Schwierig. Man könnte argumentieren, dass man hier mit Aktionismus vorgaukeln will, etwas gegen die Hooliganproblematik zu unternehemen oder dass hier ein Exempel statuiert werden soll. Nicht nur Ostclubs haben Probleme mit Ausschreitungen. Frankfurt würde mir da als erstes Gegenbeispiel einfallen.

Andererseits hat Dynamo diesbezüglich bereits ein nicht unbeträchtliches Vorstrafenregister.

Trotzdem halte ich es grundsätzlich für den falschen Weg, pauschal die Vereine für solche Idioten zu bestrafen. Es müsste rigoroser gegen die Einzeltäter vorgegangen werden. Allerdings wäre das auch mit erhöhten Gefahren für Ordnungskräfte und Polizei verbunden.

Fakt ist und bleibt aber, mit solchen Sanktionen wird man der Gewaltproblematik nicht Herr werden. Sollte in letzter Instanz ein Club wie Dynamo Dresden durch solche Strafen wirtschaftlich und sportlich in Schieflge geraten, verschiebt sich das Problem einfach. Sei es dass die Ausschreitungen zukünftig in der Oberliga stattfinden und dort nicht mehr so im Fokus der Berichterstattung stehen oder, falls Dynamo sogar insolvent wird, dass die Chaoten sich einfach einem anderen Club zuwenden und dort weiter randalieren.

Ich werde diese Hooligans/Chaoten niemals verstehen.Dummheit stirbt nie aus wie es scheint.Der leidtragende ist dann mal wieder der Verein.Obwohl mir das eigentlich egal ist da ich nicht Fussballbegeistert bin.

Original von tom bomb:

Ist wrklich schwer zu bewerten, allerdings finde ich die Aussagen seitens des Vorstands von Dynamo schon erstaunlich, zB. Dortmund die Schuld zuzuweisen und auf andere zu zeigen.

In dem Artikel fehlt zB. folgender Hintergrund. Im Vorfeld der Begegnung hat es angeblich Empfehlungen seitens Dynamo Dresden an Dortmund gegeben. Bspw. "Pufferblöcke" in der Nordtribüne einzurichten. Dortmund habe auf diese Empfehlungen laipidar reagiert, indem man sagte man würde schließlich CL-Begegnungen austragen und wisse selber wie man solche Situationen regelt. Das war wohl eine fatale Fehleinschätzung.

Original von tom bomb:
Vielleicht ist es die Lösung komplett auf Unterstützung der Fans egal bei Heim oder Auswärtsspielen verzichten zu müssen, das sollte für alle Mannschaften gelten die eine erste gelbe Karte bekommen haben und für eine Saison zumindest komplett gelten.

Der Vorschlag würde die Vereine doch finanziell sehr viel mehr treffen, als ein Ausschluss vom DFB-Pokal. Ausserdem würde das imo nicht verhindern, dass die Krawallsucher trotzdem anrücken.

Original von tom bomb:

Wie soll man Gewaltexesse verhindern? Mit Pufferblöcken? Nie im Leben, die wollten Krawall und haben ihn gemacht, das kann man so nicht verhindern, unmöglich. Das keine Einnahmen entstehen ist nicht richtig, einer Fernsehübertragung steht ja nichts im Wege, ausser das Geisterspiele nicht sonderlich schön sind, auf irgendwas sollte schon verzichtet werden, es handelt sich ja um eine Strafe, und wer sich dennoch über das Verbot hinwegsetzt und sich erkennbar als Auswärtsfan zu erkennen gibt muss halt draussen bleiben. Wer dann noch randaliert muss halt wie jeder andere Gewalttäter behandelt werden und abgeurteilt werden, irgendwo hörts wohl auf.

Ob Pufferblöcke etwas verhindert hätten weiß ich nicht. Allerdings hat Dynamo wohl bereits vor der Begegnung den Gastgeberverein auf das Gefahrenpotential hingewiesen und sties auf teilweise taube Ohren.

Mit Geisterspielen bestraft man auch wieder die normalen Fans (und ich bin mir sicher, dass es die auch bei Dynamo gibt).Das wäre imo das falsche Signal. Die vielzitierte Nulltoleranz muss auf andere Weise praktiziert werden und zwar rigoros gegen die Individuen, die sich danebenbenehmen. Da kann man auch viel früher ansetzen, nicht erst wenn Flaschen oder Raketen fliegen. Schon bei Verstößen gegen das Vermummungsverbot zB. sollte man knallhart durchgreifen. Dieses Vermummen ist doch ein eindeutiges Signal : "Ich will mich unkenntlich machen, damit man mich nicht identifizieren kann bei der Scheiße die ich gleich veranstalte".

Da wird bei uns wieder los sein....Einige Freunde von mir sind begeisterte Dynamo-Anhänger. Ich tue mir das schon lang nicht mehr, war früher zu Oberliga/Regionalligazeiten aber auch oft im Stadion. 100.000€ ist für Dynamo (in anbetracht ihrer finanzieller Situation) schon ne ordentliche Hausnummer!