Produktionsland: Deutschland
Produktion: Willi Segler
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Sohrab Shahid Saless
Drehbuch: Sohrab Shahid Saless, Manfred Grunert
Kamera: Ramin Reza Molai
Schnitt: Christel Orthmann
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: -
Länge: ca. 198 min
Freigabe: -
Darsteller:
Manfred Zapatka als Heinz
Imke Barnstedt als Renate
Gundula Petrovska als Rosi
Gabriele Fischer als Susi
Johanna Sophia als Helga
Birgit Anders als Monika
Der Film wurde für das ZDF produziert. Es existiert keine DVD. Es kursieren einzig Gerüchte über ein VHS Tape.
Eine Wohnung wird zu einem Privatbordell umfunktioniert. Dort leben 5 Frauen unterschiedlichen Alters und deren Zuhälter. Die Frauen werden durchgehend von ihrem Zuhälter beobachtet und beim kleinsten Anklang eines Widerwortes erniedrigt. Der psychische Terror führt zu einer unerträglichen Situation für die Frauen.
Eine brutale und kritische Auseinandersetzung mit den Themen Isolation, Identitätsverlust, Demütigung und Hass sind die Hauptbestandteile von Sohrab Shahid Saless UTOPIA. Dieser spielt zu 99% in einer Stadtwohnung, die als Hort für ein illusionsloses und tiefdepressives Ambiente dient. Manfred Zapatka verkörpert in genialer Weise die Rolle des Zuhälters, Heinz, der mit Gewalt und Erniedrigungen über die 5 Frauen herrscht.
Es kommen die Fragen nach dem „Warum“ auf: Warum lassen sich die Frauen auf die unerträgliche Situation ein? Dieses geschieht nicht aus der sozialen Not heraus. Jede der Frauen strebt ein bürgerliches Leben an, kann allerdings nicht dem Sumpf der Erniedrigung entfliehen, da dieser mittlerweile zum alltäglichen Normalfall gewachsen ist. Die eigentliche Welt außerhalb der Wohnungsmauern ist eine mittlerweile fremde Welt. Eine Welt, dessen Grungvorraussetzungen die Frauen nicht mehr erfüllen können. Sie haben sich gänzlich darauf eingestellt, innerhalb der Privatbordellwände zu vegetieren. Ein Sachverhalt, der sich auch zum Ende des Films manifestiert.
Fazit: Utopia ist ein Film, der im Stil einer Wagner-Oper wirkt. Gerädert und erschöpft verlässt der Zuschauer nach ca. 3 Stunden knallharter Sozialstudie den Bildschirm und hat Einiges zu verarbeiten.