Das Rätsel des silbernen Halbmonds

    • Das Rätsel des silbernen Halbmonds




      Produktionsland: Italien, Bundesrepublik Deutschland
      Produktion: Horst Wendlandt
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Umberto Lenzi
      Drehbuch: Paul Hengge, Roberto Gianviti, Umberto Lenzi
      Kamera: Angelo Lotti
      Schnitt: Eugenio Alabiso, Clarissa Ambach
      Musik: Riz Ortolani
      Länge: Deusche Kinoversion: ca. 82 Minuten, Englische Version: ca. 92 Minuten (uncut)
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Uschi Glas, Antonio Sabato, Marisa Mell, Pier Paolo Capponi, Petra Schürmann, Claudio Gora

      Blu-Ray: 25.04.2019



      Einige Frauen werden bestialisch ermordet und der Täter hinterlässt am Tatort stets ein Amulett in Form eines Halbmonds. Der Mordanschlag auf ein weiteres Mordopfer, Giulia schlägt jedoch fehl. Um sie vor dem Mörder zu schützen, wird Giulia für tot erklärt. Giulia und ihr Mann Mario versuchen den Täter zu finden, dabei stellen sie fest, dass alle Opfer des Mörders, zum gleichen Zeitpunkt in einem Hotel waren. Ein Indiz, das zu einem unbekannten Amerikaner führt.

      Das Rätsel des silbernen Halbmonds kam ca. 4 Monate nach Das Geheimnis der grünen Stecknadel in die deutschen Kinos. Auch hier handelt es sich um eine deutsch/ italienische Koproduktion, die vom klassischen Wallace-Schema abwich und eindeutig als Giallo fungierte. Regisseur Umberto Lenzi ist zwar eher mit seinen Poliziescos und Kannibalenfilmen, zu dem ihr gebührenden Ruhm gekommen, allerdings kann man ihm als Regisseur eines Gialli, ebenfalls eine sehr gute Leistung attestieren. Lenzi geht gekonnt vor und es gelingt ihm den Zuschauer bis zur letzten Sekunde in seinen Film einzubinden. Dieses wird durch eine sich stets steigernde Spannung und die ein oder andere härtere Szene verstärkt.

      Was Lenzi hätte vermeiden sollen, ist die Besetzung der Rolle von Giulia, denn diese wird von niemand schlimmeren, als Uschi Glas, dem visuellen Alptraum meiner Jugend, gespielt. Ich frage ernsthaft ob es denn nicht möglich war, Edwige Fenech für diese Rolle zu gewinnen. Schließlich ist man es aus einem Giallo gewohnt, erotische Frauen zu sehen. Aber um dieses zu erreichen… da geht Uschi Glas überhaupt nicht. Ohne jegliches Charisma, mit nervender Mimik und hölzernen Handlungsweisen, bewegt sich Frau Glas durch einen guten Film, den sie mit ihrer, unglaublich miesen Präsens zu zerstören versucht. Niemals war das Wort: Fehlbesetzung so angebracht, wie in diesem Fall.

      Antonio Sabato, den man z.B. Das Auge der Spinne kennt, spielt seinen Part, als zum Zweck gewordener Privatdetektiv, sehr ordentlich. Marisa Mell hat leider nur einen kurzen Auftritt innerhalb des Films, u. a. weil viel zu oft Uschi Glas im Bild ist.

      Fazit: Ein spannender und intelligenter Giallo, der mit Edwige Fenech noch wesentlich besser hätte sein können. Wenn da bloß nicht Frau Glas gewesen wäre.

      8,5/10


    • Die Muschi von der Uschi die stinkt ja so. lolp
    • Ahh gehört für mich eher in die Krimi-Sparte lolp Fande den Film leider auch nur so Lala.... Die Farb-Wallace´ halt lolp
      Und Uschi ist nun wirklich, eine verdammt miese und unglaubwürdige Schauspielerin. Zumindest war Sie das damals noch... Die spielt halt immer dieses kleine naive Blondchen das in Rotkäppchen-Manier immer auf das gleiche reinfällt lolp Die wäre mir ihrer Einstellung bestimmt genau mein Beuteschema und eher die ideale Bestzung für einen Porno :0:

      Sorry aber die hat in einem echten Wallace nun wirklich nix zu suchen. In den 60er Jahren war Sie ja auch eher für diese komischen Schul-Komödien bekannt...
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • Ja, das mit der Krimi und Giallo Sparte ist so eine Sache. Wir haben mittlerweile dermaßen viele Gialli (nicht nur von mir) in die Horrorecke gepackt, dass es zur Nomalität wurde. Im Prinzip müsste man Tenebrae dann auch verschieben.
    • Kritik:

      Es geschehen hier zu Beginn gleich so einige Mordszenen im Giallo Stil, mit einer schwarzen Hand aus dem Off, somit dann mitgeraten werden kann, wer der Mörder ist. Schöne kleine nackte Brüste und eine junge Uschi Glas gibt es zu sehen. Umberto Lenzi steht auch hier für Tempo, stetig humorvolle Dialoge und eine gut eingefangene Atmosphäre, kleine Tittis und eine unverkrampfte, durchdachte Kriminalgeschichte die sich nicht unnötig in die Länge zieht. Nerven zerreisende Spannungsmomente gibt es ein paar, genau dann wenn es bedächtig ruhig wird und eine Person ist allein in einem Gebäude, wo man förmlich spürt, dass der Mörder anwesend ist. Die Mordszenen hätten noch etwas blutiger und direkter sein können, dass ist aber auch mein einziges Manko.

