Originaltitel: Oz the Great and Powerful
Produktionsland: USA
Produktion: Grant Curtis, Joshua Donen, Palak Patel, Joe Roth Philip Steuer
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Michael Kapner, David Lindsay-Abaire, Mitchell Kapner
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Bob Murawski
Spezialeffekte: Greg Nicotero
Budget: ca. 215.000.000$
Musik: Danny Elfman
Länge: ca. 131 Min
Freigabe: FSK 6
Darsteller: James Fanco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Ted Raimi, Bruce Campbell
Inhalt: Oscar Diggs ist ein kleiner Jahrmarktsmagier der in die wunderbare Welt von Oz gerissen wird. Dort soll er als großer Zauberer gegen die böse Hexe antreten, doch es ist alles anders als es erst aussieht...
Trailer:
Kinostart Deutschland: 07.03.2013
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 11.07.2013
Kritik:
Wenn man an Sam Raimi denkt, dann denkt man zuerst an Horrorstreifen wie Tanz der Teufel, oder auch Actionfilme wie Spider Man. Ein Märchenfilm, auch noch mit einer Freigabe ab 6 sticht da schon hervor. Da war ich um so gespannter, was mich erwartete.
Die Geschichte von Oz ist allgemein bekannt, hierbei handelt es sich um ein Prequel des berühmten Streifens mit Judy Garland. Es wird die Geschichte des Circusmagiers Oz erzählt, der sowohl ein Frauenheld, als auch ein absoluter Diletant ist. Nach dem Streit mit einem gehörnten Ehemann besteigt er einen Ballon und wird durch einen Tornado in die Welt Oz katapultiert, wo man ihn für den prophezeiten Zauberer hält. Ganz der Scharlatan, der er ist, miemt er den großen Magier und gerät immer tiefer in seine Lüge, bis er nicht mehr herrauskommt und sich der bösen Hexe stellen muss.
Was sofort auffällt ist die gelungene Optik. Anfangs ist er, wie das Original, in schwarz-weiß gehalten, sobald der Magier in Oz auftaucht, wird die Leinwand größer und der Film entwickelt eine phantastische Farbenpracht, wie man sie nur selten sah. Die Umgebung wirkt vollkommen künstlich, was aber dieses Mal das Märchenhafte unterstützt und nicht stört. Gelungen. Überrascht hat mich auch das 3D. Normalerweise bin ich 3D-Hasser, aber hier ist es wirklich hervorragend und reicht an das 3D von Avatar oder dem Hobbit heran.
Sehr gut sind auch die Schauspieler sowie die Special Effects, von denen es nur so wimmelt. Die Story ist im Prinzip altbekannt: Ein Schmierenkomödiant entdeckt sich selber und kämpft, nachdem er geläutert wurde, auf der Seite des Guten und ist schließlich ein strahlender Held. Da darf man nicht mehr erwarten, aber die Geschichte wird professionell erzählt und die Anknüpfung an den Nachfolger gelingt überraschend gut.
Überrascht hat mich auch die Wirkung des Films. Teilweise ist er sehr kindisch, teilweise stark ins Kitsch abdriftend, dann folgen extrem düstere Gruselszenen die an die alten Filme Raimis erinnern. Army of Darkness stand definitiv Pate für die Friedhofsszene und das Finale. Da fragte ich mich teilweise, ob die aggressiven Paviane, der wirklich unheimliche Düsterwald und einige der Grusel- und Schockszenen nicht zu hart für 6-jährige sind. Da sieht man, dass einige Größen des Horrorgenres an diesem Streifen mitgewirkt haben!
Auffallend ist, dass Raimi dieses Mal auf seine typischen Slapstickeinlagen verzichtet. Lediglich bei dem (relativ unspektakulären) Auftritt von Bruce Campbell kommen einige kleinere Elemente seines Humors zu tragen.
Insgesamt ist dieser Film sehr sehenswert, jedoch sollte man sich auf einen teilweise sehr kindlichen Märchenfilm gefasst machen. Wer einen "typischen" Raimi erwartet, der wird enttäuscht. Ein farbenfroher Streifen für die ganze Familie und definitiv sehenswert.
"das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013