Horror Infernal

    • Gute Fortsetzung der Mutter Trilogie, zwar nicht ganz so stark wie Suspiria aber immer noch sehr sehenswert.

      Man erfährt hier einige hintergründe über die drei Mütter und ihren Häusern. Nur hat sich hier ein Fehler eingeschlichen (ist mir zumindest sofort aufgefallen, vielleicht liege ich ja falsch aber es scheint noch nicht so vielen aufgefallen zu sein), denn Suspiria (der erste Teil) spielt in München, bei Inferno lebt aber eine Mutter in Freiburg und die anderen in Rom und New York. Ob dieser Fehler ein versehen ist oder der Synchro geschuldet ist, keine Ahnung, ist mir aber gleich aufgefallen, da ich Suspiria einen Tag zuvor angesehen habe. Kennt von euch einer denn Grund hierfür ???

      Der Film bietet gewohnt gute Kamerafahrten und Einstellungen und kreiert im zusammen Spiel der unterschiedlichen Farb-Ausleuchtungen der Sets und einem erneut gutem Score eine sehr stimmige und düstere, teilweise sogar beklemmende Atmosphäre. Nur leider ist der Spannungslevel nicht so hoch wie es noch bei Suspiria der Fall war, auch wirkt der Film etwas zu lang (eventuell hätte Argento auf das Szenario in Rom verzichten sollen,dieses Thema wird doch dann ausgiebig in Mother of Tears behandelt, dann wäre es in meinen Augen flüssiger gewesen und man hätte sich auf das wesentliche konzentriert) und nach dem starken Beginn verliert sich der Film etwas. Dafür ist das Ende wieder hervorragend gelungen, eben Horror und Mystery pur, einfach Klasse.

      Dazu gibt es wieder sehr gut in Szene gesetzte Morde, besonders eklig fand ich denn mit denn Ratten. Man könnte schon sagen die Morde werden künstlerisch Zelebriert.

      Aber auch der Cast kann wieder voll und Ganz überzeugen.

      Guter Film von Argento, der zwar nicht dass Level von Suspiria erreicht. Trotzdem kann man für Inferno eine klare Empfehlung aussprechen, mir hat er sehr gut gefallen.

      [film]8[/film]

      PS: Als nächste werde ich mir nun Mother of Tears ansehen um die Mütter Trilogie abzuschließen. Hab dann Film zwar als nicht so toll in Erinnerung hoffe aber das er mir bei der zweiten Sichtung besser zusagt (ging ja schon einigen hier so).
      Zensur Ist Für´n A......!!

      Meine Filmsammlung

      Meine Musiksammlung
    • Original von Slayer:
      PS: Als nächste werde ich mir nun Mother of Tears ansehen um die Mütter Trilogie abzuschließen. Hab dann Film zwar als nicht so toll in Erinnerung hoffe aber das er mir bei der zweiten Sichtung besser zusagt (ging ja schon einigen hier so).


      Mother of Tears finde ich mittlerweile großartig. Neben Suspiria und Phenomena der beste Argento.
    • ich muß mir die teile mal wieder besorgen !! habe suspiria und infernal das letzte mal zu vhs zeiten gesehen und war damals total begeistert davon !!!


      "Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück."

      _______________________

      In Gedenken an unseren Freund thor72, der am 5.3.2014 viel zu jung verstarb.

      Elantra, Hotte99, Three Finger, Skyr0se, Anyu, bossbitchOla, Samazone, Skilla, Nezyrael, Harry Warden, GrinsenderKürbis, Logge1002, Slayer, Dr.Gore, tom bomb, TripleSix, Fun, Skeletor, turborotz, Dr.Doom, Burns, Ghostface, Fulci1978, killercroc, Wassilis, Mbwun, Midnight, Early Grace
      _______________________

    • Feuertanz - Horror Infernal
      (Inferno)
      mit Leigh McCloskey, Irene Miracle, Eleonora Giorgi, Daria Nicolodi, Sacha Pitoëff, Alida Valli, Veronica Lazar, Gabriele Lavia, Feodor Chaliapin Jr., Leopoldo Mastelloni, Ania Pieroni, James Fleetwood, Rosario Rigutini
      Regie: Dario Argento
      Drehbuch: Dario Argento
      Kamera: Romano Albani
      Musik: Keith Emerson
      ungeprüft
      Italien / 1980

