Produktionsland: USA, Malta
Produktion: Brad Pitt, Bradford Simpson, Colin Wilson, David Ellison, Dede Gardner, Dana Goldberg, Jeremy Kleiner
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Marc Forster
Drehbuch: Max Brooks (Roman), J. Michael Straczynski
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Matt Chesse
Spezialeffekte: Darren Robinson, Sophie Allen / Duncan Holland
Budget: ca. 200.000.000$
Musik: Marco Beltrami
Länge: ca. 116 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Brad Pitt, Bryan Cranston, Mireille Enos, James Badge Dale, Elyes Gabel, Julia Levy-Boeken
Inhalt:
Im “World War Z” hat die Menschheit einen grausamen Krieg mit Untoten hinter sich. Worauf sich nun einzelne Personen auf die Suche nach Überlebenden und Opfern aufmachen. Der Krieg hat die Welt der Lebenden vereint, aber anscheinend sollte er doch noch nicht ganz als beendet angesehen werden.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 27.06.2013
Deutsche DVD & Blu-Ray (+3D) Fassung: 07.11.2013
Kritik von Anyu:
Ich hatte sehr große Erwartungen an diesen Film, als ich hörte, welche Schwierigkeiten es bei den Dreharbeiten gab, senkte ich diese etwas, jedoch blieben sie auch weiterhin noch hoch. Meine Erwartungen wurden größtenteils nicht enttäuscht, lediglich einige Sachen hätte ich mir anders gewünscht.
Bei meiner Kritik ignoriere ich bewusst den Vergleich zur Buchvorlage, denn das Buch ist definitiv nicht in einem zwei stündigen Film zu verarbeiten.
Der Film verzichtet auf eine lange Einführung. Es wird kurz gefrühstückt, die Charaktere werden rudimentär eingeführt und gefühlte 5 Minuten später kommt schon der erste Zombiemob ins Spiel. Was nun kommt ist rasante Action in Perfektion! Nur selten gibt es Raum um Luft zu holen, man hat ständig das Gefühl Zeuge in einem Szenario zu sein das mehr ist, als eine "normale" Zombieepidemie. Man merkt: Hier geht eine Welt unter. Massen an Infizierten, wahre Horden schwärmen über die Leinwand, mitten drin fallen Menschen zu Boden, von Dächern und Hubschraubern aus wird auf die tausenden von Angreifern geschossen, Bomben fallen vom Himmel, die Städte brennen. Nie wirkte ein Zombiefilm so unglaublich allumfassend destruktiv, nie so endgültig hoffnungslos. Phantastisch!!
Getragen wird das ganze Geschehen von dem hervorragenden Brad Pitt. Über seine Qualität als Schauspieler muss man nichts mehr sagen und hier ist er definitiv eine Idealbesetzung. Alle anderen sind nur Nebendarsteller in dieser weltumspannenden Geschichte, jedoch auch da sind die Rollen grandios besetzt.
Sehr gut ist auch die technische Seite. Wirkten die Zombiehorden im Trailer teilweise noch sehr künstlich, so sind sie auf der Leinwand sehr glaubhaft und relalitätsnah. Ich fühlte mich durch die CGI nie belästigt. Sie ist hier wirklich gut. Das einzige was es an der technischen Seite zu bemängeln gibt ist die gelegentliche Kamerawackelei.
Natürlich gibt es auch einige Kritikpunkte. So gefiel mir das Ende überhaupt nicht. Nach dem riesigen Aufmarsch der städtevernichtenden Zombies, ist das Finale sehr klein und ruhig. Es scheint so, als fehlte der Knall am Ende und wenn man sich durchliest, dass das eigentliche Ende (eine Schlacht in Moskau, wenn ich mich nicht täusche) verworfen werden musste, dann merkt man auch, dass dies nur eine Notlösung war.
