Originaltitel: Contes immoraux
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Anatole Dauman
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Walerian Borowczyk
Drehbuch: André Pieyre de Mandiargues
Kamera: Bernard Daillencourt, Guy Durban, Noël Véry, Michel Zolat
Schnitt: Walerian Borowczyk
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Maurice Leroux
Länge: ca. 103 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Charlotte Alexandra, Florence Bellamy, Lorenzo Berinizi, Jacopo Berinzini, G. Lorenzo Bernini, Robert Capia, Pascale Christophe, Lise Danvers, Philippe Desboeuf, Marie Forså, Kjell Gustavsson, Tomas Hnevsa
Inhalt:
Vier Episoden, vier Epochen, vier sexuelle Spielarten: in UNMORALISCHE GESCHICHTEN, seinem größten Filmerfolg, lässt Walerian Borowczyk seinen erotischen Phantasien freien Lauf. Mit gewohnt fetischistischem Blick für erotische Details erzählt er diesmal Geschichten über Fellatio, religiöse Ekstase, den Reiz jungfräulichen Blutes und von inzestuösen Ausschweifungen im Vatikan – vier Episoden, in denen jede Geste, jeder Gegenstand – ein Mund, ein Finger, eine Perle – vor erotischer Aufladung nur so knistern. Eine hinreißend schöne, bös-romantische Orgie erotischer Phantasie aus vier Jahrhunderten, mit kunsthistorischem Raffinement in schwarze Poesie verwandelt.
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 14.10.2011
Kritik:
Hier gibt es stetig nackte und sehr hübsche, junge Mädels zu sehen, die fortweg sich in Wolllust befinden, dass ist dann im Verlauf ziemlich verstörend. Die 1., 2.und die 4. Geschichte sind allerdings inhaltlich auch ansprechend, insbesondere wen man die provokanten Filme von Walerian Borowczyk nicht abgeneigt ist. „Die Gezeiten“ bietet als 1.Geschichte eine richtig tolle Atmosphäre an einem Strandgebiet mit starkem Wellengang und auch inhaltlich ist passend der schwarze Humor zum Wellengang gegeben, wenn der Lüstling eine hübsche und unwissende, naive Jungfrau ausnutzt und sich von ihr einen verbrummen lässt, wobei er dies als Wellengang bezeichnet und die Jungfrau darin anlernt, allerdings nicht so wie es sein sollte, denn sich einen Nuckeln zu lassen ist ja nicht wirklich die Praktik des üblichen. Das wirkt allerdings mehr witzig als provokant, gelungen ist es aber alle mal. In der Folgegeschichte „Die philosophische Thérése“ wird nur eine junge Frau weggesperrt, die sich dann an den Thesen aufgeilt und sich die Gurke unten rein schiebt, Witzig ist dies auch, aber die Geschichte ist Verlaub eigentlich nicht viel mehr als ein Softsexfilm nur verstörender, auch wenn die Szenerie stimmig eingefangen wird. Sicherlich ist dies hier die einzig schwache Geschichte. In der anschließende Story um Erzsébet Báthory werden Jungfrauen in einem Schloss zur Ergötzung von der Herrin in Extase versetzt. Dabei drehen die Damen am Ende durch. So viel nacktes Fleisch was sich gegenseitig stimuliert hat man wohl noch nie gesehen. Es gibt aber keine Sexszenen, sondern die Damen reißen sich abgefüllt um ein sehr schickes Kleid, was auch auseinandergefetzt wird und was sogar die Herrin selbst trägt, die also auf solche sadistischen Spielchen steht. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, denn sie muss auch befürchten zu guter letzt selbst zerrissen zu werden. Am Ende wird dann in Blut gebadet, wo dies herkommt ist aber nicht ganz ersichtlich, deswegen provoziert der Film nicht vollends, außer man interpretiert eine Menge hinein. Dennoch werden die Fans von abstrusen Werken auf ihre Kosten kommen. Ob man hier ein kleines Mädchen unten herum nackig zeigen musste und das bei der Thematik, ist doch schon ziemlich unnötig. Insgesamt wird von Borowczyk aber bei „Unmoralische Geschichten“ auf ganz große Provokation wie in La Bête, Unmoralische Engel, Unmoralische Novizinnen oder Ars Amandi - Die Kunst der Liebe verzichtet. Es gibt also weder provokant angedeutete Tiersex und auf angedeutete minderjährige Handlungen wird auch nicht so sehr eingegangen, bis auf das kurz erwähnte. In der letzten Geschichte „Lucrezia Borgia“ bekommt noch die Kirche ihr Fett weg, auf die hat es Borowczyk eigentlich immer irgendwo abgesehen, es ist die schwarzhumorigste und provokanteste aller 4 Kurzgeschichten, wo es um Inzucht beim Vatikan geht und es wird auch jemand verbrannt, der diese Machenschaften anmahnt. Besonders hervorstechen kann hier wie üblich bei den Filmen von Walerian Borowczyk eine wunderschöne und reichlich behaarte Schönheit, die enorm gut erotisch posiert, da kann kein Kirchenvater mehr wiedersehen.
Die Gezeiten
Die philosophische Thérése
Erzsébet Báthory
Lucrezia Borgia