Eine Flut von Dollars

    • Eine Flut von Dollars




      Alternativer Titel: The Hills run red, River of Dollars
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Luigi Carpentieri, Ermanno Donati
      Erscheinungsjahr: 1966
      Regie: Carlo Lizzani
      Drehbuch: Piero Regnoli
      Kamera: Antonio Secchi
      Schnitt: Ornella Micheli
      Musik: Leo Nichols (Ennio Morricone)
      Länge: ca. 87 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Thomas Hunter, Henry Silva, Dan Duryea, Nicoletta Machiavelli, Gianna Serra, Nando Gazzolo, Loris Loddi, Geoffrey Copleston, Paolo Magalotti, Vittorio Bonos, Jeff Cameron, Pietro Ceccarelli

      Blu-Ray: 12.03.2020


      Der Krieg zwischen Nord und Süd ist beendet, was jedoch die beiden Rebellen Brewster und Seagull nicht davon abhält die Kriegskasse der Konföderation zu stehlen. Die Flucht kann allerdings nur Seagull gelingen, Brewster kommt in Kriegsgefangenschaft. Nach 5 Jahren wird Brewster entlassen und Seagull hat sich mittlerweile unter anderem Namen eine neue Existenz aufgebaut, in der er ohne Skrupel und Rücksicht auf Verluste regiert. Seagulls Männer erhalten nach Brewsters Entlassung den Auftrag, Brewster zu töten. Aber Brewster hat nichts mehr zu verlieren und sein Hass ist grenzenlos.

      Das altbekannte Revenge-Schema ist das was „Eine Flut von Dollars“ bietet. Altbacken und Fließbandware? Eher nicht, denn Carlo Lizzanis Western hat ein ganze Menge Gutes zu bieten. Angefangen bei den überzeugenden Hauptdarstellern, bis hin zum sehr guten Soundtrack von Leo Nichols, der wohl besser unter dem Namen Ennio Morricone bekannt ist.

      Der Film bietet einige sehr gut angelegte Charaktere, Thomas Hunter in der Rolle des Jerry Brewster ist hier erstrangig zu nennen. Hunter verkörpert die Rolle eines Mannes, der Alles verloren hat und seine Mimik kommt in einigen Szenen, der eines Psychopathen nahe. Brewster sinnt auf Rache, sein Leben ist zerstört und er hat keine Hemmungen zu töten. Alles ändert sich, als er seinen Sohn wieder findet und Brewster einen neuen Sinn findet. Es ist sehr schade, das Thomas Hunter neben „Eine Flut von Dollars“ nur in dem sehr unbekannten Western „Drei Pistolen gegen Cesare“ mitwirkte und in keinen weiteren Italo-Western auftauchte. Als weiterer Hauptdarsteller, gibt Henry Silva die Rolle des Garcia Mendez zum Besten. Auch Silva kann man in einigen Sequenzen nicht absprechen, dass er in seinem Ausdruck einem Psychospaten ähnelt. Demnach allerbeste Vorraussetzungen für einen guten Italo-Western. Der weibliche Part wird von einer sehr attraktiven und charismatischen Nicoletta Machiavelli verkörpert.

      „Eine Flut von Dollars“ hat neben seinen überwiegend positiven Aspekten leider einen kleinen Hang zum US Western. Die Bilder sind recht sauber und gepflegt und weit entfernt vom dreckigen Italo-Image. Dazu kommt die Darbietung von Brewsters Sohn, der wie jedes Kind in einem Italo-Western nichts zu suchen hat und letztendlich nur als Nervensäge endet.
      Weiterhin tritt in Lizzanis Western, mit Dan Duryea ein gebürtiger Amerikaner auf. Wer das ist? Waco Johnnie Dean aus Winchester 73.

      Fazit: Ein Italo-Western der einiges zu bieten hat, nämlich Gewalt, Brutalität und Unterhaltung. Das dass Ganze ein wenig mit einem amerikanischen Weichspüler gemischt wurde, darüber kann man getrost hinwegsehen.


      8/10