Schöpfer des Grauens: Peter Jackson

    • Schöpfer des Grauens: Peter Jackson

      Teil 5:
      Peter Jackson

      Peter Jackson wurde am 31. Oktober 1961 (Halloween, sic!) in Pukerua Bay (Neuseeland) geboren und er ist der erfolgreichste Filmregisseur, -Produzent und Autor seines Landes.

      Seit 1987 ist er mit Fran Walsh verheiratet, die genau wie er ein großer Filmfan ist und seitdem auch bei fast allen seinen Produktionen als Drehbuchautorin oder Co-Produzentin mitwirkt.

      Schon in frühester Jugend beginnt Jackson, mit einer geschenkten Super-8-Kamera zu experimentieren.

      Nachdem er das erste Mal den Klassiker "King Kong und die weiße Frau" gesehen hat, wird sein Interesse an Filmen noch größer und er träumt davon, später einmal Spezialeffekte zu machen.

      Mit seinem besten Freund Pete O'Herne produziert er die Filme "Ponty Mython", der eine Parodie auf "Monty Python's Flying Gircus" darstellt und "Planet of the Peters", einen Film über den zweiten Weltkrieg. Für diesen Film hat er sogar seinen heimischen Garten mit Schützengräben durchzogen. 1976 entstand dann der Kurzfilm "The Valley", der für einen Wettbewerb hergestellt wurde, aber leider keinen Preis gewann. 1978, im Alter von 17 Jahren, brach er dann die Schule ab, um in der Filmbranche Fuß zu fassen, blieb aber zuerst erfolglos.

      Im Jahr 1987 erschien dann sein erster richtiger Spielfilm "Bad Taste", der eine Produktionszeit von 4 Jahren beansprucht hatte, da er eigentlich als Kurzfilm geplant war, die Story aber eine große Enrwicklung durchmachte, bis das Endprodukt dann endlich fertig war. Dieser neuseeländische Independent-Streifen wird heutzutage als Anfang des Fun /Splatter angesehen und genießt mittlerweile absoluten Kultstatus. Sämtliche Charaktere des Films wurden mit Freunden und Bekannten von Jackson besetzt und auch Jackson selbst ließ es sich nicht nehmen, eine Doppelrolle zu spielen. Insgesamt hat "Bad Taste" 16 Fantasy-und Science-Fiction-Preise gewonnen, unter anderem auch bei den Filmfestspielen in Cannes.

      Danach dreht er für das Fernsehen, oder wirkt bei Spezialeefekten für einige Produktionen mit. !989 erschien dann sein zweiter Spielfilm "Meet the Feebles", mit dem er wieder etwas sehr Aussergewöhnliches geschaffen hat, denn bei diesem Film handelt es sich um einen reinen Puppenfilm. Von vielen Leuten wird dieses Werk auch als "Muppet-Show" für Erwachsene bezeichnet. Der Film erregte sehr viel Aufsehen in der Öffentlichkeit und wurde daraufhin auch als "nicht jugendfrei" eingestuft.

      1992 erschien dann mit "Braindead" der wohl beste, blutigste und bekannteste Fun / Splatter überhaupt, war "Bad Taste" der Beginn dieser Art von Filmen, so hat Jackson mit diesem Werk den Fun / Splatter perfektioniert. Es gibt wohl keinen anderen Film, in dem die Mixtur aus Splatter-und Humor so perfekt dargestellt wird, wie in diesem. Auch dieser Film hat längst einen riesigen Kultstatus errungen und ist als Genrefilm nicht mehr wegzudenken. Trotz des hohen, humorigen Anteils blieb es leider trotzdem nicht aus, das der Film in der ungeschnittenen Fassung bei uns in Deutschland nach § 131 StGB bundesweit beschlagnahmt wurde. Bei diesem Film merkt man auch eine ziemlich starke Anlehnung an Vorbilder wie Sam Raimi und George A. Romero , aber auch Buster Keaton und Monty Python.

      Seinen internationalen Durchbruch schaffte er dann 1994 mit dem Drama "Heavenly Creatures", der auf einer wahren Begebenheit beruht. Für diesen Film erhielt Jackson den silbernen Löwen von Venedig und der Film bekam eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch. Dann kam das Jahr 1996, in dem ihm auch sein Durchbruch in Hollywood gelang und zwar mit seinem Film "The Frighteners". Zwar ruft dieser Film durch sein kompliziertes Drehbuch und die schrillen, unglaubwürdigen Charaktere oft zwiegespaltene Empfindungen bei den Fans hervor, jedoch ist es Jackson trotzdem gelungen, hier eine interessante Mischung aus Geisterfilm, Komödie und Abenteuer zu schaffen, die den Bogen zwischen seinen frühen Horrorwerken und seiner Mainstreamzeit schlägt.

