Die Todesfaust des Cheng Li

    • Die Todesfaust des Cheng Li



      Alternativer Titel: The Big Boss
      Produktionsland: Hongkong, Thailand
      Produktion: Golden Harvest
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Lo Wei
      Drehbuch: Bruce Lee, Lo Wei
      Kamera: Chen Ching Chu
      Schnitt: Fan Chia Kun
      Musik: Peter Thomas
      Länge: ca. 96 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller:
      Bruce Lee: Cheng Li
      Maria Yi: Chow Mei
      James Tien: Hsiu Chien
      Han Ying-chieh: Mr. Mi

      Trailer:


      Story:

      Da es auf dem Land keine Arbeit gibt, begibt sich Cheng Li mit seinem Onkel in die Stadt. Er kommt bei einigen Freunden unter, die schon länger dort arbeiten und auch ihm eine Stelle verschaffen wollen. Gleich am nächsten Tag nehmen sie Cheng mit in die Eisfabrik und er bekommt auch eine Anstellung. Cheng arbeitet fleißig und hart mit, geht jedoch jeder Schlägerei aus dem Weg, da er seiner Mutter geschworen hat nicht mehr zu kämpfen.
      In letzter Zeit verschwanden einige von seinen Kameraden, doch der Betriebsleiter verspricht sie suchen zu lassen. Das er dieses Versprechen nicht einhält ist vielen der Arbeiter klar und so machen sich noch 2 auf um mit dem Oberchef zu reden. Sie kommen nie mehr zurück. Die Arbeiter beschließen zu streiken, bis ihre Freunde wieder auftauchen. Um den Streik zu brechen schickt der Oberchef seine Schlägertruppe los. Bei der nun folgenden Schlägerei verliert Cheng den Anhänger, der ihn an sein Gelübte erinnern soll. Somit bricht er dieses und plättet erstmal alle Gegner.
      Nachdem er den Betriebsleiter erneut zur Rede stellen will, wird er zum Vorarbeiter befördert und lässt sich vom Betriebsleiter immer mehr einwickeln. Doch schon bald kommt Cheng dahinter, was wirklich gespielt wird. Die Eisfabrik dient als Umschlagplatz für Rauschgift und nebenbei betreiben die Machthabenden eine Bordellkette. Nachdem all seine Freunde im Schlaf umgebracht und das einzige Mädchen dieser Clique entführt wurde, macht sich Cheng auf die Bösewichte auseinander zu nehmen.

      Kritik:

      Bruce Lee war die coolste Sau auf diesem Planeten. Gegner, die seine Kameraden zu mehreren nicht platt kriegen kickt er mit einem Tritt aus der Geschichte und hat dabei immer noch einen derben Spruch auf den Lippen. Die Todesfaust des Cheng Li punktet in erster Linie natürlich durch die Anwesenheit ihres Protagonisten. Dieser fängt mit der Schurkendresche leider erst in der sekundären Hälfte der Laufzeit an und steht vorher schief dreinblickend in der Landschaft herum. Trotzdem gibt es Kämpfe, welche schon ziemlich gut abgehen, inklusive Massenschlägereien, wo nichtmal der Regisseur wissen kann, wer jetzt wem eins auf die Glocke gibt.
      Der Film ist sehr naiv von seiner Machart und dem Handeln der Figuren her, so dass es einiges zum Schmunzeln gibt. So Chengs Ankunft: Nach der saftigen Anfangsschlägerei wo er nur als Zuschauer teilnehmen durfte gehts zum Haus seiner Freunde (teilweise auch Verwandte, fragt nicht wer mit wem), woraufhin seine Ankunft erstmal gefeiert wird. Am nächsten Tag wird er dem Betriebsleiter vorgestellt und angenommen, dass muss gefeiert werden! So ist's richtig, saufen wann immer man einen Grund findet, die Chinesen hattens echt gut damals.
      Somit unterhält der Film nicht allein durch seine Kämpfe sondern auch um das drumherum. Die Kämpfe sind selbstverständlich das beste vom Ganzen und natürlich top umgesetzt, Bruce Lee eben. Dazu kommt noch ein etwas höherer Härtegrad als man das sonst aus seinen Filmen gewohnt ist. Dieser war den Machern aber wohl selbst zu heftig, weshalb die Szene mit der Säge schon vor Jahren entfernt wurde und nie wieder aufgetaucht ist .Aber da sie in Deutschland aufgrund des Trends alle Eastern zu zerschnippeln eh niemals aufgetaucht wäre, ist das irrelevant.
      Zum Schluss kann man sagen: Fans von Bruce Lee und Easternfans werden gut bedient, wer sich da nicht zuzählt hat eh nicht bis hierhin gelesen.

