Thriller - ein unbarmherziger Film

    • Thriller - ein unbarmherziger Film



      Alternativer Titel: A Hooker's Revenge, They Call Her One-Eye, Thriller - En grym film, Thriller - A Cruel Picture
      Produktionsland: Schweden
      Produktion: Bo Arne Vibenius
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Bo Arne Vibenius
      Drehbuch: Bo Arne Vibenius
      Kamera: Andreas Bellis
      Schnitt: Brian Wikström
      Spezialeffekte: Stig Limér
      Budget: ca. -
      Musik: Ralph Lundsten
      Länge: ca. 107 Minuten
      Freigabe: Not Rated
      Darsteller: Christina Lindberg, Heinz Hopf, Solveig Andersson, Despina Tomazani, Per-Axel Arosenius, Gunnel Wadner, Hildur Lindberg, Stig Lokrantz, Lars Lundgren, Gunnar Palm, Lennart Robertsson, Evert Soerbing

      Es gibt keine deutsche Fassung.



      Inhalt:
      Nach einem sexuellen Übergriff durch einen Pädophilen wächst Madeleine stumm bei ihren Eltern auf. Eines Tages geht einem schmierigen Zuhälter-Typen auf den Leim, der sie mit Heroin voll pumpt, ihr ein Auge aussticht und sie zur Prostitution zwingt. Doch Madeleine denkt nicht daran, sich in ihr Schicksal zu fügen: Heimlich nimmt sie Karate-Stunden und lernt mit Schusswaffen umzugehen. Der Tag der Abrechnung wird kommen...

    • Ein genialer Film von dem wir in Deutschland nur von einem Release träumen können. Der Film ist einfach brillant. Eine Mischung aus Trash, Kult und Gewalt mit einer göttlich brillanten und absolut genialen Christina Lindberg.

      Mir würde schon eine UK DVD reichen, aber es gibt leider keine.

      Kompliment Logge, dass du diesen großartigen Film vorstellst. :6:
    • @Sid warum kaufst du dir nicht die grandiose DVD von Synapse die sogar Codefree ist.
    • Original von Trasher:

      @Sid warum kaufst du dir nicht die grandiose DVD von Synapse die sogar Codefree ist.


      Dem kann ich auch nur beipflichten. Genau diese (die limited Edition) habe ich nämlich auch bestellt. Sollte hoffentlich morgen da sein und wird dann auch gleich gesichtet :6:
    • Haha jetzt weiss ich ja welch sagenumwobenes Review ich zu erwarten habe. lol
    • Original von Trasher:

      Haha jetzt weiss ich ja welch sagenumwobenes Review ich zu erwarten habe. lol


      Nee, nee Trash. Du wirst dich wundern. Thriller wird, wenn alles klappt die zweite Review. Die eigentliche, von welcher ich gesprochen habe, bleibt ein Geheimnis und du wirst dich wundern :5: :5:
    • Original von Trasher:

      @Sid warum kaufst du dir nicht die grandiose DVD von Synapse die sogar Codefree ist.


      Wenn die DVD Codefree ist, dann passt es ja. Wo kann man das Teilchen bestellen?
    • Da kann ich dir leider nicht weiter helfen.Hab den vor Jahren von ner Börse mitgenommen.Vielleicht kann Grossmeister Logge ja weiterhelfen. lolp
    • Original von sid.vicious:

      Original von Trasher:

      @Sid warum kaufst du dir nicht die grandiose DVD von Synapse die sogar Codefree ist.


      Wenn die DVD Codefree ist, dann passt es ja. Wo kann man das Teilchen bestellen?


      Bei Filmundo wird die immer mal wieder angeboten, für 19,90 €. Ansonsten kann ich dir auch einen Händler empfehlen, von dem ich den auch bekommen habe ;) Kannst mir bei Interesse gerne ne PN schreiben.

      @Trash: Endlich erkennste meine Macht lolp
    • Tja, Filmundo bietet die DVD ungeschnitte für 29,99 Euro an. Amazon Marketplace eine geschnittenen Edition für ca. 15 Euro. (ohne die Hardcoreszenen und ohne die Szene mit dem Auge).

      Die Hardcoreszenen sind nachträglich eingefügt worden mit unbekannten Darstellern oder aus der Auschusskiste einer Hardcorefirma entnommen oder was weiß ich.

      29,99 Euro ist mit zu teuer. 20 Euro wäre okay.
    • Original von sid.vicious:

      Tja, Filmundo bietet die DVD ungeschnitte für 29,99 Euro an. Amazon Marketplace eine geschnittenen Edition für ca. 15 Euro. (ohne die Hardcoreszenen und ohne die Szene mit dem Auge).

