Blutiger Schatten

    • Blutiger Schatten




      Alternativer Titel: Blood stained Shadow, Bloodstained Shadow, Blutige Schatten, Only Blackness
      Produktionsland: Italien
      Produktion: -
      Erscheinungsjahr: 1978
      Regie: Antonio Bido
      Drehbuch: Marisa Andalò, Antonio Bido, Domenico Malan
      Kamera: Mario Vulpiani
      Schnitt: Amedeo Giomini
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Stelvio Cipriani
      Länge: ca. 109 Min
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Lino Capolicchio, Stefania Casini, Craig Hill, Massimo Serato, Juliette Mayniel, Laura Nucci




      Blu-Ray: 22.04.2015


      Stefano besucht seinen Bruder Don Paolo, dem Pfarrer eines kleinen Vororts von Venedig.
      In der darauf folgenden Nacht beobachtet Don Paulo wie eine Frau auf der Straße ermordet wird. Der Mörder schickt Don Paolo Drohbriefe und die Mordserie geht weiter.

      Antonio Bido hat mit „Blutiger Schatten“ einen sehr untypischen Giallo geschaffen, der dem Genrefreund nicht gerade das bietet, was er von einem solchen Film erwartet. Demnach wird der allgemeine Tenor auch gespalten sein. Aus meiner Sicht geht Bido zu behäbig vor, der Film baut im Prinzip keine Spannung auf, da es letztendlich an Bezugspersonen fehlt. Diese sind für einen Giallo allerdings unverzichtbar. Natürlich soll Stefano das Auge des Zuschauers sein, jedoch ist seine Rolle nicht die eines Dompteurs innerhalb einer offenen Story. Dazu ist sein Part zu verhalten. Erst in den letzten 20 Minuten gelingt Stefano mit einer Art Dominanz auf den Zuschauer zu wirken.

      Was den Film positiv auszeichnet, ist seine gute Kameraarbeit und einige sehr depressiv wirkende Außenaufnahmen. Dazu ist der Ort, an dem Bido drehte, geschaffen. Man denke an Maurizio Lucidis „Der Todesengel“ oder Ugo Liberatores „Die Wiege des Teufels“, in denen eine ähnliche Grundstimmung verabreicht wurde.

      Mir persönlich ist „Blutiger Schatten“ zu zäh und zu langatmig. Die Atmosphäre allein schafft es nicht einen guten Giallo zu erzeugen. Es fehlt dem Film am eigentlichen und überlebenswichtigen Thrill und diesen kann „Blutiger Schatten“ einfach nicht aufbauen.


      6/10



    • "Blutiger Schatten" kenne ich noch aus Videozeiten. Da hatte ich mich gefreut diesen 78er Italo-Streifen zwischen den Fingern zu kriegen. Ganz so gut fand ich ihn dann aber auch nicht. An Einzelheiten kann ich mich leider nicht mehr erinnern.





    • Blutiger Schatten
      (Solamente nero)
      mit Lino Capolicchio, Stefania Casini, Craig Hill, Massimo Serato, Juliette Mayniel, Laura Nucci, Attilio Duse, Gianfranco Bullo, Luigi Casellato, Alfredo Zammi, Alina Simoni, Emilio Delle Piane
      Regie: Antonio Bido
      Drehbucj: Marisa Andalo / Antonio Bido
      Kamera: Mario Vulpiani
      Musik: Stelvio Cipriani
      ungeprüft
      Italien / 1978

      Das Grauen schleicht durch die Gassen von Venedig. Eine Serie grässlicher Morde bestimmt das Nachtgeschehen und hält die Menschen in Angst und Schrecken. Stefano, ein junger Wissenschaftler, besucht seinen Bruder Paolo, der in Venedig als Pfarrer arbeitet. Als er aber die Malerin Sandra trifft, verliebt er sich in sie. Das junge Glück wird von den momentanen Schrecken und einem blutigen Schatten getrübt. Okkultismus und geheimnisvolle Kräfte scheinen ihre Finger im Spiel zu haben. Plötzlich macht Stefano eine schreckliche Entdeckung...