      Das Testobjekt:

      Die Kaufkassette von UFA ist natürlich gekürzt, aber noch gut anschaubar, da nicht wirklich viel fehlt. Da sie sogar länger als die Verleihkassette und die DVD vom gleichen Label ist, stellt sie eine der besten deutschen Fassungen da. Das Bild ist nicht wirklich klasse, es gibt einige Fehler, Risse und Verfärbungen. Auf der Hülle ist von einer Eisenfabrik die Rede, da hat wohl jemand nicht aufgepasst.
    • Für mich Bruce Lee's brutalster Film.Teilweise metzelt er sich durch seine Gegner.Die Kämpfe sind natürlich erste Sahne,wie sollte es anders sein.
      Richtig cool wie er sich rächt.Aber leider gilt auch hier:Die Deutsche DVd is cut.....
      Mainstream is Dead,Dead,Dead!!
    • Der Film lief am Wochenende auf RTL 2 aber übelst geschnitten, so dass es keinen Spaß mehr gemacht hat ihn zu gucken, aber ich denke auch das es Bruce Lees brutalster Film ist und zudem einer seiner besten Werke. Irgendwann werde ich ihn mir bei Gelegenheit mal Uncut besorgen. Ich glaube bei dem Film lohnt es sich.
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    • Eine wirkliche uncut Fassung gibt es aber in dem Sinne nicht.
      Hier der Schnittbericht (bzw. einer davon)
      Mainstream is Dead,Dead,Dead!!
    • Naja aber das im Fernsehen war ja wohl unterste Schublade. Da fangen die Arbeiter an sich mit den Schlägern zu prügeln, Bruce Lee will aufdrehen und plötzlich CUT und alle Gegner liegen bereits auf dem Boden. Das war dämlich.
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    • Deswegen schaue ich solche Filme einfach nicht im TV da ich mich sonst nur aufregen würde,was ja gar nicht gesund für mein Herz währe :P
      Mainstream is Dead,Dead,Dead!!
    • Habe mir vor kurzem über ebay gekauft.

      Hat ein sehr gutes Bild.

      Gruß
      John Liu
    • Die Todesfaust des Cheng Li




      Cheng findet in der Firma von Mister Mi einen Arbeitsplatz, der ihm durch seine Freunde vermittelt wurde. Dass hinter der vermutlichen Eisfirma, noch Rauschgiftschmuggel und Mädchenhandel steckt, erfährt Cheng erst, nachdem es zu einigen Vermissten und Toten kommt.

      Es war die Nachtigal und nicht die Lerche. Besser gesagt es ist nicht die Schere im Kopf. Nein, es ist die Säge im Kopf. Eine Szene innerhalb des Films, die bis heute verschollen ist und somit „Die Todesfaust des Cheng Li“ zum ewigen Mythos erklärt. Denn es wird auf Grund dieser Tatsache niemals eine Uncut Version dieses Films geben und die Diskussionen in Fankreisen werden auf immer bestehen bleiben. Aber auch ohne diese eine, uns allen nicht bekannte Szene, handelt es sich bei „Die Todesfaust des Cheng Li“ um einen sehr guten Eastern, der sich seinen Kultstatus verdient hat.