      Ein guter Giallo, mit Uschi Glas in ihrer besten Filmrolle.

      „Bei manchen wird durch den Einfluss von Drogen der Verstand geschärft.“

      [film]7[/film]
    • Sieh an, sieh an. 7 Punkte. Dafür das du keine Gialli magst, ist das eine sehr gute Wertung.

      Solange (Das Geheimnis der grünen Stecknadel) ist übrigens noch einen Tick besser.
    • Das ich keine Giallo mag, wo schonmal glaub beim Mask Thread geschrieben ist übertrieben, dann würd ich mir das nicht anschauen. Normale Krimis vermeide ich allerdings, aber Giallo schaue ich mir den ein oder anderen schon an, aber nur die mich auch wirklich interessieren, denn mein Lieblingsgenre ist das nicht. Ausgewählt hab ich ihn eigentlich nur wegen Uschi Glas und weil Umberto Lenzi Regie führt.


      Geheimnis der grünen Stecknadel gibt es Uncut nur als Bootleg und ein Kauf kommt nicht in Frage, die stark geschnittene 16er Fassung will ich mir nicht leihen.
    • Bei dem Namen Lenzi verstehe ich dich, aber Uschi Glas ist die personifizierte Hölle.

      Das Boot von der Stecknadel will ich auch nicht. Die Schnitte belaufen sich auf ca. 15 Minuten. Ist in der deutschen DVD version halt einiges von der Handlung raus und leider auch ein wenig vom Goreanteil.
    • Uschi Glas spielt aus meiner Sicht hier ordentlich, fällt mir nicht negativ auf. Hübsch war sie natürlich damals auch schon nicht. lol
    • Das Rätsel des silbernen Halbmonds
      (Sette orchidee macchiate di rosso)
      mit Antonio Sabato, Uschi Glas, Pier Paolo Capponi, Rossella Falk, Marina Malfatti, Renato Romano, Claudio Gora, Gabriella Giorgelli, Aldo Barberito, Bruno Corazzari, Franco Fantasia, Petra Schürmann, Ivano Davoli
      Regie: Umberto Lenzi
      Drehbuch: Roberto Gianviti / Paul Hengge
      Kamera: Angelo Lotti
      Musik: Riz Ortolani
      FSK 16
      Deutschland / Italien / 1971

      "Rom: ein grauenvoller Mord wird an einer jungen Prostituierten verübt. Die Polizei tappt noch im Dunkeln, als eine regelrechte Serie weiterer Frauenmorde beginnt. Die einzige Spur ist ein kleiner silberner Halbmond, der bei jener der Toten aufgefunden wird. Nur eine junge Dame namens Giulia kann dem Seriemörder entkommen. Sie erkennt auch den Zusammenhang zwischen den Opfern: Alle Ermordeten waren mit einem Amerikaner in einem Hotel abgestiegen, der einen Halbmond an seinem Schlüsselbund trug. Doch dieser Amerikaner ist schon vor Jahren unter nie geklärten Umständen bei einem Autounfall ums Leben gekommen..."


      Dieser Film gehört wie auch "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" zu den Filmen der letzten Edgar Wallace Box und stellt eine deutsch-italienische Co-Produktion dar. Gleichzeitig handelt es sich auch um die einzige Wallace-Verfilmung, deren Handlung sich komplett in Italien abspielt, was schon einmal einen ganz grundlegender Unterschied zu den üblichen Krimis des britischen Autors darstellt. Doch auch im Bezug auf den Handlungsstrang handelt es sich wieder um einen echten Giallo, der sämtliche markanten Merkmale dieser Filmgattung aufweist. So entfaltet sich von der ersten Minute an eine äusserst mysteriöse Geschichte, in deren Mittelpunkt fast schon selbstverständlich eine geheimnisvolle Mordserie steht, auf die man sich lange Zeit keinen wirklichen Reim machen kann. Scheinbar wahllos tötet ein Mörder mehrere junge Frauen, die eigentlich keinerlei Bezug zueinander haben. Erst mit zunehmender Laufzeit lässt sich eine Gemeinsamkeit erkennen die alle Opfer miteinander verbindet, so das gleichzeitig auch ein Verdächtiger benannt werden kann. Als sich allerdings herausstellt, das diese Person schon mehrere Jahre tot ist, steht der Zuschauer mit seinen eigenen Vermutungen wieder am Anfang und hat im Prinzip keinerlei Anhaltspunkte, um sich der wahren Identität des Killers zu nähern.

      Allein schon durch diesen Aspekt verspricht das Geschehen doch eine ganze Menge Spannung, die mit zunehmender Laufzeit förmlich greifbar wird und sich in mehreren Passagen so immens verdichtet, das der Betrachter mit vollster Konzentration bei der Sache ist.. Dennoch kommt "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" meiner Meinung nach nicht ganz an die Qualität eines Filmes wie "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" heran, was allerdings weniger an der immer spannenden Geschichte, sondern vielmehr an den hier agierenden Darstellern liegt. Damit will ich keinesfalls andeuten, das die schauspielerischen Leistungen hier schlecht wären, aber es fehlt ein wenig an Überzeugungskraft. So hat mir das deutsche "Schätzchen" Uschi Glas nicht sonderlich in ihrer Rolle gefallen, kann man doch diverse Ansätze von Theatralik in ihrer Darstellung erkennen, so das mehrere Momente entstehen, in denen ihr Schauspiel seltsam gekünstelt und ziemlich überzogen erscheint. Doch ganz generell ist die Besetzung in diesem unter der Regie von Umberto Lenzi entstandenen Film nicht annähernd so stark ausgefallen, wie man es noch bei "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" beobachten konnte. Dort erschien das gesamte Ensemble ganz einfach viel überzeugender und vor allem authentischer, was eine ganz große Stärke des Filmes war. In vorliegendem Fall handelt es sich viel eher um eine kleine, aber keinesfalls unwichtige Schwäche, die den ansonsten sehr guten Gesamteindruck ein klein wenig trübt.

      Dennoch handelt es sich hier um einen absolut sehenswerten Genre-Beitrag des italienischen Kinos, das ganz eindeutig die Oberhand in dieser Co-Produktion hat. Sämtliche Zutaten eines erstklassigen Giallos sind vorhanden und wurden von Lenzi auch sehr überzeugend in Szene gesetzt, so das Italo-Fans absolut begeistert sein dürften. Da kann man dann auch schon einmal über die kleinen Schwächen beim dargebotenen Schauspiel hinwegsehen, da doch sämtliche anderen Aspekte der Geschichte jederzeit sehr gute-und extrem spannende Unterhaltung garantieren. Die immer straffer angezogene Spannungsschraube des Szenarios wird von einer fast schon herausragenden Grundstimmung brillant unterstützt, es gibt mit zunehmender Laufzeit immer mehr bedrohliche Momente, die an einigen Stellen auch durchaus für eine gepflegte Gänsehaut beim Zuschauer sorgen können. Und auch wenn es sich bei "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" nicht um eine absolut typische Edgar Wallace Verfilmung handelt, so dürften doch auch die eingefleischten Fans auf ihre Kosten kommen, handelt es sich doch um eine äusserst atmosphärische Story, in der strekenweise ein herrliches Grusel-Feeling in den Vordergrund rückt, das für schaurig-schöne Unterhaltung sorgt und jederzeit kurzweilige Unterhaltung bietet.

      Auch wenn das voliegende Gesamtpaket mich nicht ganz so begeistert hat wie bei "Das Geheimnis der grünen Stecknadel", so sollte man sich diese Wallace Spät-Verfilmung keinesfalls durch die Lappen gehen lassen, denn im Bezug auf Spannung und Atmosphäre handelt es sich um einen ertklassigen Genre-Beitrag. Einzig und allein der Cast stellt hier meiner Meinung nach eine kleine Schwäche dar, ansonsten wird man aber mit sehr guter italienischer Filmkost konfrontiert, die man sich immer wieder gut anschauen kann, denn auch nach mittlerweile vier Jahrzehnten hat "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" rein gar nichts von seiner Faszination und Ausstrahlung verloren, so das man bedenkenlos zu diesem Film greifen kann, wenn man ein Freund von spannungsgeladener Genrekost ist, der ganzzeitig ein äusserst mysteriöser-und geheimnisvoller Touch beiwohnt.


      Fazit:


      "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" entspricht auf keinen Fall den ansonsten üblichen Wallace Verfilmungen, bietet aber dennoch extrem gute Filmkost, die insbesondere durch einen dramaturgisch erstklassigen Spannungsaufbau und eine äusserst dichte Atmosphäre zu überzeugen weiss. Ein wenig zuviel Theatralik im Schauspiel einiger Darsteller verhindert eine noch bessere Bewertung, doch insgesamt gesehen siedelt sich dieses Werk von Umberto Lenzi auf jeden Fall im oberen Drittel der Qualitäts-Skala an.


      8/1
      Big Brother is watching you
    • Ziehe innerhalb der Italo-Wallace-Verfilmungen: "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" mittlerweile vor.
    • Das Mediabook ist gekauft worden. Die alte DVD ab in den Müll. :0:
    • Die Bluray und der Film sind schon klasse, aber die Glas ist einfach nur scheiße!