Das fast fehlende Blut (ein bisschen ist ja da...) ist für das Genre zwar sehr ungewöhnlich und auch leicht irritierend, aber wenn man dies weiß, dann kann man das getrost übersehen. Es störte mich nicht wirklich.
Fazit:
World War Z ist eine schonungslose Weltuntergangsgeschichte mit riesigen Zombieschwärmen, die noch niemals so gefährlich wirkten. Zombies sind im Mainstream angekommen und sie haben den Sprung gut überstanden. Viele Puristen werden abgeschreckt, alle anderen begeistert sein. Ich gehöre zur letzteren Kategorie.
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Kritik:
Zu Beginn wird Familie Pitt (so nenne ich sie jetzt mal!) mit Brad, Frau und Kind kurz vorgestellt, bevor es dann schon auf die Straße geht und im Radio von der Katastrophe berichtet wird, warum die Familie Pitt das nicht wahrnimmt, wo doch im Radio laut drauf hingewiesen wird, bleibt ein Rätsel, sie scheinen verträumt auf den Ohren zu sitzen. So gelangen sie dann fragend in einen fetten Stau mitten in der Großstadt. Brad Pitt selbst schaut mittlerweile nerdig aus, den Teenschwarm hat er hinter sich gelassen und er erinnert optisch etwas an Kurt Cobain nur das er stetig familientauglich sympathisch grinsen darf. Der Beginn erinnert doch etwas an Independence Day wenn Will Smith dort mit seiner Familie zuhause nichtsahnend in der Apokalypse erwacht, wobei die Charaktere in ID besser und lebendiger besetzt waren als in World War Z, wo die Darsteller alle zu brav und angepasst wirken, Mireille Enos wirkt dabei mimosenhaft. Es steht zu sehr das Familiäre den Charakteren in Wege, denn Spießbürgerfamilien sind einfach nur langweilig, erst recht bei einem Apokalypsefilm. Ein Unterscheid zwischen Hollywood Stars und Asylum Darsteller scheint es gar nicht mehr zu geben, man könnte beide miteinander vertauschen ohne es zu merken, außer natürlich ein Name wie Brad Pitt aus besseren 90er Hollywood Zeiten noch sehr begehrt, hat natürlich noch das Gesicht im Film was ein mittlerweile gereiftes weibliches Publikum anziehen soll, wobei er schauspielerisch nur durch sein sympathisches Grinsen auffällt, also er ist kein Draufgänger wie Smith einst in ID, mit dem man mitfiebern konnte. Mit ID kann man World War Z trotzdem nicht vergleichen, denn der Film soll nur wenig komödiale Elemente enthalten, dass nehme ich zumindest an. Der Film wirkt eigentlich nur unfreiwillig witzig, da die Zombies später durch das übertrieben häufige Erscheinen dann mehr zum lachen animieren.
Als zu Beginn fette Explosionen einsetzen erinnert dies eher an Emmerichs 2012 Gurke, so richtig ergeben die Explosionen nicht mal Sinn und im späteren Verlauf wird auf dieses unsinnige Budgetverballern verzichtet. Sterling Jerins als Tochter/Kinderdarstellerin zeigt schauspielerisch gar nichts, sie in Hollywood aufzubauen wäre Zeitverschwendung. Die Sound/Musikuntermalung ist zumindest besser als das aktuell übliche in Hollywood, hier hat die Rockgruppe Muse auch ein bissel was zugesteuert. Die Aufnahmen aus den verschiedenen Städten, wie das vorgetäuschte Jerusalem sind atmosphärisch, gedreht wurde aber weder in Israel noch in China wie geplant, sondern fast nur in England und etwas in Ungarn und Malta. Die optischen Rahmenbedingungen für die Apokalypse sind ganz gut und abwechslungsreich, dazu gibt es noch des Öfteren Regenprassen.