      Im Jahr 1997 war es dann soweit, die Vorbereitungen für das bisher größte Filmprojekt aller Zeiten begannen, denn Peter Jackson machte sich daran, das Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien zu verfilmen. Jackson verfilmte das Buch als Trilogie, wobei alle 3 Teile am Stück gedreht wurden. Als Schauplätze dienten verschiedene Drehorte in seiner Heimat Neuseeland. In 3 aufeinanderfolgenden Jahren kamen die einzelnen Teile dann immer kurz vor Weihnachten in die Kinos und zwar 2001 "Die Gefährten", 2002 "Die zwei Türme" und 2003 "Die Rückkehr des Königs. Diese Trilogie ist wohl einer der größten Meilensteine in der Filmgeschichte und wird auch so schnell nicht zu toppen sein und Jackson hat sich damit wohl auch ein eigenes Denkmal gesetzt.

      Insgesamt erhielt die Trilogie 30 Oscar-Nominierungen, bei denen letztendlich insgesamt 17 Oscars heraussprangen. Allein der dritte Teil erhielt alle 11 Oscars, für die er nominiert war, darunter auch den Preis für den besten Film und die beste Regie. Somit war "Die Rückkehr des Königs" auch der erste Fantasy-Film überhaupt, der den Oscar als bester Film gewann. Durch diese Trilogie wurde Jackson praktisch über Nacht zu einem der bekanntesten Filmregisseure aller Zeiten, wobei er vorher oft als neuseeländischer Regisseur von Horrorfilmen etwas belächelt wurde.

      Somit war auch der Weg für ihn frei, sich einem Jugendtraum zu widmen, nämlich einem Remake des 1933 er Klassikers "King Kong". Mit dieser Produktion schuf er eine sehr aufwendige und mit erstklassigen Effekten ausgestattete Neuauflage des Films, doch blieb "King Kong" (2005), obwohl er an den Kinokassen Millionen einspielte, doch hinter den recht hohen Erwartungen zurück. Als nächste Projekte kommen 2009 zunächst die Verfilmung des Bestsellerromans von Alice Seibold "The Lovely Bones" (In meinem Himmel), in der Rachel Weisz und Mark Wahlberg die Hauptrollen spielen und dann werden er und seine Frau als ausführende Produzenten bei der Verfilmung von Tolkiens "Der kleine Hobbit" sein, bei dem allerdings Guillermo del Toro Regie führen wird. Der Film wird aller Vorraussicht nach als Zweiteiler gedreht werden und zwar in Kooperation von New Line Cinema und Metro-Goldwyn-Mayer.


      Filmografie:

      Als Regisseur

      The Valley (Kurzfilm - 1976)
      Bad Taste (1987)
      Meet the Feebles (1989)
      Braindead (1992)
      Heavenly Creatures (1994)
      Kein Oscar für Mr. McKenzie (1995)
      The Frighteners (1996)
      Der Herr der Ringe - Die Gefährten (2001)
      Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (2002)
      Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (2003)
      King Kong (Neuverfilmung) (2005)
      Crossing the Line (Kurzfilm - 2008)
      In meinem Himmel (2009)
      Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (2012)
      Der Hobbit 2 - Smaugs Einöde (2013)
      Der Hobbit 3 - Die Schlacht der Fünf Heere (2014)
      The Adventures of Tintin: Prisoners of the Sun (2016)


      Als Produzent

      Bad Taste (1987)
      Meet the Feebles (1989)
      Valley of the Stereos (Kurzfilm - 1992)
      Heavenly Creatures (1994)
      Kein Oscar für Mr. McKenzie (1995)
      The Frighteners (1996)
      Der Überflieger (1996)
      Der Herr der Ringe - Die Gefährten (2001)
      Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (2002)
      Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (2003)
      The Long and Short of It (Kurzfilm - 2003)
      King Kong (Neuverfilmung) (2005)
      District 9 (2009)
      In meinem Himmel (2009)
      Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn (2011)
      West of Memphis (2012)
      Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (2012)
      Der Hobbit 2 - Smaugs Einöde (2013)
      Der Hobbit 3 - Die Schlacht der Fünf Heere (2014)
      The Adventures of Tintin: Prisoners of the Sun (2016)
      Big Brother is watching you
    • Bad Taste ist für mich sein bestes Werk, mit Braindead kann ich nicht
      sehr viel anfangen und mit Herr der Ringe garnichts.
    • Für mich ist es unangefochten Braindead! Schade eigentlich dass er lieber so Filme wie Herr der Ringe macht, sind zwar nicht schlecht, aber Horrorfilme wären besser! rofl