Rocktober Blood - An der Schwelle zum Wahnsinn

    • Rocktober Blood - An der Schwelle zum Wahnsinn



      Alternativer Titel: Rocktober Blood, Rockill
      Produktionsland: USA
      Produktion: Beverly Sebastian
      Erscheinungsjahr: 1984
      Regie: Beverly Sebastian
      Drehbuch: Beverly Sebastian & Ferd Sebastian
      Kamera: Ferd Sebastian
      Schnitt: Beverly Sebastian
      Spezialeffekte: Ben Sebastian
      Budget: -
      Musik: Smokey Huff
      Länge: ca. 93 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Tray Loren, Donna Scoggins, Nigel Benjamin, Rene Hubbard, Lon Cohen, Smokey Huff, Richie King, Perry Morris


      Inhalt:

      Billy "Eye" Harper, Frontmann der Hard Rock-Glam Band "Rocktober Blood" sinkt zwar gern über Gewalt und Tod und ist auch sonst ein wenig exzentrisch, doch als sowohl der Produzent als auch ein weibliche Bandmitglied umgebracht werden und die Backgroundsängerin Lynn (Donna Scoggins) das nur knapp überlebt, sieht es so aus, als wäre Billy auch in Wirklichkeit durchgeknallt. Ihre Aussage bringt ihn in relativ kurzer Zeit sowohl in den Todestrakt wie auch auf den elektrischen Stuhl, während Lynn selbst Sängerin wird, in diesem Fall ihrer Band "Headmistress". Doch just da fängt ein Unbekannter an, sie zu terrorisieren und zu verfolgen, was den Anschein hat, als wäre Billy entweder nicht tot oder aus dem Grab wieder auferstanden...


      Trailer:
      -


      Meine Wertung:

      Willkommen bei meiner dies wöchigen Vorstellung unnützer Splattergurken aus den guten alten 80ern. Heute habe Ich mir mal das Rock´n Roll – Manifest „Rocktober Blood“ vorgenknöpft. Dieser früh 80er- Slasher stammt aus der Feder des Brüderpärchens Beverly & Ferd Sebastian.

      Was, die kennt Ihr nicht? Nicht schlimm, waren Sie doch sonst noch verantwortlich für solche eher unspektakulären Filmchen wie „Die Buggy-Bumser“, „Abrechnung im Dschungel“ oder „Hetzjagd im Sumpf“! Aber gut, das Sie mit „Rocktober Blood“ ein Oscar-verdächtigen Hit abgeliefert haben, wage ich zu bezweifeln, viel mehr wird hier deutlich, das eine altbekannte Story ziemlich stümperhaft aufgewertet und vorgetragen wurde…

      Schon zu Beginn kann der Killer Billy/John nicht die Finger von seinen Opfern lassen. Nachdem er einen Toningenieur stranguliert hat, hängt er eine kurzerhand ein weibliches Bandmitglied an einer Hantelstange (?!) auf. Nachdem Hauptdarstellerin Lynn(Hübsches Gesicht, ABER flache Brüste…) Billy fragt wo Die Dame denn wäre, antwortet dieser mit einem sarkastischen Unterton: „Die hängt irgendwo rum hehe“. Zugegeben, bei dieser Stelle musste sogar ich leicht schmunzeln…

      Dann wird es allerdings erst richtig verrückt. Nachdem Billy Lynn mit einem Messer bedroht hat, kommt der Polizist auf seinen täglichen Streifzug vorbei (Klar, wo wenn nicht im gefährlichen Tonstudio?), erblickt Billy, und schreit „Hände hoch!“. Und was macht Billy? Er gibt dem Polizist ganz gelassen zu verstehen das er „jetz dran“ wäre und läuft auf den Bullen zu, der sich trotz gezogener Waffe (Nochmal zur Verständigung: Billy hat lediglich ein Messer?!) schnurstracks aus dem Staub macht und aus dem Gebäude flieht! Selten habe ich so etwas Lächerliches in einem Film erblicken können. Wo war da der Sinn?

      Aber Ok, zurück zum wesentlichen: Der Film weiß mich einfach nicht zu überzeugen. Dabei bin ich 80er – Sympathisant und vergebe da immer den ein oder anderen Bonuspunkt. Doch wieso wird diese Geschichte des Films, die eigentlich immer irgendwie zieht, hier so vermasselt? Ich weiß es nicht, Ich weiß es nicht…

      Zumal sieht man einfach nicht durch was hier eigentlich Sache sein soll. Erst ist im Untertitel großspurig die Rede davon das Billy vor 2 Jahren gefasst wurde, dann berichtet der vollgekokste Fernsehmoderator 3 Minuten später davon das alles erst ein Jahr her ist. Und warum wurde Billy zum Massenmörder? Nun gut, Ich will hier nicht zu sehr Spoilern: Doch am Ende des Films erfahren wir doch tatsächlich wieso der sonst so liebe Billy, das alles getan hat! Und der Grund ist echt sowas von dermaßen affig und banal das sich selbst jeder über die Klinge gesprungener Soap Opera-Schreiber im Grab herum gedreht hätte!