Die bereits erwähnten Zombies sind das eigentlich herausstechende an World War Z, die sind ganz besonders und zwar eine Mischung aus besonders anders, besonders schlecht, besonders ulkig und besonders bekannt. Die Infektion zum Zombie geschieht meist sehr schnell innerhalb von ca. 5 Sekunden. Die Zombies sind zwischendrin so schnell und aggressiv wie noch nie, dagegen sind die Dawn of the Dead Zombies schon wieder langsame Faulenzer. Es sind zu viele Zombies, insbesondere die Massen wo sie sich auftürmen und riesig hohe Burgmauern überschwemmen können. So viel Übertriebenheit muss man gesehen haben, das sind gleichzeitig die lustigsten aber auch schlechtesten Computer-Zombie Szenen im Film. Die Zombies wirken dabei wie Roboter aus einer Massenproduktion und jetzt hab ich es, es sind die Matrix-Zombies. Wer erinnert sich nicht an die angreifenden Metalsubstanzen in Matrix und genau das bekommt man nun mit den Zombies stellenweise serviert, die sind sehr schnelle und aggressive Masse, so dass der Zombie nun eine neue Evolution durchmacht, die nicht mehr beißen, dafür werden sie digitalisiert und robotisiert.
Als Kenner der Old School Zombiefilme schon eine Herausforderung. Mainstreamjünger die Zombieland, Resident Evil 5 oder des Computerspiel Resident Evil 6 lieben, wird es sicher wenig auffallen warum die Zombies nicht cool sind. Im Gegensatz zum langsamen Ekel alla Walking Dead oder Last of Us Computerspiel-Zombie, sind die Zombies in World War Z zumeist auch mehr übertriebene Action als Horror. Positiv zu erwähnen sind vor allem die Verfolgungsszenen im Labor im Finale, diese sind dann mal mit Spannung versehen. Im Finale sind die Zombies dann in einzelner Nahansicht auf Dawn Of The Dead Niveau schnell aber ansprechend und die können dann optisch auch plötzlich überzeugen, sie nehmen Witterung alla Ridley Scott’s Alien auf und Predator ist hier auch noch etwas drin,
wenn der Impfstoff den Menschen dann für die Zombies unsichtbar werden lässt.
Nie hat der Zombie so geboomt wie Heute, in all seinen Variationen von eklig bedrohlich der alten Schule, der Walking Dead Zombie der aktuell mit beliebtesten TV Serie, den Topcomputerspielen wo neben Resident Evil auch andere Zombiespiele empor steigen, bis zum familiären Mainstreamkino alla Zombieland oder nun Word War Z.
Weniger nervig, was einzig nervt sind die zu schnellen Schnitte und zu nahen Kamera-Zooms in so einigen Actionszenen, dass ist anstrengend und es ist kaum erkennbar was dabei passiert. Das Familiengeschehen wirkt zu spießig und emotionslos, damit uninteressant, das passt zu einer schlechten Lovestory oder Drama aber nicht zu einem Zombiefilm , da sollte man bei einem drohenden Weltuntergang die uninteressante Durchschnitts-Familie nun wirklich nicht so in den Vordergrund schieben. Sämtliche Härte findet im Off und im Kopf des Zuschauers statt, die wild anrennenden Zombies und Explosionen sind Actionmomente und keine Schock/Ekel-Härte. Allein die CGI-Zombiemasken in Nahansicht sind zur Youtube Zeitepoche nicht mal verstörend für Kinder. World War Z ist aber zumindest abwechslungsreich inszeniert, hat einiges an Action und die Apokalypse kommt zum tragen wenn überall Panik an den passenden Schauplätzen ausbricht, er hat keine Längen und macht etwas Spass, aber ist dann nicht so abgedreht wie das Underworld 4 - Awakening CGI Geballere zuletzt.
World War Z ist ein schlechter, aber unterhaltsamer, familientauglicher Zombiefilm und noch der bessere Blockbuster in diesem Jahr.
Edit:(nach 3D Sichtung von 5 auf 6 aufgewertet)