      Nach "Die Stimme des Todes" aus dem Jahre 1977 folgte hier nur ein Jahr später gleich der zweite Giallo, der unter der Regie von Antonio Bido entstanden ist. Dabei gehen die Meinungen über "Blutiger Schatten" bei den Fans so manches Mal ziemlich auseinander, bietet der Film für viele nicht mehr als den absoluten Durchschnitt, für andere jedoch ein absolutes Highlight des Genres. Ich persönlich zähle mich hier zur zweiten Gruppe, denn die hier erzählte Geschichte hat mich von der ersten Sekunde an in ihren Bann gezogen. Das liegt hauptsächlich an der wirklich erstklassigen Atmosphäre, die sich durch das gesamte Geschehen zieht und dabei äußerst dicht-und stimmungsvoll daher kommt. Als zweite große Stärke ist sicherlich der gezogene Spannungsbogen auszumachen, denn Bido hat es meisterlich verstanden, die vorhandene Schraube kontinuirlich immer fester anzuziehen, so das sich erst kurz vor dem Ende alles entladen kann und dem Zuschauer ein Täter präsentiert wird, mit dem man nicht unbedingt rechnen konnte.

      Die wirklichen Zusammenhänge der Mord-Serie werden sehr lange im Dunkeln gehalten und so manche bewusst gelegte Fährte führt einen hier in die Irre, bevor sich zum Ende hin alles lückenlos aufklärt. So ist auch die Aufmerksamkeit des Betrachters jederzeit gewährleistet, der sich nur zu gern an diesem geheimnisvollen Rätselspiel beteiligt, bei dem man immer wieder kleinere Puzzle-Teilchen serviert bekommt, die man in mühsamer Kleinarbeit zusammensetzen muss. Als mögliche Täter werden dabei einige der Charaktere präsentiert, nur fehlt es im Prinzip an jeglichen Motiven, die hier die Morde erklären könnten. Doch gerade dieser Aspekt sorgt meiner Meinung nach für jede Menge Thrill, fischt man doch selbst die ganze Zeit über eher im Trüben und versucht sich seinen eigenen Reim auf das Ganze zu machen. Als Anhaltspunkt dient lediglich die Eröffnungs-Szene des Filmes, die mit zunehmender Laufzeit immer wieder eingespielt wird und letztendlich auch untrennbar mit der Motivlage des Killers verbunden ist. Ein weiteres Indiz ist ein Gemälde, das innerhalb der Geschehnisse noch einen ganz wesentlichen Anteil an der Aufklärung der mysteriösen Story haben soll.

      Mit der Lagunen-Stadt Venedig hat Bido den nahezu perfekten Schauplatz für sein Szenario gewählt und insbesondere die in der Nacht spielenden Passagen in den engen Straßen sorgen hier phasenweise für eine echte Gänsehaut, die durch die exzellente Geräusch-Kulisse noch zusätzlich untermalt wird. Die dabei bedrohlich aufkommende Atmosphäre geht keinesfalls spurlos an einem vorbei und man kann förmlich spüren, wie sich die Geschichte dem nächsten Mord annähert, der so sicher kommt wie das Amen in der Kirche. Die Kills an sich sind dabei eher blutarm und recht harmlos in Szene gesetzt worden, doch "Blutiger Schatten" hat reißerische Momente auch überhaupt nicht nötig, versteht es der Film doch auch ohne explizite Gewaltdarstellungen jederzeit, in jeder Beziehung zu punkten. Vielleicht hätte sich der ein oder andere ein wenig mehr Spektakel gewünscht, doch in seiner Gesamtheit hat Antonio Bido hier einen Genre-Vertreter kreiert, der absolut stimmig ist und einen herausragenden Gesamteindruck hinterlässt.

      Letztendlich liegt es natürlich im Auge des jeweiligen Betrachters, doch für mich persönlich stellt dieses Werk einen der absolut besten Vertreter seiner Gattung dar, den man sich immer wieder gern anschaut. Ein atmosphärischer Giallo, der wirklich sämtliche Zutaten beinhaltet, die dieses Genre so sehenswert erscheinen lassen. Man kann Bido nur jede Menge Respekt für diesen Film zollen, der einen von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann zieht und der einen Strudel von Ereignissen in Gang setzt, die sich bis zum bitteren Ende extrem geheimnisvoll und mysteriös gestalten.


      Fazit:


      Von vielen Leuten eher als Durchschnitt abgestempelt, beinhaltet "Blutiger Schatten" eine Story, die durchgehend äußerst spannend und atmosphärisch zu unterhalten weiß. Der Film sollte in keiner gut sortierten Sammlung fehlen, beinhaltet er doch einen ziemlich hohen Wiedererkennungswert und eignet sich jederzeit für eine neuerliche Sichtung.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Hab ich nach 35 Minuten aus gemacht, zu träge für mich, noch langweilgier als der Gondelfilm bis dahin. lolp