Die seltsame Gräfin

    • Die seltsame Gräfin




      Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
      Produktion: Horst Wendlandt
      Erscheinungsjahr: 1961
      Regie: Josef von Báky, Jürgen Roland
      Drehbuch: Robert A. Stemmle
      Kamera: Richard Angst
      Schnitt: Hermann Ludwig
      Musik: Peter Thomas
      Länge: ca. 91 Minuten
      Freigabe: FSK 12


      Joachim Fuchsberger: Michael Dorn
      Brigitte Grothum: Margaret Reedle
      Lil Dagover: Gräfin Eleanora Moron
      Klaus Kinski: Stuart Bresset
      Marianne Hoppe: Mary Pinder
      Rudolf Fernau: Dr. Tappat
      Richard Häussler: Chesney Praye
      Edith Hancke: Lizzy Smith
      Eddi Arent: Lord Selwyn Moron
      Fritz Rasp: Rechtsanwalt Shaddle
      Reinhard Kolldehoff: Butler John Addams
      Alexander Engel: Patient in der Irrenanstalt
      Albert Bessler: Gefängnisdirektor
      Eva Brumby: Mary
      Kurt Jaggberg: Sammy
      Werner Buttler: Mackenzie

      Die Sekretärin Margaret Louis Reedle freut sich darauf, eine neue Stellung bei der Gräfin Moron antreten zu können. Doch ihre Freude trübt sich, als sie Morddrohungen per Telefon erhält und den ersten Mordanschlägen knapp entgehen kann. Inspektor Michael Dorn nimmt sich der Sache an, er findet Spuren die zur Gräfin und zu einer Irrenanstalt führen.

      Der Wallace-Verfilmung aus den frühen 60ern fehlt es an einigem. In erster Linie ist hier die Logik angesprochen. Des weiteren wirkt das Spiel einiger Hauptdarsteller sehr uninspiriert und aufgesetzt. Es gelingt deshalb auch nicht, den Funken auf den Zuschauer überspringen zu lassen. Brigitte Grothum macht jedoch ihre Sache als Margaret Louis Reedle durchaus gut und vermittelt den Part ansprechend. Man nimmt ihr die Rolle der verängstigten und unsicheren Person in der Opferrolle, durchaus ab. Joachim Fuchsberger kommt in der Rolle des Michael Dorn, einfach nur seiner Pflicht nach und es gelingt ihm nicht einen Glanzmoment zu setzen. Diese, in diesem Film sehr spärlichen Glanzmomente, hat allerdings Klaus Kinski zu bieten. Kinski spielt die Rolle des Psychopathen Stuart Bresset absolut überzeugend. Das Spiel ist ihm sozusagen auf den Leib geschrieben. Im Prinzip kein Wunder, da Kinski sich später mal äußerte, dass wenn er kein Schauspieler geworden wäre, er sonst als Serienmörder geendet hätte. Na ja, wer Kinskis Verhaltensweisen an den Sets der Herzog-Filme kennt, der…

      Lil Dagover legt in der Rolle der Gräfin Eleanora Moron ein sehr überzogenes Overacting an den Tag, das in meinen Augen schon an den Grenzen der Peinlichkeit anzusiedeln ist. Mag sein, dass hier noch der dramatische Weg der Theatralik eingeimpft wurde. Immerhin wirkte Frau Dagover ja in einigen Stummfilmen mit und arbeitete mit Regiegrößen wie Murnau und Lang zusammen. Aber zurück zur Gräfin Moron: Ein Name, der den Zuschauer bereits erkennen lässt, dass es sich hier um eine geistig, nicht ganz astreine Person, handelt.

      Fazit: Ein Film der irgendwie nicht so richtig in die Gänge kommt und nur ein paar kleine Highlights zu bieten hat.

      6,5/10

    • Puh hab ich jetzt nicht erwartet das du den sooo durchschnittlich bewertest Sid :3: Ist bei mir sicher schon ein Weilchen her das ich ihn gesehen habe, nur habe ich ihn als echt sehr guten Wallace in Erinnerung. Lil Dagover hat diese böse Gräfin meiner Meinung nach perfekt verkörpert. Das sie "overacting" gespielt hat konnte ich auch nicht so wirklich erkennen, aber gut das behaupten ja auch alle bei Pacino, wo Ich das ebenfalls total anders sehe lolp
      Überhaupt war dieser Teil ein Schauspiel der ganz hohen Sorte finde Ich. Das die Akteure zu aufgesetzt gespielt haben, konnte Ich jedenfalls nicht erkennen.
      Ich werde Ihn mir die Tage auf jeden Fall nochmal anschauen....

      Bin aber sehr gespannt auf deine nöchsten Reviews zu weiteren Wallace-Klassikern... Die Filme sind Kult und deine Kritiken sehr gut geschrieben :6:
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"