      Die Hardcoreszenen sind nachträglich eingefügt worden mit unbekannten Darstellern oder aus der Auschusskiste einer Hardcorefirma entnommen oder was weiß ich.

      29,99 Euro ist mit zu teuer. 20 Euro wäre okay.


      Ja glaub so 22,-€ oder so musste schon rechnen, aber schreib dem Händler einfach mal ;)

      Den Hardcoreszenen sieht man deutlich an, dass es nicht die Originalschauspieler sind.

      Film ist übrigens einfach genial :6:
    • Original von sid.vicious:

      Habe ihn angeschrieben.


      :6: :6: Der Film ist aber echt klasse, wobei ich finde, dass er zum Ende hin verdammt stark auf Slow-Mo setzt^^ Aber Christina Lindberg ist einfach :44:
    • Allein das Menü der limited Edition ist schon göttlich:



      Hier übrigens der Schnittbericht zwischen der komplett ungeschnittenen limited Edition und der, um die HC und leider auch um die Augenszenen gekürzten, Vengeance Edition:

      Schnittbericht Thriller

      Habe mir die limited nicht wegen der HC Szenen, sondern lediglich wegen der Augenszene geholt :6:
    • Ist klar Logge.Du hast dir die Limited doch nur wegen den Hardcoreszenen gekauft damit du auch mal nen bisschen in der Richtung daheim hast. :0:
    • Original von Trasher:

      Ist klar Logge.Du hast dir die Limited doch nur wegen den Hardcoreszenen gekauft damit du auch mal nen bisschen in der Richtung daheim hast. :0:


      Genau Trash, hast mich durchschaut lol Wollte unbedingt sehen, wie jemand

      Spoiler anzeigen
      beim Sex, der Frau den Finger in den Po steckt


      Sowas brauch ich für mein Leben lol
    • Alternativer Titel: A Hooker's Revenge, They Call Her One-Eye, Thriller - En grym film, Thriller - A Cruel Picture
      Produktionsland: Schweden
      Produktion: Bo Arne Vibenius
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Bo Arne Vibenius
      Drehbuch: Bo Arne Vibenius
      Kamera: Andreas Bellis
      Schnitt: Brian Wikström
      Spezialeffekte: Stig Limér
      Musik: Ralph Lundsten
      Länge: ca. 107 Minuten
      Freigabe: Not Rated
      Darsteller: Christina Lindberg, Heinz Hopf, Solveig Andersson, Despina Tomazani, Per-Axel Arosenius, Gunnel Wadner, Hildur Lindberg, Stig Lokrantz, Lars Lundgren, Gunnar Palm, Lennart Robertsson, Evert Soerbing


      Frigga wird als kleines Kind das Opfer eines Triebtäters. Seit diesem Tag ist sie stumm. Jahre später wird sie auf dem Weg in die Stadt von einem Mann namens Tony mitgenommen, der sie drogenabhängig macht um Frigga anschließend als Prostituierte arbeiten zu lassen. Nachdem Frigga einem der Freier das Gesicht zerkratzt, sticht Tony ihr mit einem Skalpell das linke Auge aus. Tony hat weiterhin Briefe an Friggas Eltern geschrieben, die diese in den Selbstmord treiben. Als Frigga, die sich eigentlich schon ihrem Schicksal gefügt hat, davon erfährt sinnt sie nur noch auf Rache.

      Bo Arne Vibenius Film ist knallharter Tobak, der zu seinem Erscheinungszeitpunkt mit Sicherheit für reichlich Furore gesorgt hat. Die Szene mit dem Auge sei hier einmal außen vor gelassen, denn der Film geht mit einiges an psychischer Härte vor und lässt „Thriller“ schnell kontrovers erscheinen.

      Dem Film gelingt es in erster Linie ein depressives Gesamtbild zu vermitteln und so die Situation auch in ihrer Härte noch intensiver zu zeigen. Frigga hat mit ihrem Leben abgeschlossen, da man dieses zerstört hat. Der Frau wird jeglicher Glauben an die Menschheit genommen. Salopp gesagt geht Frigga getreu dem Motto. „Macht kaputt was euch kaputt macht“ vor. Trotz des einhelligen Themas lässt sich allerdings auch Katholizismus innerhalb Vibenius Film finden. Die Szene in der Kirche, so wie auch die Musik die zum Ende gewählt wurde lassen einen religiösen Anschein vermitteln. Katholizismus oder Religiosität ausfindig zu machen obliegt allerdings allein dem subjektiven Empfinden des Zuschauers. Wer dieses nicht nachvollziehen kann, der kann sich eventuell einige Werke von Abel Ferrara ansehen. „Driller Killer“ und „Ms. 45“ gehen einen ähnlichen Weg. Gerade „Ms. 45“ kann dieses vermitteln. Aber das sei nur am Rande erwähnt.