      New York. Rose Elliot liest in einem Buch des Architekten E. Virelli, das er je ein Haus in Freiburg, Rom und New York gebaut habe, unwissend darüber, das diese drei Häuser von den sogenannten Drei Müttern, Hexen, eingenommen werden und diese dadurch zu den drei Toren zur Hölle werden. Rose befürchtet, das sie in dem New Yorker Haus lebt und sucht im Keller nach weiteren Anzeichen. Sie schreibt ihrem Bruder Mark, der in Rom Musik studiert, einen Brief, das er bitte kommen soll. Sara, Marks Freundin, liest diesen Brief und erkennt, das ihre Schule ebenfalls das Haus einer dieser Hexen ist. Diese Erkenntnis bekommt ihr schlecht. Als Marc dann in New York eintrifft, ahnt er nicht, welche Schrecken ihm noch bevorstehen...


      Drei Jahre nach seinem Meisterwerk "Suspiria" lieferte Dario Argento mit "Feuertanz - Horror Infernal" 1980 den zweiten Teil seiner sogenannten "3 Mütter Trilogie" ab und bescherte damit einmal mehr einen absoluten Hochgenuss in Sachen Optik und Farbenspiel. Schauplatz des Geschehens ist dieses Mal größtenteils New York, wobei die Geschichte jedoch auch gewisse Passagen beinhaltet, die in der italienischen Hauptstadt Rom angesiedelt sind. Die dem Film zugrunde liegende Thematik dürfte jedem Fan klar sein, dreht sich doch alles um die zweite der Hexen-Schwestern, die der italienische Regisseur schon im Vorgänger thematisiert hat. Im Gegensatz zu dem extrem stimmigen und rundum gelungenem "Suspiria" beinhaltet "Horror Infernal" jedoch einen kleinen Makel, denn rein inhaltlich gesehen bekommt der Zuschauer eine Story präsentiert, die einem in diversen Momenten ein wenig unzusammenhängend erscheint, was sicherlich in der eher episodenartigen Erzählstruktur begründet ist. Es fällt teilweise gar nicht so leicht, hier wirkliche Zusammenhänge zu erkennen, da doch gewisse Personen ebenso schnell in das Geschehen hinein geworfen werden, wie sie auch wieder verschwinden. So beschränkt sich das Ganze also vielmehr auf eine recht dünne Rahmenhandlung, was manch einem ganz bestimmt ein echter Dorn im Auge ist. Andere hingegen werden eher großzügig über dieses Defizit hinwegsehen, offenbart sich doch ein Szenario, das an Bildgewalt und kräftigem Farbenspiel nur schwerlich zu überbieten ist. Ganz eindeutig sind hier auch die Einflüsse eines Mario Bava zu erkennen, der durch seine maßgebenden Inszenierungen als Ur-Vater der Farb-Kompositionen angesehen werden kann und an dem sich nicht nur Dario Argento bei der Gestaltung seiner Filme orientiert hat.

      Und so entwickelt sich ziemlich schnell trotz der inhaltlichen Schwächen ein jederzeit spannendes Geschehen, das in allererster Linie audiovisuell ein wahres Meisterwerk ist. Die intensive Spiel mit den Farben und ein brillanter Score von Keith Emerson sorgen hier durchgehend für einen absoluten Augen-und Ohrenschmaus und dabei ist es gar nicht so leicht, nicht in totale Verzückung zu geraten. Zugegebenermaßen fällt es eingefleischten Fans des italienischen Films dabei eher schwer auch wirklich objektiv zu bleiben, doch wenn man einem solch intensiven Film-Erlebnis ausgesetzt ist das die Sinne regelrecht berauscht, dann kümmert man sich halt weniger um die teils doch offensichtlichen Schwächen. Andererseits verhält es sich aber keinesfalls so, als wenn "Horror Infernal" nun gar keine Handlung erkennen lassen würde, nur entsteht streckenweise fast schon der Eindruck, das man sich in einem Theaterstück befinden würde, das in mehrere vollkommen unterschiedliche Akte aufgeteilt wurde, denen es an einem wirklich erkennbaren Zusammenhang fehlt. An diesem Punkt sind auch die gerade in der ersten Hälfte stattfindenden Ortssprünge zwischen Rom und New York nicht sonderlich förderlich, zerfasert die Geschichte dadurch doch noch mehr und erscheint phasenweise lediglich als Aneinanderreihung loser Szenen, denen anscheinend ein Verbindungsstück fehlt.