      Das ergibt weder Sinn, noch bleibt es ein Rätsel warum er dann versucht alle möglichen Bandmitglieder umzubringen, und sich die Hauptperson 3 mal fliehen lässt… An einigen Stellen hat der Film aber doch noch erstaunlich gute Ansätze. Zum Beispiel als die 3 Mädels in dem abgeschotteten Ferienhaus sind, und er Sie mit diversen Psychospielchen an den Rand des Wahnsinns treibt… Doch diese guten Zeiten sind in dem Film leider Mangelware, viel zu oft langweilt man sich als Zuschauer zu Tode weil die Spannung gen 0 geht und die Hauptdarsteller nicht mal aufklären das der Billy zum Beispiel einen ominösen Bruder hat.

      NEIN, dafür bekommt der Zuschauer dann ein Finale geboten das dem ganzen Unheil auch noch die Krone aufsetzt. Da kettet Billy Lynn doch mitten auf der Bühne mit Handschellen an sich. Und niemand traut sich hinzugehen und einzugreifen, „Bleib hier! Du könntest Lynn verletzen!“, dabei hat der weder eine Waffe, noch könnte großartig etwas passieren da er Sie mit der Handschelle einfach hinter sich her zieht…

      Haja, erwähnen muss Ich aber trotzdem noch die Szene davor, die zugegeben, (etwas) witzig war. Da massakriert Billy auf der Bühne zwei Frauen, und wirft Nacheinader deren Kopf und innere Organe ins Publikum als wären es die Drummsticks des Schlagzeugers! Das war wirklich amüsant, auch sonst ist der Gore-Anteil in dem Film für einen Low-Budget Film sicherlich Okay.

      Die Musikuntermalung ist halt typisch für einen 80er Film, der Rock´n Roll auf der Stirn geschrieben hat: Fetzige "Kuschel"-Rocklieder ala Scorpions gibt es hier mehrfach zu hören, da hab selbst Ich nichts zu meckern. Die deutsche Synchro ist allerdings, wie sollte es anders sein, unterer Durchschnitt. Zumal nerven mich diese stumpfsinnigen Sprichwörter, die die Darsteller verwenden, nach einer Zeit gewaltig!

      In Deutschland existiert leider keine DVD-Veröffentlichung, geschweige denn ein Bootleg. Nur die alte VHS-Fassung von „Lightning Video“ kann man an der ein oder anderen Tauschbörse noch erwerben. Meines Wissens ist der Film in Deutschland leicht gekürzt. Zudem ist auf dem VHS-Cover eine falsche Zeitangabe vermerkt. Denn statt den dort beschriebenen 92 Minuten Laufzeit, geht der Film lediglich, samt Vor-und Abspann 87 Minuten!

      Als Fazit bleibt folgendes zu sagen: Fans des deutlich besseren „Freakshow“ oder „Hard Rock Zombies“ werden hier eventuell auf ihre Kosten kommen. Ich als 80er Jahre Fan kann "Rocktober Blood“ jedenfalls nicht als Totalausfall bezeichnen. Aber auch nicht mehr oder weniger. Dazu wirkt mir der Film einfach zu unbeholfen und unspannend. Auch wenn der Film sich sicher nicht zu ernst nimmt, hätte man bei dieser, doch ganz witzigen Geschichte, viel viel mehr bieten können…. „Rocktober“ gibt es übrigens wirklich: Unter diesen Namen wird in Österreich seid 12 Jahren ein erfolgreiches Rockfestival ausgetragen…

      [film]4[/film]
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • RE: Rocktober Blood - An der Schwelle zum Wahnsinn


      Was, die kennt Ihr nicht? Nicht schlimm, waren Sie doch sonst noch verantwortlich für solche eher unspektakulären Filmchen wie „Die Buggy-Bumser“, „Abrechnung im Dschungel“ oder „Hetzjagd im Sumpf“! Aber gut, das Sie mit „Rocktober Blood“ ein Oscar-verdächtigen Hit abgeliefert haben, wage ich zu bezweifeln, viel mehr wird hier deutlich, das eine altbekannte Story ziemlich stümperhaft aufgewertet und vorgetragen wurde…


      Von denen wurde scheinbar bei uns nie ein Film auf DVD gepresst. Wird ein Film sein um bestimmte Rockbands bekannt zu machen, dies war in den 80ern nicht unüblich. lolp