schön dass dir der Film gefallen hat. Obwohl ich Before Sunrise noch eine Spur besser finde.

      Das einzige was mich an Blue Valentine störte, was das spätere Aussehen von Gosling. Das war ein wenig übertrieben. Ansonsten aber super Film.
      What fools these Mortals be!
    • Ich fand das spätere Aussehen von Gosling kein bisschen übertrieben.
      Ähnlich hässlich sah er auch in "All Beauty must die" aus. lol
      Ich schaue keine Filme, Filme schauen mich!