Alternativer Titel: Crawlspace, Killer House
Produktionsland: USA
Produktion: Charles Band
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: David Schmoeller
Drehbuch: David Schmoeller
Kamera: Sergio Salvati
Schnitt: Bert Glatstein
Spezialeffekte: John Carl Buechler
Budget: -
Musik: Pino Donaggio
Länge: ca. 80 Min
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Klaus Kinski, Talia Balsam, Barbara Whinnery, Carole Francis, Sally Brown, Jack Hiller, David Abbott, Kenneth Robert Shippy, Jack Heller, Tane McClure, Joyce Van Patten
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 09.04.2013
Inhalt:
Karl Gunther ist Hausmeister. Er spielt russisches Roulette, und wenn er mit dem Leben davonkommt, dann begeht er grausame Morde. Er entwirft eigene Folterinstrumente, mit denen er Leute verletzt und umbringt. Desweiteren erzeugt er unheimliche Geräusche in den Lüftungsschächten und lässt Ratten auf die Bewohner seiner Wohnungen los. Nur eine junge Bewohnerin kommt ihm nach und nach auf die Schliche...
Trailer:
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Meine Wertung:
Heute habe ich mir mal den eher unbekannteren Slasher „Crawlspace“ aka Killerhaus vorgeknöpft. Ein durchschnittlicher Slasher aus dem Jahre 1986 mit Badboy-Klaus Kinski in der Hauptrolle. Killerhaus stammt aus der Feder von David Schmoeller, der ebenfalls auch für Streifen wie „Puppetmaster“ und "The Seduction" verantwortlich war und immer noch ist.
Die Story des Films ist einfach erzählt: Durch geknallter Hausbesitzer tyrannisiert seine Mieter, und bringt erst deren Begleitung, und dann schließlich Sie selbst um. Fairerweise spielt er zudem noch jeden Abend Russisch Roulette, es könnte ja ausnahmsweise mal den richtigen treffen! Die Geschichte selbst klingt ziemlich bescheuert. Zudem nervt mich dieses ewige: „Er ist ein Deutscher mit Nazi-Vergangenheit“-Thema gewaltig!
Es langweilt einfach nur zu sehen wie sich der böse Hausbesitzer Kinski in seiner Dachgeschoss-Wohnung Hitlerfilmchen anschaut und dabei mit dazugehörigen Gruß auf und ab marschiert. Aber gut, laut Story des Films war sein Vater nun mal Doktor bei der SS und hat wohl im KZ den ein oder anderen zu viel umgebracht, was natürlich, auf den Sohn abfärbt der dessen Erbe nun als psychopatische Killermaschine weiterlebt.
Soviel dazu, die Umsetzung sieht dann schon weitaus besser aus was aber auch einzig allein am sehr charismatischen Hauptdarsteller Klaus Kinski liegt! Der war mir schon in den 50er und 60 Jahren in zahlreichen Edgar Wallace-Streifen aufgefallen. Ein Mann der diesen total verstörten und verschlossenen Psychopaten perfekt spielen konnte. Und da er ja auch im reellen Leben nicht wirklich weit entfernt von seinen Filmrollen agierte, gab das diesem Mann noch die gewisse Würze! Schmoeller(Regisseur von Killerhaus) scheint ebenfalls ein großer Kinski-Fan zu sein, schließlich führte er bei „Please Kill Mr. Kinski“, einer Dokumentation über Kinskis Leben aus dem Jahr 1999, ebenfalls Regie.
Aber gut, zurück zum Film: Kinski spielt seine Rolle im Film jedenfalls sehr ordentlich! Er bekam zwar leider nicht seine Originalstimme spendiert, trotz alledem nimmt man Ihm die Rolle des bösen und hinterlistigen Vermieters sofort ab! Überhaupt sind die Darsteller recht gut. Typisches B-Movie Feeling mit unterirdischen Dialogen findet man hier schon mal nicht. Trotzdem ist der Film, auch mit Kinski, einfach nicht das Gelbe vom Ei.
Der Film besticht oft durch eher unsinnige, immer wiederkehrende Handlungen: Man kommt sich z.B. nach einer gewissen Zeit vor, als wäre es die Verfilmung vom ersten „Metal Gear Solid“-Teil, denn Kinski krabbelt wie eine Kanalratte durch alle möglichen Lüftungsschächte, um seine (meist) attraktiven Mieterinnen auszuspionieren, was mir spätestens nach der 5. Einstellung gehörig auf den Keks ging! Dann klopft er auf dem Blech rum, Die Frauen und deren männliche Begleitung hören was („Ach das war nur ne Maus oder Ratte“), bis sich die Begleitung anschließend verabschiedet…Für immer versteht sich.
Denn Postwendend fliegt danach ein Körperteil des männlichen Opfers in ein Wasserglas vom Killer-Kinski. Die Morde selbst sind jedoch völlig Off-Screen. Außer im Intro, denn in der Anfangsszene (Im deutschen Videotape rausgeschnitten) sieht man einen recht gut gemachten Mord, bei dem sich eine Art- Hake, in den Torso der jungen Frau bohrt. Recht nett gemacht, nur gibt es sonst, bis auf eine Szene in der Kinski einer Ratte den Kopf abreißt eher weniger Blut zu sehen.
Zumal spielt der gesamte Film in dem Haus, Außenaufnahmen gibt es so gut wie keine! Der Show-down des Films ist dann auch eher Durchschnitt. Schon witzig zu sehen wie Dumm manche Opfer sind. Wohnt Sie doch im ersten Stock, und wo rennt Sie hin nachdem Sie Kinski ins Visier genommen hat? Nicht etwa die Treppe herunter wie es jeder normaldenkende Mensch machen würde, sondern auf den Dachboden, in der sich natürlich, Kinskis Folterwohnung befindet…Tja dumm gelaufen.
In Deutschland gibt es zwei Versionen des Films: Die alte VHS von „Vestron International“, bei der leider 17 Sekunden fehlen, und ein ungekürztes Bootleg, das zwar an manchen Stellen einen dumpfen Ton hat, dafür aber durch ein sehr klares und schönes Bild besticht! Alles in Allem kann Ich abschließend sagen: Ohne Kinski hätte ich den Film etwas schlechte bewertet, etwas mehr Gore Und Ich hätte den Film allerdings auch besser bewertet
Für 80er Jahre Fans ist Killerhaus auf jeden Fall einen Blick wert, denn an einigen Stellen weiß er schon zu überzeugen. An der schauspielerischen Leistung gibt es nix auszusetzen, leider ist der Film trotzdem etwas vorhersehbar, und dessen zufolge auch nicht so spannend. Trotzdem, Kinski macht den Film selbst für Nicht-Fans des Genres interessant!
Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"