Spider-Man

    • Produktionsland: USA
      Produktion: Avi Arad, Stan Lee, Laura Ziskin
      Erscheinungsjahr: 2002
      Regie: Sam Raimi
      Drehbuch: Stan Lee & Steve Ditko (Comic), David Koepp
      Kamera: Don Burgess
      Schnitt: Arthur Coburn, Bob Murawski
      Spezialeffekte: John Dykstra
      Budget: ca. 139.000.000 $
      Musik: Danny Elfman
      Länge: ca. 116 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Tobey Maguire, Willem Dafoe, Kirsten Dunst, James Franco, Cliff Robertson, Rosemary Harris, J.K. Simmons, Joe Manganiello, Gerry Becker, Bill Nunn, Jack Betts, Stanley Anderson, Ron Perkins, Michael Papajohn, K.K. Dodds, Bruce Campbell





      Inhalt:

      Peter Parker ist ein normaler Junge, der als Waise bei Tante May und Onkel Ben aufwächst und obendrein für die schöne Nachbarstochter Mary Jane schwärmt. Als er jedoch bei einer Schul-Exkursion von einer genmanipulierten Super-Spinne gebissen wird, entwickelt Peter plötzlich unglaubliche Fähigkeiten: Phantastische akrobatische Talente, einen übernatürlichen Instinkt für Gefahren und die Begabung, Netze zu spinnen. Begeistert macht er das Beste aus seinem neuen Potential: Geld. Doch dann wird Onkel Ben bei einem Überfall getötet und sein Vermächtnis "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" lastet schwer auf ihm. Als SPIDER-MAN widmet Peter Parker nun sein Leben dem Kampf gegen das Böse. Sein Erzfeind kommt aus dem direkten Umfeld: Norman Osborn, Vater von Schulfreund Harry, mutiert zum skrupellosen Grünen Kobold und terrorisiert New York. Auch Tante May und Mary Jane sind nicht mehr sicher. Es kommt zum Kampf auf Leben und Tod!


      Trailer:



      Kritik:

      Bei Spiderman geht es natürlich zunächst darum, wie aus einen Versager, der von jedermann nur belächelt oder gehänselt wird, durch einen Spinnenbiss zum Superhelden avanciert. In Grunde genommen hat man sich auch gut daran gehalten, wenn gleich dieser Außenseiter, gespielt von Tobey Maguire sogar ein wenig zu babyfaceig ausschaut, wobei man hier mit Sicherheit auch einen 3-Tage-Bart Burschen hätte wählen dürfen, aber ein solches Milchgesicht ist dann doch wieder zu viel des guten für meine Nerven.
      Wenn gleich die Mainstreamteenager dieses Modelgesicht sofort ansprechen wird, also wohl doch gut gewählt? Bei Kirsten Dunst als SpinnenMann's Geliebte hinterlassen nicht nur die 2 Kurven einen guten Eindruck, die Nebendarsteller und der Bösewicht sind auch brauchbar, aber nicht herausragend. Die Charakterintensivierung ist ausführlich ausgefallen, naja sogar zu ausführlich und etwas schleimig, was genau so schlecht zu Bewerten ist, als wenn man nur eine herzlose Action Klopperei zu sehen bekommt.
      Schnell merkt man, dass hier volle Breitseite die Klischeekiste ausgepackt wird, wo sogar der B-Movie-Horrorfilm im Vergleich ganz blas ausschauen darf. Die Teenager, welche insbesondere am Anfang zahlreich in Erscheinung treten, wirken vom Dialog her hölzern und eine Lovestory, die schnell zum Hollywood-Schleim verurteilt ist, wirkt so aufgesetzt und ungekonnt, dass man wieder mal kaum mitfühlen darf.
      Da hab ich mir von "Tanz der Teufel" Regisseur Sam Raimi doch wesendlich mehr Intelligenz bei seinem Hollywood Kracher versprochen. Als nun auch noch eine gefährliche und genmanipulierte Spinne unerklärlicherweise aus dem Terrarium verschwindet, so wurde es für mich ziemlich schnell immer bunter, zudem sich anschließend keiner so richtig um das kleine Tier kümmert, auch wenn es den Protagonisten aufgefallen ist und warum auch immer sich jemand von den Besuchern die Mühe macht, die ganzen Spinnen zusammenzuzählen, ob da eine fehlen könnte, nun hab ich doch schon mal das Budget zusammengezählt, welches hier in so viel Einfallsreichtum investiert wurde.

      Der Spiderman an sich hat zumindest das dementsprechend schön gemusterte Outfit, welches man auch von den Comics her kennt, was es auch mindestens zu erwarten galt. Auch seine Spinnenweben, die er gerne verschießt, sehen gut aus, allerdings sind Spidermans Kampfaktionen doch wieder recht albern ausgefallen, viel zu schnell kurbelt er sich gleich zich Fach durch die Luft, wie ein Ninja, ja sogar noch öfter, dabei hätte man doch mehr auf Realität setzten können, es wirkt absolut wie aus einem Computerspiel gezogen. Spiderman kann zudem die Häuser hochkrabbeln ohne die Schuhe auszuziehen, was eigentlich gar nicht gehen dürfte, da diese nicht die Haftung haben wie seine Spinnenbeine.
      Der Humor ist zumindest noch teilweise vorhanden, aber nicht genügend, wenn man den "Spiderman" mit dem "Superman" zumindest mal anpreist, auch wenn es mir kein Lächeln abringt oder das Kobold Monster ein Spinnenlied singt, was man am Anfang von Freitag der 13. - Teil 2 in ähnlicher Form entfremdet hat. Wirklich witzig ist noch der Gastauftritt von Macho Man "Randy Savage", der es im Wrestlingring mit dem dünnen Spiderman aufnehmen wird.
      Das Kostüm des grünen Kobolds sieht recht billig aus, wobei sogar der Trashfilm oft noch brauchbarere Monster aufzeigen darf, über die man wenigstens noch Lachen kann, wie zuletzt bei "Drive Thru" zu sehen, auf diese Komik habe ich bei der Erwartungshaltung hier natürlich nicht gesetzt.
      Der Spannungsbogen ist vor allem das enttäuschendste, denn man wird ständig von einem leichten Gefühl der Langeweile begleitet. Wirklich überzeugen können noch die CGI-Effekte, wenn Spiderman um die Hochhäuser schwingt. Vermisst habe ich noch ein paar Gegner mehr, der Kobold alleine ist doch zu wenig und auch der Grund, warum der Film leicht Langweilig geworden ist.

      Ich bin auch bei Spiderman auf Grund der guten Kritiken so ziemlich überfragt, naja wie halt jede andere Comicverfilmung, muss sie ja auch gut sein nicht oder?
      Regisseur Sam Raimi hat oder musste in Hollywoods-Zwangsjacke den Spiderman zu einer schnulzigen Liebesfarce oder Großmutters Familienabend verkommen lassen, statt mehr auf Fantasy oder Comic Style zu setzen.

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