      „Thriller“ ist in den Gewaltdarstellungen nicht gerade zimperlich und lässt diese in Zeitlupen ablaufen. Das so etwas Wirkung hat, konnte Arthur Penn bei „Bonny und Clyde“ oder natürlich auch Peckinpah mit „The wild Bunch“ ausgiebig beweisen. Ob „Thriller“ allerdings die Gewalt anklagen will, das lasse ich mal dahin gestellt. Denn wer kann Frigga in ihren Taten nicht verstehen?

      Die Darsteller machen ihre Sache allesamt sehr gut. Heinz Hopf überzeugt als schmieriger Zuhälter und Christina Lindberg ist in der Rolle der Frigga einfach nur brillant. Man muss kein Wort reden um als Racheengel cool zu wirken. Man muss nicht Millionen in ein Projekt stecken um für Furore zu sorgen, so wie es der König des Abkupferns Quentin Tarantino und seine Produzenten ständig praktizieren. Intensität, Atmosphäre und schauspielerisches Talent reichen bereits aus um Gutes zu schaffen.

      Fazit: Düsteres und bitterböses skandinavische Kino das sich weit entfernt von Mainstream bewegt, aber dem Fan von extravagantem Kino sehr gefallen kann. Ein Klassiker des Rache-Themas und zugleich ein einzigartiges Meisterwerk.


      9/10 (Tendenz steigend)
    • Erst mal ein großes Lob Sid. Geile Review.

      Haste den Film etwa auf englisch angeschaut?? :O

      Christina Lindberg's Rolle heißt im Original nämlich Madeline und nicht Frigga (der Name hört sich doch total doof an, oder nicht? :2:). Also der schwedische O-Ton hat mir persönlich sehr gut gefallen und die Scheibe bietet ja auch hervorragende UTs ;)
    • Logge langsam übertreibts du es aber mit deinem O-Ton Fetischismus.Mich kotzt es schon an wenn ich einen Film auf englisch anschauen muss mit( wenn überhaupt) optionalen deutschen Untertiteln.Ich kann mir nur schwer vorstellen das es viele Leute gibt die sich das dann auch noch in einer für sie völlig unverständlichen Sprache mit englischen Untertiteln freiwillig anschauen.
    • Ich mach das eig. auch recht gerne.:)
      What fools these Mortals be!
    • Original von Logge1002:


      Christina Lindberg's Rolle heißt im Original nämlich Madeline und nicht Frigga


      ...und ich war drauf und dran zu schreiben, was bei der ofdb für ein Unsinn angegeben wird. lolp

      Was die englische Synchro anbelangt, ich habe jeden Dialog (es wird ja nicht viel geredet) zu 100% verstanden. Langsames und deutliches Sprechen, nenne ich das mal. :6:
    • Original von DeathShark:

      Ich mach das eig. auch recht gerne.:)


      +1

      Jop, ich auch.

      Gerade bei den Asia-Gruslern die ich eine Zeit lang verschlungen hab, gabs von vielen lange Zeit keine dt. VÖ.
      (The Eye, The Grudge, Dark Water, Inner Senses, Uzumaki, etc) Oder auch bei manch spanisch sprachigem Film (Tesis, Pans Labyrinth etc)

      Die hab ich alle im O-Ton mit UK Subs geschaut. lolp
      Eine schlechte Synchro nimmt oft auch immer etwas von der Atmo, m.M. nach.

      Zum Film: Schaut interessant aus. Hab aber etwas bedenken dass der in Richtung "Kill Bill" geht. Dann würd ich Abstand halten von dem Teil. Oder geht das eher so in Richtung "I Spit on your grave"? Dann könnt ich mich dafür evtl. erwärmen!
    • Am besten sieht man das beim Film "Love Exposure" von Sono. Den gab es lange Zeit nur im O-Ton. Bei dem möchte ich mir eine Synchro nicht mal vorstellen, denn die Atmosphäre wäre da sicherlich verloren.

      Aber zurück zum Thema: Nach dem Film werde ich mich mal umsehen, sieht interessant aus.
      What fools these Mortals be!
    • Original von DeathShark:

      Am besten sieht man das beim Film "Love Exposure" von Sono. Den gab es lange Zeit nur im O-Ton. Bei dem möchte ich mir eine Synchro nicht mal vorstellen, denn die Atmosphäre wäre da sicherlich verloren.

      Aber zurück zum Thema: Nach dem Film werde ich mich mal umsehen, sieht interessant aus.