      Ehrlich gesagt wird einem das aber erst nach der Sichtung des Filmes und mit einigem zeitlichen Abstand so richtig bewusst, da man während der gut 107 Minuten Laufzeit viel zu sehr zu sehr unter dem Einfluss der ästhetischen Bilder steht, mit denen Argento den Betrachter im Prinzip durchgehend konfrontiert. In solchen Momenten ergibt man sich ganz einfach der fast schon hypnotischen Faszination eines echten Rausches, der durch die musikalische Untermalung des Ganzen auch noch absolut perfekt untermalt wird. Erst später wird einem dann so richtig klar, das beispielsweise diverse Figuren aus heiterem Himmel irgendwelche Handlungen ausführen, ohne das man überhaupt eine echte Erklärung dafür geboten bekommt. Doch mich persönlich stört dieser Aspekt auch im nachhinein nicht, zieht Argento einen doch durch seine virtuose Inszenierung wie in einen magischen Bann, aus dem es ganz augenscheinlich kein Entkommen gibt. Zudem taucht man immer tiefer in die nahezu einzigartige-und extrem dichte Atmosphäre ein, die sich fast im Minutentakt immer mehr zusammen zieht und dabei bedrohliche Züge erkennen lässt. Trotz inhaltlicher Schwächen verbreitet die Geschichte eine äußerst geheimnisvolle Aura, die einen selbst wie ein eng anliegender Mantel einhüllt und dabei phasenweise die Luft zum atmen nimmt. Die unheilvolle Präsenz des unbekannten Bösen liegt über die gesamte Spieldauer in der Luft und auch wenn man dieses Gefühl zunächst an keiner Person festmachen kann, ist es allein schon die bösartige-und mysteriöse Ausstrahlung des Szenarios, die einem wirklich zu schaffen macht.

      Letztendlich wurde hier also ein fast perfekter Nachfolger und somit zweiter Teil der "3 Mütter Trilogie" geschaffen, der seinem Vorgänger lediglich inhaltlich ein klein wenig nachsteht. Visuell gesehen wird jedoch meiner persönlichen Meinung nach "Suspiria" fast noch getoppt, denn das wilde Farbenspiel ist hier doch absolut grandios. Mag die unkonventionelle Erzählweise der Abläufe auch längst nicht jedem gefallen, baut sich dennoch ein dramaturgisch erstklassiger Spannungsbogen auf, der sich auch bis zur letzten Einstellung aufrecht erhalten kann. Die einmalige-und extrem mysteriöse Grundstimmung, das herausragende Spiel mit den Farben und der brillante Soundtrack sind die perfekte Ergänzung, um "Horror Infernal" insgesamt gesehen ein hervorstechendes Gesamtzeugnis auszustellen, auch wenn viele Zuschauer das vollkommen anders sehen werden. Für mich liegt hier definitiv eines der allerbesten Werke von Dario Argento vor, der den geneigten Fan danach ja immerhin schlappe 27 Jahre hat zappeln lassen, bevor er die Trilogie doch noch vollendet hat. Wer diesen grandiosen und audiovisuell äußerst beeindruckenden Horrorfilm noch nicht kennen sollte muss diesen Zustand unbedingt ändern, da ihm ansonsten ein Highlight des Cinema Italiano durch die Lappen geht.


      Fazit:


      Wenn man alle Zutaten zusammen nimmt, kann "Horror Infernal" aufgrund der inhaltlichen Defizite nicht ganz an den Vorgänger heran reichen. Dennoch handelt es sich definitiv um ein berauschendes Meisterwerk, das durch den fantastischen Virtuosen Argento in der Blüte seines Schaffens kreiert wurde und im Laufe der Jahre rein gar nichts von seiner Faszination und Ausstrahlung eingebüßt hat.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Also, in der Trilogie hat mir dieser Film am Besten gefallen. An sich ist dazu ja alles schon geschrieben worden. Bilder und Soundtrack sind großartig. Kommt allerdings nicht ganz an Phenomena heran. Deshalb super 9/10. Werde ich mir irgendwann nochmal ansehen.
      Sehr empfehlenswert.
      ***************************************************************
    • New York: Rose Elliot erwirbt bei einem Buchhändler den Schmöker „The Three Mothers“. Aus dem Buch erfährt die junge Frau, dass der Buchautor und Architekt, E. Varelli, in den Städten Rom, New York und Freiburg jeweils ein Haus errichtet hat. Von diesen Gebäuden gehen Schrecken, Tränen und Grausamkeit aus. Deren Initiatoren sind gleichzeitig Varellis Auftraggeberinnen: Mater Suspiriorum, Mater Lacrimarum und Mater Tenebrarum. Rose vermutet, dass sie im Haus der Mater Tenebrarum wohnt, folglich will sie den Rätseln (von denen Varelli berichtet) auf den Grund gehen. Je weiter sie in die Tiefen des Hauses vordringt, desto deutlicher spürt sie den Odem des Sensemanns…

      Wenn Mütterchen den Flammen trotzt, oder wie ein Konzept wächst und schlüssig wird.

