Produktionsland: USA
Produktion: Joshua Donen, Joseph Drake, Nathan Kahane, Grant Curtis, Sam Raimi, Rob Tapert
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Ivan Raimi, Sam Raimi
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Bob Murawski
Spezialeffekte: James D. Schwalm
Budget: 30.000.000 $
Musik: Christopher Young
Länge: ca. 99 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Justin Long, Alison Lohman, Jessica Lucas, David Paymer, Reggie Lee, Fernanda Romero, Bonnie Aarons, Alexi Wasser, Alex Veadov, Joanne Baron, Tom Carey, Bill E. Rogers
Inhalt:
Christine Brown (Alison Lohman) führt ein glückliches Leben mit ihrem Freund Clay Dalton (Justin Long) in Los Angeles. Als Kreditsachbearbeiterin entscheidet sie über die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden und kann vielleicht sogar ihrem hinterlistigen Kollegen eine Beförderung wegschnappen, wenn sie etwas skrupelloser mit Risikokandidaten umgeht. Bei einer geheimnisvollen Zigeunerin, die sie um Hilfe anfleht, bietet sich ihr genau diese Chance - sie hätte ihr ein Darlehen bewilligen können, entschließt sich aber mit schlechtem Gewissen für eine Ablehnung, um Punkte bei ihrem Chef (David Paymer) zu sammeln. Eine Entscheidung, die nicht folgenlos bleibt.
Christines Leben wird zur Hölle auf Erden, denn die jetzt obdachlose Zigeunerin belegt sie mit einem mächtigen Fluch. Beistand und Rat findet sie allein bei dem Seher Jas (Dileep Rao), der ihr einen möglichen, aber schwierigen Weg zeigt, der ewigen Verdammnis zu entgehen. Während die finsteren Mächte immer näher rücken, muss Christine eine weitere Entscheidung treffen: Wie weit wird sie gehen, um sich von dem Fluch wieder zu befreien?
Trailer:
US Kino: 29.05.2009
US DVD: 13.10.2009
Kinostart in Deutschland: 11.06.2009
Deutsche DVD Fassung: 22.10.2009 (Verleih: 22.10.2009)
Blu-Ray: 22.10.2009
Kritik:
Einer der Meister des Horrorfilmes ist wieder zurückgekehrt gekehrt an alter Tagungsstätte, hat sich doch vorlaub mit der Spiderman Trilogie unser "Mr. Evil Dead" keinen gefallen getan, zu Hollywood schnulzig war dieses, auch wenn mir da nicht jeder zustimmen mag.
"Tanz der Teufel" Sam Raimi weis jedenfalls noch was zu einem Horrorfilm gehört und setzt gleich am Anfang einige heftige Schockeffekte, wo man besser Leute mit Herzschrittmacher schon mal vorweg warnen sollte, oder jemand mit einer schwachen Blase sollte es sich gut überlegen, sonst könnte das Höschen schneller nasser werden als einem lieb ist.
Bei der Charaktereinführung musste ich ein mal Schlucken, wo ein hübsches und freches Mädel Wirkung in der Hauptrolle entfalten soll und man will nicht extra noch drauf hingewiesen werden möchte, dass man ihre Charakterzüge präsentiert, dass machen die großen Hollywoodfilme ähnlich mittlerweile sehr oft, weil sie sonst ihre Charakter nicht anders Ecken und Kanten verpassen können. Von B-Movie Kost ist hier jedenfalls keine Spur, dafür wirken die Charaktere zu professionell und recht glatt, man setzt zudem wie im großen Blockbusterkino auf einige akzentreiche, meist osteuropäische Nebencharakter, warum auch immer, ich find es auch hier doof. Im Vergleich zu vielen B-Movie Filmen fehlt mir hier etwas die Lockerheit und das Unbeschwerte oder Realistische, wenn man zudem nicht gerade an Wahrsager glaubt. Allerdings im Vergleich zu dem aktuellen Blockbusterkino ist alles im gehobenen Bereich, nervig ist hier keiner so richtig, aber ein Mitfühlen gibt es auch nicht.
Blondine Alison Lohman ist in der Hauptrolle für die Optik jedenfalls eine nahezu perfekte Wahl, sie kann den Film im großen und ganzen tragen, wenn gleich mir halt die Nähe zu irgend jemanden fehlt und wieso schafft es Miss Lohman als zierliche Person eigentlich ein riesiges, tiefes Grab alleine und mit viel Elan innerhalb kurzer Zeit auszubuddeln, wo man ihr die Arbeit im Gesicht nicht mal ansatzweise ansieht, dass auch noch bei Sturm und starkem Regenwetter?
Gut Ripley's gigantische Ausdauer und Muskelkraft aus Alien 2 am Ende (hält sich dort lange mit einem Arm an der Schleuse vor dem Abgrund fest, an ihrem Fuß das Alien zappelnd, zudem mit dem Saugdruck nach Außen ins Weltall) bleibt aber unangetastet. Justin Long (Jeepers Creepers 1+2, Stirb langsam 4.0) als Partner an Blondis Seite ist stetig am Lächeln, aber er wirkt auch etwas blass, da er scheinbar nur diese eine freundliche Mimik kennt, auch wenn es ernst wird, man hat allerdings auch schon schlechteres gesehen. Das die Charaktere jedenfalls trotzdem noch funktionieren liegt vor allem an den stetigen humorvollen, aber doch recht bösen Dialog, die Ähnlichkeiten diesbezüglich mit "Tanz der Teufel" sind doch frappierend.
Die Schockeffekte waren seit "The Ring" nicht mehr so intensiv, wobei diese hier doch noch von der Qualität klar getopt werden, wobei man auch mit offenen Mund staunen wird, was man hier von der Tricktechnik her präsentiert. Ich bin ja ein Freund von Storys die sehr zugänglich sind und wo man nicht stetig rein interpretieren muss oder wie ein Schlosshund aufpassen sollte, um nicht den Faden ganz zu verlieren. Man kann hier allerdings kritisieren, dass uns an sich keine Überraschungen und Wendungen angeboten werden.
Jedenfalls wird einem hier 2 bis 3 Klassen besseres und abwechslungsreicheres Gruselkino geliefert als bei "The Unborn" oder die Überschätzten "The Strangers" und "Mirrors" aus diesem Jahr.
Wollen wir hoffen das Meister Raimi in Zukunft auch weiterhin dem Horrorgenre treu bleibt und nicht mit viel Budget im Koffer wieder schnulzige Familienfilme dreht.