Ein Fremder auf der Flucht

    • Ein Fremder auf der Flucht



      Alternativer Titel: Stranger on the Run, Lonesome Gun
      Produktionsland: USA
      Produktion: Richard E. Lyons
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Don Siegel
      Drehbuch: Dean Riesner
      Kamera: Bud Thackery
      Schnitt: Richard G. Wray
      Musik: Leonard Rosenman
      Länge: ca. 93 Min.
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Henry Fonda, Anne Baxter, Michael Parks, Dan Duryea, Sal Mineo, Lloyd Bochner


      Der Landstreicher und Alkoholiker Ben Chamberlain taucht in einem Städtchen, das der Eisenbahn gehört auf, um dort einem ehemaligen Mitinsassen aus dem Gefängnis einen Gefallen zu tun. Chamberlain ist auf der Suche nach Alma Britten, als er diese tot vorfindet, fällt der Verdacht auf ihn. McKay und seine Deputies verfolgen den Unschuldigen.

      Was Anleihen bei „The most dangerous Game“ haben konnte, geht allerdings in eine andere Richtung. Don Siegel erstellt in seinem Film die Psychogramme der Hauptdarsteller und vermittelt so die unterschiedlichen Charaktere. Der Zuschauer kann sich darauf einstellen und die unterschiedlichen Personen aus seinem Blickwinkel agieren lassen. Siegel hat hier einiges richtig gemacht. Er beleuchtet Gut und Böse und lässt die Vergangenheit der Hauptdarsteller mit den Schwierigkeiten der Gegenwart agieren. Hierbei werden Themen wie Skrupellosigkeit, Mitleid, Fehlleiten, Feigheit, Hass, Übermut und Vorurteile verarbeitet.

      Im Punkto Action ist der Film nicht ganz vorn angesiedelt. Don Siegel zeigt zwar zwei ausgiebige Schießereien, legt allerdings sein Augenmerk, wie bereits erwähnt auf andere Elemente. Wo wir beim Thema Henry Fonda wären, der das Psychogramm des Ben Chamberlain gekonnt und überzeugend vermittelt. Fonda ist allerdings nicht die einzige Person, die sich dem Publikum zum Bezug anbietet. Identifikationsfiguren hat der Film einige zu bieten und diese lassen auch Parallelen zum realen Leben finden.

      Der Film wurde für das US Fernsehen und nicht für das Kino gedreht. Im gleichen Jahr arbeiteten Siegel und Fonda übrigens in dem Klassiker „Nur noch 72 Stunden“ zusammen.

      Fazit: Ein psychologisch angelegter Western, der meines Erachtens leider vereinzelnd ein wenig zu melancholisch umgesetzt wurde. Hier war bedeutend mehr drin.

      6/10