    • Langsam wird es Zeit hier eine kleine Kritik reinzustellen. Muss ich die kommenden Tage unbedingt machen.
      Um Argento sinngemäß zu zitieren, weil er das selbst mal passend dazu meinte: Inferno ist eines seiner größten Werke, ausgefallen inszeniert und irgendwo auch seltsam, bizarr.
      An dieser Stelle möchte ich mich outen: Inferno / Horror Infernal hat sich tatsächlich zu meinem Lieblingsfilm gemausert. Bei der Erstsichtung war ich noch sehr unschlüssig über mein Urteil, dann wurde er aber von Mal zu Mal besser...
      :44:
      ^(^.^)^
    • Mbwun schrieb:

      An dieser Stelle möchte ich mich outen: Inferno / Horror Infernal hat sich tatsächlich zu meinem Lieblingsfilm gemausert.
      Allgemein oder von Argento (Lieblingsfilm, mein ich).

      Horror Infernal habe ich gar nicht richtig in Erinnerung (außer der ersten Viertelstunde - habe ich den etwa nie zu Ende gesehen? Muss ich die Tage mal überprüfen).

      Meine beiden# Argento Lieblingsfilme sind jedenfalls - wenig überraschend - Tenebre und Suspiria.
    • Allgemein. Der Film ist einfach ein Gesamtkunstwerk, wenn du mich fragst. Bild & Ton beispielsweise passen von vorn bis hinten zueinander. Neben Regisseur und Drehbuch geht definitiv auch Respekt an den Komponisten Keith Emerson raus.
      Allein schon die wirklich schöne Eingangssequenz im Wohnzimmer. So stimmig.
      Außerdem: Das Loch im Keller & die Schwimmszene, Roses Flucht in die verstaubte Wohnung. Grandios auch der Schlussteil mit Mater Tenebrarum (welche meiner Meinung nach echt gut besetzt worden ist).
      Einzig die Katzenwurfszene und den Abschnitt am See finde ich etwas nervig. Erstere ist schlecht gealtert und hat womöglich damals schon unfreiwillig komisch gewirkt, Zweitere ist mir zu lang geraten.
      Aber sonst kann ich mich nicht beschweren, irgendwelche Schwächen oder geschmackliches Missfallen gibts fast immer.

      Mir gefällt, dass "Inferno" surreal wirkt, ob man jetzt den Aufbau, die Ausleuchtung oder das seltsame, nicht selten unlogische Verhalten der Charaktere betrachtet.
      Gleichzeitig schwebt diese Aura des Mysteriösen über der Handlung, lange Zeit fühlt sich das Ganze wie ein "Whodunit", also ein Krimi an.
      Typisch für damalige Argentos erfahren wir relativ wenig und doch lässt sich einiges zusammenreimen. "The (...) key is in the cellar." sag ich da nur.
      Herrlich. Allerdings ist mir bewusst: Nicht wenige der angesprochenen Punkte können als Schwächen ausgelegt werden. Der Nachfolger von Suspiria spaltete damals durchaus die Lager, soweit ich mitbekommen habe.
      Ich verstehe die Argumente beider Seiten, persönlich halte ich den 2. Teil der Mutter-Reihe aber für gelungene Filmkunst. Einzigartig in seiner Machart. Nicht immer spannend, dafür umso schöner zu betrachten und zu genießen.
      ^(^.^)^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mbwun ()

    • @Mbwun
      Okey, deine Lobpreisungen haben es geschafft: Horror Infernal kommt auf meine "muss ich mir demnächst nochmal ansehen Liste" :0:
    • Oh, ich fühle mich geehrt. Auf der einen Seite freut es mich das zu lesen, auf der anderen fürchte ich nun eine mögliche Enttäuschung deiner Erwartung. Bin gespannt wie er dir gefallen wird. :209:
      ^(^.^)^
    • Mbwun schrieb:

      , auf der anderen fürchte ich nun eine mögliche Enttäuschung deiner Erwartung.
      Kann ich verstehen, deshalb gebe ich auch nie [film]10[/film] Punkten. :3:

      Aber du hast mit deiner Beschreibung keine Erwartungshaltung erstellt bei mir, sondern Interesse geweckt. :25: