Der Einzelkämpfer

    • Der Einzelkämpfer



      Alternativer Titel: Die Gnadenlose Jagd
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Amleto Adami
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Stelvio Massi
      Drehbuch: Stelvio Massi, Franco Barberi
      Kamera: Sergio Rubini
      Schnitt: Mauro Bonanni
      Spezialeffekte: Sergio Chiusi
      Musik: Stelvio Cipriani
      Länge: ca. 91 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Tomas Milian, Ray Lovelock, Gastone Moschin, Mario Carotenuto



      Bei dem Überfall auf einen Geldtransport wird ein Polizist getötet. Die Indizien weisen darauf hin, dass die Handlungsweise an einen Mordfall erinnert, bei dem Kommissar Ravellis Frau getötet wurde. Ravelli ist von diesem Tatbestand überzeugt und findet in dem Anführer der Täter den Mörder seiner Frau. Es kommt zu einem Rachefeldzug, bei dem das Gesetz außen vor ist.

      Stelvio Massis 1974 entstandener Poliziesco geht sehr ruhig und behutsam vor, was sehr untypisch für das Genre ist, gerade wenn Tomas Milian zur Besetzung gehört. Die Musik erinnert eher an einen französischen Kriminalfilm im Stile von Maigret. Seichte Töne, anstatt vorantreibender, fast monotoner Musik. Der Film legt sein Hauptaugenmerk auf Tomas Milan in der Rolle des Kommissars Ravelli und Gastone Moschin, der den Part von Marseille verkörpert. Gastone Moschin sollte dem Fan des Genres aus Milano Kaliber 9 bekannt und somit ein Begriff sein. Auf übertriebene Verfolgungsjagden und Brutalitäten verzichtet der Film fast gänzlich. Ob man dieses als Positiv oder doch eher Negativ ansehen möchte, bleibt dem Zuschauer selbst überlassen. Mir persönlich ist der Film ein wenig zu ruhig geraten und ein wenig mehr Action wäre in einigen Passagen durchaus angebracht gewesen. Sieht man davon ab, so bleibt ein Polizeifilm, der zwar in seiner Handlung absehbar, aber dennoch gut inszeniert ist.


      7/10





    • Originaltitel : Squadra volante
      Alternativer Titel: Die Gnadenlose Jagd
      Emergency Squad
      Einzelgänger, Der

      Produktionsland: Italien
      Produktion: Amleto Adami
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Stelvio Massi
      Drehbuch: Stelvio Massi, Franco Barberi
      Kamera: Sergio Rubini
      Schnitt: Mauro Bonanni
      Spezialeffekte: Sergio Chiusi
      Musik: Stelvio Cipriani
      Länge: 90:55 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Tomas Milian, Ray Lovelock, Gastone Moschin, Mario Carotenuto

      Inhalt :

      Kommissar Ravelli, ist ein knallharter Cop mit wildem Haar der für gewöhnlich eine Baskenmütze trägt und auf Zigarrenstummeln rumkaut.
      Der Polizist spielt nach seinen eigenen Regeln und scherrt sich auch meistens nichts um Gesetze um ans Ziel zu kommen.

      Und er hat einen neuen Fall :
      Am hellichten Tag haben Gangster, die sich als Filmteam verkleidet haben einen Geldtransport überfallen und Lire im 2stelligem Millionenbereich erbeutet.
      Das skrupellose vorgehen und die Art des Raubs lässt bei dem Polizisten ein altes Trauma wieder hochkommen.
      Vor 5 Jahren wurde eine Bank überfallen und bei einer wilden Schießerei starb seine Frau, die kurz zuvor ihren Sohn gebar, im Kugelhagel der aus dem Auto wild um sich ballernden Gangster.
      Seitdem hat Ravelli die ganze Zeit versucht die Räuber dingfest zu machen was ihm bisher nicht gelang.
      Er ist sich vollkommen sicher das hinter dem Überfall auf den Geldtransport wieder der gleiche Mann namens "Marsigliese" als Drahtzieher steckt.

      Die ergatterte Beute soll unter den Räubern gleichmässig aufgeteilt werden und bis sich die Wogen wieder ein wenig geglättet haben, verstecken sie sich in einer angemieteten Wohnung.
      Die Gangster trauen sich aber auch untereinander nicht und von klaustrophobischem Misstrauen getrieben überschlagen sich die Ereignisse in dem Versteckt schon bald.
      "Marsigliese" überzeugt die anderen davon, es wäre am besten wenn seine Geliebte Martha die Beute an sich nimmt und sich für das erste absetzt, damit man sich später an einem abgelegenem Ort treffen kann um das Geld zu teilen.

      Doch der geheimnisvolle Mann aus Marseille verfolgt ganz andere, von Gier getriebene Pläne wovon die anderen nichts ahnen und auch ein zwielichtiger Nachtclubbesitzer hat von dem Coup gehört und würde sich das Geld gerne unter den Nagel reißen.
      Bevor man sich aber in aller Ruhe der Geldvergabe widmen kann müssen noch einige Beweismittel vernichten, damit die Polizei ihre Spur nicht nach verfolgen kann.
      Da Ravelli aber auch immer einen guten Kontakt zur Unterwelt pflegt, ist er der Bande schon auf den Fersen um den Mörder seiner Frau endlich stellen zu können.

      Trailer :


      Meinung :

      Mit DER EINZELKÄMPFER, welcher auch als DIE GNADENLOSE JAGD bekannt ist, hat Stelvio Massi (IN DEN KLAUEN DER MAFIA, CONVOY BUSTERS, MONDO CANE 3, BLACK COBRA) einen wirklich guten Poliziottesco gedreht der Fans des Italian Crime Cinema überzeugen dürfte.
      Tomas Milian (DER SUPERBULLE, FLASH SOLO, DIE KILLERMAFIA, DONT TORTURE A DUCKLING u.v.m.) ist in meinen Augen eh ein toller Charakterdarsteller der, egal ob er den Bad Guy oder den Good Guy spielt, immer 110% bei der Verkörperung seiner Rollen gibt.
      Und so gelingt es dem Mimen auch hier wieder in seiner Rolle zu überzeugen und gibt hier authentisch den von Rache getriebenen Kommissar.

      Auch wenn DER EINZELKÄMPFER nicht so reich an Action ist wie andere Vertretter des Genres und auch sehr dialoglastig stellt sich zu keiner Zeit in irgendeiner Weise Langeweile ein.
      Die dichte Inszenierung des Films treibt nämlich stetig den Spannungsbogen und Adrenalinspiegel des Zuschauers nach oben und das den ganzen Film über durchschreitend.
      In den Actionszenen wird man dann auch für das, was manche wohl als zu Narrativ bezeichnen würden, bestens entlohnt.
      Hier hat man keine Kosten und Mühe gescheut dem Filmfan etwas zu bieten; hier gibt es Auto-und Helikopterverfolgungjagden, Schießereien bei Hochgeschwindigkeit und die Luft bei DER EINZELKÄMPFER wartet oft mit einem hohen Beligehalt auf.

      Auf darstellerischer Ebene gibt es hier absolut nichts zu bemängeln und Tomas Milian war eine logisch-konsequente Entscheidung wenn es um die Besetzung der Hauptrolle ging; einen besseren hätte man für den mürrisch-charmanten Kommissar nicht finden können.
      Gastone Moschin (MILANO KALIBER 9, DAS SUPERDING DER 7 GOLDENEN MÄNNER), der hier den Gangsterboss "Marsigliese" spielt, ist für den von ihm gespielten Charakter auch eine sher gute Wahl gewesen; zu jeder Zeit nimmt man ihm den skrupellosen und leicht schmierigen Gangster voll ab.
      Ein Wiedersehen Ray Lovelock ( LEICHENHAUS DER LEBENDEN TOTEN, MURDER ROCK, EISKALTE TYPEN AUF HEIßEN ÖFEN) gibt es hier auch, und auch wenn sein Part eher eine Nebenrolle ist, überzeugt auch er.
      Auch bei den weiblichen Darstellern gibt es ein bekanntes Gesicht zu sehen und auch Stefania Casini (SUSPIRIA, ANDY WARHOLS DRACULA, BLUTIGER SCHATTEN) gibt wieder mal eine gute Figur ab.

      Sehr gelungen ist hier zweifelsohne die Charakterzeichnung des Hauptdarstellers, auch wenn es im Poliziottesco nichts wirklich neues ist.
      Unser Kommissar hier bewegt nämlich sich meist am Rande der Legalität und überschreitet die Grenze auch ab und an; dies kommt besonders im Finale des Films sehr gut zur Geltung.
      Dieses Finale ist stark an die letzte Konfrontation angelehnt, wie man sie aus den Spaghetti-Western kennt und treibt den Spannungsbogen nochmal weit nach oben.

      Wirklich ausgezeichnet ist die Kameraarbeit von Sergio Rubini, der u.a. schon bei Filmen wie DIE MUMIE DES PHARAO, URBAN WARRIORS, PULSSCHLAG DES TODES oder A MAN CALLED MAGNUM auch den Job des Cinematographen übernnahm.
      Tolle 360 Grad Kamerafahrten, Zeitraffer Effekte und auch Ego Perspektiven sind hier gang und gäbe und auch dies macht DER EINZELKÄMPFER sehr sehenswert.
      Bei DER EINZELKÄMPFER kommen auch einige blutige Details nicht zu kurz und diese in Kombination mit Slow Motion Aufnahmen wirken wirklich Erstklassig, so das selbst Enzo G. Castellari fast neidisch werden könnte.

      Stelvio Cipriani (BARON BLOOD, DIE BESTIE MIT DEM FEURIGEN ATEM, OHNE DOLLAR KEINEN SARG, IM BLUTRAUSCH DES SATANS, DER TOD TRÄGT SCHWARZES LEDER u.v.m.) ist ja bekanntlich ein Garant für tolle Italo Scores die auch immer seine Handschrift tragen.
      Auch in DER EINZALKÄMPFER hat Cipriani wieder solide Arbeit geleistet; hier paaren Sich wieder für den Komponisten typische Sounds und grade die Uptempo Nummern erinnern an den Score den "Goblin" zu DEALER CONNECTION beigesteuert haben und stehen dem in nichts nach.

      DER EINZELKÄMPFER mag zwar ein eher ruhiger Vertretter des Italian Crime Cinema sein, ist aber solide und routiniert inszeniert mit einem tollen Showdown.
      Eventuell nicht der beste Beitrag zum Poliziesco Genre, aber ein sehr starker Film der von seinem Hauptdarstellern, einem genialen Soundtrack und einer tollen Story lebt.


      8,5 von 10 Zigarrenstummeln