Liverpool Gangster

    • Liverpool Gangster

      Originaltitel: Going Off Big Time
      Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: David Rogers, Ian Brady
      Erscheinungsjahr: 2000
      Regie: Jim Doyle
      Drehbuch: Neil Fitzmaurice
      Kamera: Damian Bromley
      Schnitt: Julian Day
      Spezialeffekte: Jim Davey
      Budget: -
      Musik: Andy Roberts
      Länge: ca. 83 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Vinnie Adams, Sarah Alexander, Paul Alty, Tommy Aslanian, Antony Audenshaw, Gabbi Barr, Stan Boardman, Jonny Boston, Keith Brady, Kevin Brannigan, Matt Byrne, Gary Cargill, Bernard Hill





      Inhalt:

      Liverpool ist die Hochburg der Hooligans, Schläger und Gangster ... Mark Clayton ist ein Kleinganove, immer zur falschen Zeit am falschen Ort ... Zusammen mit seinem Freund Ozzi bildet er eine brutale Gang um die Unterwelt von Liverpool zu beherrschen.


      Trailer:



      Deutsche DVD Fassung: 20.11.2008 ( Verleih: 04.11.2008 )



      Meinung:

      Der Film hat erst mal einen recht lahmen Start mit eher unglaubwürdig besetzten Darstellern, die meist nicht wie Verbrecher ausschauen. Einfach zu liebe Gesichtszüge hat unser Hauptprotagonist und auch einige andere, wie ein älterer Mann, der hier sehr viel Erfahrung im Knast von sich geben soll, wirkt aber doch eher wie eine Lachnummer.
      Zumal dieser Naseweis sogar schnell viel in Erfahrung gebracht hat über unseren "Obergangster", jener noch kein Wort über sich preisgegeben hat. Erklärt wird diese Weisheit allerdings nicht mehr. Nach diesem miserablen Start, habe ich den Film recht schnell fast aufgegeben.
      Zumindest im weiteren Verlauf kann man sich aber wiedererwartend doch steigern. Den die Story ist ganz unterhaltsam und sogar recht Abwechslungsreich geraten. Es gibt viele Verbrechen die Bewerkstelligt werden und aus einer kleinen Gangsterbande, werden im weiteren Verlauf fast richtige Ganoven.
      Größter Kritikpunkt ist allerdings die Action Armut. Richtige Kämpfe oder wilde Schiessereien sind leider Fehlanzeige geblieben. Auch wenn der Film sich im weiteren Verlauf steigern wird, so kann man ihm am Ende nur bedeutungsloses Mittelmaß Bescheinigen.

      [film]5[/film]
    • Warum der Film erst 8 Jahre später bei uns veröffentlich wurde kann ich leider nicht sagen, aber lieber später als nie. Ich kann mir vorstellen, dass nach Filmen wie Football Factory und Footsoldiers, die ja schon in die ähnliche Sparte schlagen, der Film rauskam um an ähnliche Erfolge anknüpfen zu können, doch das schafft der Film nur bedingt.

      Hier geht es eigentlich nur um den Gleinganoven Mark, der immer zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Nachdem ich am Anfang noch gedacht habe, der Film geht mehr in die Richtung Hooligan Szene, da habe ich mich doch schnell getäuscht und es wird erstmal ausgiebig erzählt wie Mark zu dem geworden ist und er nun ein Ganove ist. Und alles hat eigentlich nur mit einem dummen Missgeschick angefangen und so kam er erstmal in den Knast und da ist er gereift. Die Idee samt Umsetzung ist dort eigentlich recht gut gelungen, doch nachdem er wieder auf freiem Fuß ist, hakt der Film stellenweise. Es wird erstmal versucht Geld einzutreiben und verschiedene Jobs werden so ausgetestet, u. a. in einem Eiswagen Drogen zu verchecken. Mir hat ehrlich gesagt noch ein wenig an Gewalt und auch eine weitere Prise Humor gefehlt, die dem Film sicherlich keinen Abbruch getan hätte und so muss er sich den oben genannten Filmen ein wenig unterordnen (wobei die später entstanden sind). Dennoch würde ich mir mehr Filme solcher Machart wünschen.

      Die Darsteller haben mir allesamt super gefallen, vor allem der Bär im Gefängnis, vor dem sie alle schiss hatten - und dies auch zurecht. Man nimmt jeden einzelnen ihre Rolle ab und auch der glatzköpfige Ozzi, der nicht alle Latten beisammen hat, verkörpert seinen Charakter ausgezeichnet.

      Ein Blick in den Film kann sicherlich nicht schaden.


      [film]7[/film]
    • Wenn man das DVD-Cover dieses Films sieht und die Inhaltsangabe liest, dann könnte es durchaus möglich sein, das man mit etwas falschen Erwartungen an dieses Werk herangeht. Manch einer wird vielleicht einen Film über Hooligans erwarten und das wird hier definitiv nicht geboten.

      Vielmehr erzählt Regisseur Jim Doyle hier die Geschichte eines Kleinkriminellen (Mark), der diesen "Beruf" eigentlich viel eher durch dumme Zufälle erlangt und einfach nicht mehr aus diesen Kreisen herauskommt. Doyle hat es hier sehr gut verstanden, einen knallharten und kompromisslosen Einblick in das Leben des Mark Clayton zu gestatten, der aufzeigt, wie schnell es passieren kann, das man eher durch Zufälle zum Ganoven wird und dann nicht mehr auf den rechten Weg zurückfindet.

      Auf mich persönlich hat "Liverpool Gangster" einen sehr realistischen und authentischen Eindruck hinterlassen, der durch die wirklich guten Darsteller noch mehr verstärkt wird. Und obwohl hier einige ziemlich harte Passagen vorhanden sind, beinhaltet dieses Werk auch eine Menge Humor und Situationskomik. Vor allem der Charakter des Ozzi sorgt hier durch seine vollkommen durchgeknallte Art für so einige Lacher, die sich einfach aus geweissen Situationen ergeben.

      An den Stellen, wo sich die anderen Gang-Mitglieder an gewisse "Regeln" halten wollen, besteht immer wieder die Gefahr, das der unberechenbare Ozzi aus der Reihe tanzt. Er wirkt die ganze Zeit über wie ein Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann. So ist es dann auch wirklich kein Wunder, das er und sein Verhalten letztendlich der Grund dafür sind, das es am Ende zu einer Katastrophe kommt, die nicht mehr aufgehalten werden kann.

      Insgesamt gesehen ist "Liverpool Gangster" in meinen Augen ein sehr gelungener Gangster-Film, der durchgehend spannend und sehr unterhaltsam ist, man darf sich aber vom DVD-Cover nicht täuschen lassen. Auf jeden fall ein weiterer toller britischer Film, mit einer guten Portion Humor und ausgezeichneten Darstellern, die den von ihnen gespielten Charakteren sehr viel Ausdrucksstärke verleihen.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you