Alternativer Titel: The Man Who Shot Liberty Valance
Produktionsland: USA
Produktion: John Ford, Willis Goldbeck
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: John Ford
Drehbuch: James Warner Bellah, Willis Goldbeck
Kamera: William H. Clothier
Schnitt: Otho Lovering
Musik: Cyril J. Mockridge
Länge: ca. 118 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller: John Wayne, James Stewart, Vera Miles, Lee Marvin, Edmond O'Brien, Andy Devine, Lee van Cleef
Der Senator Stoddard kommt in das Städtchen Shinbone, um der Beerdigung seines Freundes Tom Doniphon beizuwohnen. Einem Reporter erzählt er die Geschichte, wie er Tom Doniphon kennen gelernt hat. Stoddard sieht man als Helden, da er angeblich den Gestzlosen Liberty Valance erschossen hat, der einst das Städtchen Shinbone terrorisierte. Doch alles ist anders, als es scheint.
John Ford steht für Ethik, Moral und Glorifizierung. Seine Kavallerie-Western sind Meilensteine in diesem Metier. „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ geht jedoch in eine andere Richtung. Ford lässt Zweifel am Heldentum und an einer Glorifizierung aufkommen. Er prangert das Bild des Idealisten ebenso an, wie das der Presse. Der Wilde Westen braucht Helden und wenn wir keine haben, so erschaffen wir halt einen Mythos. Ford geht gegen diese verbreitete Denkweise konsequent an. Nichts ist so, wie es scheint. Der Held ist einfach nur ein Mittel zum Zweck. Stoddard wird in eine Rolle gedrängt, mit der er sich selbst nicht anfreunden kann. Er hat Karriere gemacht und Jeder achtet und schätzt ihn, aber der eigentliche Held, ist längst verstorben. Die Wahrheit kann ein Dorn im Auge der Presse sein. Man redet sich die Geschichte so zu recht, wie man sie haben will.
John Ford hat mit „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ einen ganz großen Western geschaffen, der kritisch vorgeht und jegliche Ideale in Frage stellt.
8,5/10