      Der erste von vier, letztendlich auch fertig gestellten, Material Arts Filmen, mit Bruce Lee in der Hauptrolle, hat nämlich so einiges zu bieten. Gerade das Finale des Films ist ein Quell an guten Kampfszenen, in denen Bruce Lee richtig gut präsent ist. Die Szenen sind, in Anbetracht des Produktionsjahrs: 1971, auch nicht gerade ohne und es geht mit einigen Messereinsätzen recht gut zur Sache. Der finale Kampf zwischen Cheng und Mister Mi, bietet diesbezüglich einige Brutalitäten und eine, perfekt in Szene gefasste, Action. Bei allen Lobeshymnen auf Bruce Lees einzigartigen Kampfstil, der von einigen Schlaumeiern mit Gewaltverherrlichung gleichgestellt wurde, muss angesprochen werden, dass der Film zum Ende die Message ausgibt, dass Gewalt die falsche Lösung ist. Cheng Li ist ein Charakter, der sich vom Ärger distanzieren will und an ein normales Leben ohne Gewalt denkt. Sein geplanter Rachefeldzug, wird in einem Monolog, von Cheng Li selbst in Frage gestellt.

      „Die Todesfaust des Cheng Li“ baut auch weitere kritische Momente ein. Hier sind Arbeitsbedingungen und das Verhältnis Arbeiter- Vorgesetzter angesprochen. Es gelingt Lo Wei somit, eine kritische Note zu verabreichen. Der Unterschied der Lebensverhältnisse zwischen der Arbeiterschicht und der reichen Bevölkerung, findet ebenfalls seinen Anklang. Dieses sei allerdings als Randnotiz angegeben, da in erster Linie, Material Arts im Vordergrund stehen soll und dazu ist Bruce Lee einfach prädestiniert. Der einzigartige Kampfstil, weiß auch nach mittlerweile 40 Jahren voll zu überzeugen. Leider kommt die Action innerhalb des Films, im Vergleich zu den anderen Bruce Lee Filmen, ein wenig zu kurz. Dieses wird allerdings durch einige, bereits angesprochene Brutalitäten, innerhalb der Kämpfe ein wenig aufgewogen.

      Fazit: „Die Todesfaust des Cheng Li“ hat nicht die Klasse von „Todesgrüße aus Shanghai“, „Die Todeskralle schlägt wieder zu „oder „Der Mann mit der Todeskralle“, weiß aber dennoch zu überzeugen und dieses liegt zweifelsohne an einem großartigen Bruce Lee.


      [film]8[/film]
    • RE: Die Todesfaust des Cheng Li

      Ein weiterer, recht routinierter Bruce Lee Klassiker welcher ebenso mit einer gut durchdachten Story und ausgezeichneten Kampfszenen aufwarten kann.

      Nicht zu vergessen:

    • Schade, dass die Sägenszene nicht im Film ist :( Werde hier schleunigst die BD Box kaufen müssen!! lol
    • lol

      Leider is die ja nirgends drin, die DVD Box bietet dazu jedoch immerhin einige Bonusszenen zu Big Boss und besagte Sägenszene als Standbild.
    • Bruce Lee, für viele wohl der beste Material Arts Künstler, den die Welt je gesehen hat. Viel zu früh von uns gegangen, hat er uns immerhin ein kleines Erbe hinterlassen. Die Todesfaust des Cheng Li, bzw. Big Boss, war der erste von 5 Filmen, die Bruce Lee zu dem gemacht haben, was er inzwischen ist, ein Meister seines Faches. Doch taugt der Film auch etwas, oder handelt es sich hier in Wirklichkeit eher um eine Legende, die diesen Status nicht verdient?

      Cheng Li sucht Arbeit. Da er diese bei sich daheim nicht finden kann, rät ihm sein Onkel, seinen Vetter zu besuchen, da dieser im Arbeit beschaffen könne. Angekommen bei dem Vetter, hat dieser sofort gute Nachrichten für Cheng Li. Hsui, der Vettter, arbeitet in einer Eisfabrik, welche stets tatkräftige Unterstützung benötigt. Cheng Li bekommt den Job, doch auf einmal häufen sich merkwürdige Ereignisse. Immer mehr Kollegen von Cheng Li verschwinden auf mysteriöse Weise und keiner weiß was mit ihnen passiert ist. Cheng Li und die verbliebenen Kollegen versuchen das Rätsel zu lösen und stoßen auf ein Komplott.

      Die Story von Big Boss ist nicht wirklich stark, aber immerhin ganz gut und weiß zu gefallen. Man bekommt fast das Gefühl, dass es sich hierbei um einen Krimi handelt, welcher einige Easternelemente enthält. Leider macht der Film einige Fehler, beim Versuch das Krimielement richtig zu präsentieren, da man von Anfang an weiß, wer hinter dem Verschwinden steckt. Hier wäre etwas weniger Aufklärung durchaus gut für die Spannung gewesen. Kommen wir zu Bruce Lee, dieser Mann hat soviel Charisma, dass jede Szene mit ihm, von seiner Präsenz profitiert. Mit wenigen Gesten, kann er die Zuschauer sofort für sich gewinnen und gewährt nie zu viel Einblick in seinen Gedankenwelt und sein Vorhaben. Auch die restlichen Schauspieler machen ihren Job ganz ordentlich, allerdings muss man sich immer darüber im Klaren sein, dass es sich bei Big Boss um einen Film aus den 70ern handelt, für dessen Verwirklichung relativ wenig Geld zur Verfügung stand.

      Die Musik ist recht ordentlich geworden und hat einen gewissen Charme. Besonders einige Stücke, erwecken den Eindruck, man würde einen Krimi schauen. Während dem Kämpfen bekommt man leider wenig, bis gar keine Musik zu hören, was das Ganze etwas unspektakulär wirken lässt. Die Kämpfe an sich sind allerdings wunderbar geworden. Besonders in der zweiten Hälfte, da hier Bruce Lee das Zepter in die Hand nimmt und den Zuschauer mit seiner Kunst verzaubert. Aber auch zu Beginn bekommt man einige nette Kämpfe zu Gesicht, die allerdings nie die Einschlagskraft, der Kämpfe von Bruce Lee erreichen. Allgemein ist man sehr verwundert, dass Lee sowohl schauspielerisch, als auch kämpferisch dermaßen viel auf dem Kasten hat. Zwischen den Kämpfen entsteht allerdings ein wenig Leerlauf, da die Story eben nicht soviel her gibt, dass man als Zuschauer an den Bildschirm gefesselt ist.

      Die Effekt während der Kämpfe sind sehr hart, was man sich bei einem FSK 16 Film nicht unbedingt vorstellen kann. Hier wird am laufenden Band erstochen und aufgeschlitzt. Für alle Interessierten gibt es allerdings eine Szene, die auch hier fehlt. Die berühmt berüchtigte Sägenszene. Diese Szene ist inzwischen ein Mythos geworden, da sie wohl nur ganz wenige je gesehen haben. Es gibt allerdings einige Fotos von besagter Szene, in der man sieht, wie einem Kämpfer von Lee eine Säge in den Kopf gerammt wird. Im Film an sich, sieht man nur wie Lee ausholt, danach wird abgeblendet, was sogar für einen Laien als Schnitt erkennbar ist. Es ist wirklich schade, dass diese Szene wohl für immer verschwunden bleiben wird. Ansonsten wird hier aber wirklich nicht an Blut gespart, auch wenn das Blut, 70er Jahre typisch sehr hell daherkommt, ist es doch recht nett anzusehen und verleiht den Kämpfen eine gewisse Härte.

      Fazit: Ein recht netter Eastern, der versucht eine Story zu erzählen. Die Kämpfe, besonders in der zweiten Hälfte sind hervorragend, allerdings verliert der Film dazwischen etwas zu viel an Fahrt.

      Objektive Wertung: [film]7[/film] Punkten

      Subjektive Wertung: [film]7[/film] Punkten
    • Nicht der beste Bruce Lee, aber für Fans des HK Kinos absolute Pflicht!

      Mit diesem Film übernahm Bruce Lee das Zepter und wurde zu HKs Supertar und verdrgte somit Jimmy Wang Yu, der kurz zuvor zum 1 HK Superstar wurde und in seiner Rolle in The One Armed Swordsman alle HK Rekorde brach (und vor allem zum ersten Mal in 1. Mio Dollar Limite überschritt)
    • Ich mag diesen Film sehr... mit abstand der Härteste Lee Streifen...

      [film]8[/film]
    • Die Todesfaust des Cheng Li
      (Tong San Dai Hing)
      mit Bruce Lee, Maria Yi, James Tien, Marilyn Bautista, Ying-Chieh Han, Tony Liu, Kun Li, Nora Miao, Shan Chin, Chia-Cheng Tu
      Regie: Wei Lo / Chia-Hsiang Wu
      Drehbuch: Wei Lo
      Kamera: Ching-Chu Chen
      Musik: Peter Thomas / Fu-Ling Wang
      FSK 16
      Hongkong / 1971

      Kein Problem für Cheng, einen jungen Mann mit Bärenkräften, eine Arbeit zu finden. Wer gewillt ist zuzupacken, kann überall sein Geld verdienen. Mr. Mi, der Chef einer Eisenfabrik in Bangkok, kann tüchtige Burschen gebrauchen, und nach einem kurzen Gespräch ist Chengs Einstellung perfekt. Mr. Mi macht nicht gern lange Worte, er ist gewohnt zu handeln. Und nicht mit Worten, sondern mit Taten hat er sein Unternehmen aufgebaut. Nur - wem es gelingt, hinter diese Fassade des Reichtums und des biederen Handels zu blicken, der wird feststellen, das Mr. Mi's Geschäftsgebaren doch nicht so kristallklar ist, das er vielmehr seine erklecklichen Einnahmen aus Rauschgifthandel und einer Bordellkette zieht.


      Wenn man von Martial Arts Filmen spricht, kommt man keinesfalls am Namen Bruce Lee vorbei, handelt es sich dabei wohl um den perfektesten Kampfsportler den die Welt bisher gesehen hat. Auch in der heutigen Zeit eines Tony Jaa oder Donnie Yen ist es deswegen immer wieder ein echtes Erlebnis, wenn man sich die 70er Jahre Klassiker der Kampfsport Legende anschaut. Bei "Die Todesfaust des Cheng Li" handelt es sich um den ersten der sogenannten echten Bruce Lee Filme, wobei der beliebte Darsteller schon im zarten Alter von gerade einmal 18 Jahren auf eine erstaunliche Filmografie von gut 20 Titeln zurückschauen konnte. Diese waren allerdings kaum von Erfolg gekrönt und erst nach diversen Serien Auftritten gegen Ende der 60er Jahre (Batman, Die grüne Hornisse) stieg die Popularität des in San Francisco geborenen Lee wirklich an. Im Gleichklang mit öffentlichen Darstellungen seiner berühmten Kampfkunst war es dann der vorliegende Beitrag, der letztendlich auch für den Durchbruch sorgen sollte und auch über vier Jahrzehnte nach dem Erscheinungstermin fühlt man immer wieder den ganz besonderen Reiz, der von "The Big Boss" (Alternativtitel) ausgeht.

      Unter der Regie von Wei Lo wird eine recht interessante Rahmenhandlung erzählt, die jedoch rein inhaltlich sicherlich keine wirkliche Offenbarung ist. Der illegale Vertrieb von Rauschgift ist das zentrale Kernthema und die darum herum gebastelte Story ist vollkommen ausreichend, um letztendlich für kurzweilige und beste Unterhaltung zu sorgen. Das man in darstellerischer Hinsicht keine Wunderdinge erwarten kann versteht sich dabei fast von selbst, denn weder Lee noch die anderen Protagonisten gelten als herausragende Schauspieler, aber die dargebotenen Performances sind absolut zweckdienlich und in den für einen Film dieser Art wichtigen Passagen bekommt man dafür die ganz große Kampfsportkunst geboten. Zwar geht diese in der Hauptsache nur vom Hauptdarsteller aus der mit seinen Gegnern regelrecht den Boden aufwischt, doch zumindest 1-2 andere Charaktere wissen durchaus auch mit sehenswerten Leistungen aufzuwarten. Das die erzählte Story nicht sonderlich ergiebig ist merkt man auch an der Tatsache, das ab und zu der manchmal gewöhnungsbedürftige Humor der Asiaten zum Vorschein kommt, denn in regelmäßigen Abständen werden dem Zuschauer einige ziemlich skurril anmutende Szenen serviert, die beim ansonsten ernsten Hintergrund der Geschehnisse ein wenig befremdlich erscheinen.

      Ganz generell sollte man "Die Todesfaust des Cheng Li" nicht nach seiner inhaltlichen Tiefe bewerten, denn in dieser Hinsicht weist das Werk dann doch erhebliche Lücken auf. So erscheint insbesondere der dramaturgische Aufbau der Geschehnisse teilweise ein wenig naiv und ganz besonders das Verhalten und die Handlungen der meisten Akteure ist in den seltensten Fällen wirklich nachvollziehbar. Das bezieht sich in erster Linie auf das Verhalten der Arbeiter, die trotz des Verschwindens diverser Freunde gar nicht erst auf die Idee kommen die Polizei einzuschalten und sich stattdessen immer wieder von Vorgesetzten vertrösten lassen. Dabei handelt es sich jedoch um filmische Defizite, die man aus der Sicht eines Martial Arts Fans gern auch mal großzügig übersehen kann. Die Kampf Choreografien sind nämlich auch nach über 40 Jahren immer noch extrem reizvoll und stellen vor allem die absolute Ästhetik und Perfektion eines Kampfsportlers dar, der bis zum heutigen Tag als das Maß aller Dinge gilt. Man hätte sich höchstens ein paar ebenbürtigere Gegner für Lee gewünscht, denn die meisten seiner im Film auftretenden Konkurrenten wirken vielmehr als Kanonenfutter, als das sie der Ikone auch nur annähernd das Wasser reichen könnten. Dieser Aspekt wird in vielen Filmen der heutigen Zeit definitiv besser gehandhabt, denn Werke wie beispielsweise "Ip Man" oder auch "Ong-Bak" sind in dieser Beziehung auf jeden Fall gleichwertiger besetzt.

      "Die Todesfaust des Cheng Li" ist dafür aber nahezu ein Paradebeispiel dafür, das man sich auch an der perfekten Kampfkunst eines einzelnen Fighters erfreuen kann und im Fall von Bruce Lee trifft das jederzeit zu. Rein filmisch ist der Film von Wei Lo sicherlich mit diversen Mankos behaftet, dennoch nimmt das Szenario schon aufgrund der Tatsache das es sich hier um Lees Durchbruch handelt, einen ganz besonderen Stellenwert ein. Manch einer mag das vielleicht vollkommen anders sehen, aber an dieser Stelle handelt es sich meiner Meinung nach um ein absolut prägendes Werk, an dem sich auch unzählige später gedrehte Martial Arts Filme orientiert haben. Lediglich die unsterbliche Präsenz des Hauptdarstellers konnte bis in die heutige Zeit nie wieder von anderen Darstellern erreicht werden, so das der Mythos Bruce Lee immer noch vollkommen zu recht auf dem Gipfel thront.


      Fazit:


      Filmische Perfektion darf man hier sicher nicht erwarten, aber dafür bekommt man einen spielfreudig aufgelegten Bruce Lee geboten, der mit seiner Kampfkunst jedem Gegner das Fürchten lehrt. "Die Todesfaust des Cheng Li" hat im Laufe der Jahrzehnte rein gar nichts von seiner Faszination eingebüßt, so das man sich diesen Film in regelmäßigen Abständen immer wieder gern zu Gemüte führt.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you
    • Der erste Film den ich (mit 14 Jahren) im Bahnhofskino schauen konnte. Bruce Lee ist und bleibt der Beste. Diese einzigartige Mimik und sein saubrutaler Kampfstil sind einzigartig.
    • Ein waschechter Bruce Lee, die Szene im Sägewerk wo Bruce ne Ansage macht ist Legendär!

      "Stellt Euch! Wenn ihr's also nicht anders haben wollt, ich bin bereit zum Kampf, Euch werd ich's zeigen, und ich steh für Alle!

      Geschichte, Kämpfe, Choreographie etc.
      Für mich stimmt hier einfach Alles!

      Keiner ist besser als Master Bruce Lee!

      Nicht zu vergessen die tolle wie passende Musik von Peter Thomas!



      Oberliga Pur, davon können heutige Filme nur träumen!

      Trailer:

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    • DIE TODESFAUST DES CHENG LI (THE BIG BOSS, 1971)



      Cheng Li, ein junger, durchtrainierter Mann, kommt von seiner Heimat auf dem Land in die große Stadt Bangkok.
      Dort findet er durch die unterstützung eines Verwandten, bei dem er auch wohnt, einen Job in einer Eisfabrik.
      Als einige Arbeiter spurlos verschwinden forscht er auf eigene Faust nach, wo diese abgeblieben sind-
      und entdeckt dass das Geld hier mit Prostitution und Drogenhandel gemacht wird, und die Eisfabrik nur Tarnung ist...

      Optisch merkt man dem Film kaum an, dass er mit sehr niedrigem Budget realisiert wurde.
      Lediglich die dickflüssige rote Farbe, welche Blut darstellen soll, nervt hier ziemlich.
      Die Kampfszenen an sich sind meist sehenswert sobald Bruce Lee mitmischt-
      der Rest der Darsteller hatte aber teils wohl eher einen Grundkurs im Bodenturnen als im kämpfen.
      Was allerdings extremst nervt, sind die vielen meterhohen Sprünge der Darsteller, die immer nach dem selben Muster gezeigt werden:
      Der Darsteller geht zum Schwung holen in die Knie, Schnitt, man sieht von unten wie er über die Kamera springt, Schnitt, er landet auf dem Boden.
      Wirkt lächerlich, unglaubwürdig- und einfach nur billig.
      Besonders schlimm in der Szene mit den Wachhunden, bei denen die selbe Technik zum Einsatz kommt. Das waren wohl Flughunde...
      Die Bildqualität ist für einen über 40 Jahre alten Film in Ordnung, aber sicher nicht gewohnter HD-Standard.
      Lediglich am Ende, mit dem einsetzen des Abspannes wird das Bild seltsamerweise etwas unscharf und unruhig.
      Trotz Uncut-Aufdruck ist natürlich auch diese Version gekürzt, wenngleich sie doch die bisher vollständigste Fassung ist.
      Die berühmte Sägen-Szene fehlt auch hier, ist allerdings in Weltweit keiner offiziellen Veröffentlichung zu sehen.
      Angeblich existiert lediglich ein Bootleg mit einem (in miserabler Qualität) eingeschnittenen Standbild der Szene.
      Hätte man im Film zwei Sekunden mehr geschnitten (also schon den Griff zur Säge ebenfalls entfernt) hätte niemand etwas bemerkt/vermisst...

      [film]5[/film]
    • rofl lol

      Eastern scheint nicht unbedingt dein Genre zu sein.
    • Dr.Mabuse schrieb:

      Ein weiterer, recht routinierter Bruce Lee Klassiker welcher ebenso mit einer gut durchdachten Story und ausgezeichneten Kampfszenen aufwarten kann.

      Nicht zu vergessen:


      ..irgendwann demnaechst wirds die szene in guten bewegten bildern geben, bin ich mir sicher bei der heutigen technik, steckst einen in verkabelten anzuch, die spielen teile der szene nach, wird im computer bruce lees gesicht reinretuschiert, lippensyncron, etwas wackelkamera, ki, filmkorn zack ist sie da :3:
    • [sk] schrieb:

      wird im computer bruce lees gesicht reinretuschiert,
      Bloß net so schlampig wie bei Game of Death lolp