      Das Geld ist gut inverstiert, auch wenn der Film nicht gerade günstig ist. Ist aber nicht so leicht ihn zu bekommen, aber Logge kann ggf. noch einmal helfen. :3:
    • @TheThing Da hat sich der gute "innovative" Tarantino eher einiges bei Thriller abgeschaut der ja bereits 1974 also einige Jahrzente vor Kill Bill erschienen ist.Wobei ich keine direkten Vergleiche ziehen würde ausser das mir Thriller wesentlich besser als Kill Bill gefällt.
    • Original von Trasher:

      @TheThing Da hat sich der gute "innovative" Tarantino eher einiges bei Thriller abgeschaut der ja bereits 1974 also einige Jahrzente vor Kill Bill erschienen ist.Wobei ich keine direkten Vergleiche ziehen würde ausser das mir Thriller wesentlich besser als Kill Bill gefällt.



      Kill Bill ist im Vergleich zu Thriller, Main Stream Kindergarten. Hier ist Tarantinos bahnbrechende "Hommage" an Thriller in Person von Daryl Hannah.
    • Was ist denn an Daryl Hannahs leistung in Kill Bill auszusetzen, der vermutlich zu den besten Actionfilmen gehört den ich je gesehen habe? Manchmal ist dieses früher war alles besser nicht zu verstehen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • ...so lange Johnny Thunders lebt,so lange bleib ich ein Punk... lolp


      ...an Daryl Hannah gibt es auch nichts auszusetzen an Uma auch nicht, aber an den Klauorgien von Tarantino. Der Mensch tut immer so als sei alles auf seinem Mist gewachsen.

      :5:
    • Original von Trasher:

      Logge langsam übertreibts du es aber mit deinem O-Ton Fetischismus.Mich kotzt es schon an wenn ich einen Film auf englisch anschauen muss mit( wenn überhaupt) optionalen deutschen Untertiteln.Ich kann mir nur schwer vorstellen das es viele Leute gibt die sich das dann auch noch in einer für sie völlig unverständlichen Sprache mit englischen Untertiteln freiwillig anschauen.


      Du bist einfach zu Alt!!! lolp

      Ich muss dadurch keine Atmoeinbussen hinnehmen und zudem verbessere ich immer mein englisch!!

      @ Sid: Geb dir den Film mal im O-Ton, das schwedisch passt hervorragend zum Film.

      Kill Bill und Thriller kann und darf man nicht vergleichen. Kill Bill ist Action pur, Thriller ist intelligentes Kino. Schwierig bis unmöglich zu vergleichen. Zumal ich beide Filme sehr mag ;)

      @ Thing und Deathshark: Ihr wisst wies geht, O-Ton 4 ever :6: :6:
    • Dazu kann ich nichts sagen weil ich den Film "Thriller" nicht kenne. Mich juckt auch nicht ob Tarantino meint er wäre der grösste oder der Erfinder des Buchstabens X, in Interviews lese ich aber immer wieder Aussagen von ihm das ihn Unmengen von älteren Filmen inspiriert haben und er auch stetig zugibt überall das beste geklaut zu haben, was deutlich besser ist als schlecht erfundenes zu Drehen. Für mich ist halt nur Fakt das Kill Bill als solches Bombast Actionkino bleibt, welches null längen aufweist. Das es sich hierbei um etwas ähnlich gutes oder gar besseres handelt mag natürlich auch sein.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • "Thriller - Ein unbarmherziger Film" ist recht harter und ernster Rape and Revenge-Stoff für seine Entstehungszeit. Der Film wirkt zunächst wie ein Krimi der mal abends im Fernsehen laufen könnte. Aber dann wird der Zuschauer bald auf recht unangenehme Weise mit Sucht, Prostitution, Sex und Gewalt konfrontiert. Die Hauptdarstellerin ist recht nett anzusehen wie ich finde.

      [film]9[/film]
    • Habe mir den Streifen jetzt mal gegeben. Er wurde mir von einem bekannten als irgendwie krank beschrieben worden, was dann letztendlich mein Interesse geweckt hat. Trotz allem ging ich nicht mit allzu hohen Erwartungen und ohne mich groartig zu informieren an den Film ran.

      Wir haben hier aber tatsächlich ein krasses Stück Film vor uns. Die Thematik an sich, wie mit dem Mädel umgesprungen wird, dann die Heftige Szene mit dem Auge, die für mich mehr als überraschenden absolut kalt gefilmten Hardcoreszenen und zu guterletzt die sehr heftigen Zeitlupenshootouts und als Sahnehäubchen die schon nachvollziehbare, ja fast wünschenswerte Racheaktion von dem Mädel machen den Film ziemlich einzigartig und zu einer Gewaltorgie sondersgleichen, die sich nicht durch Blutfontänen, als viel mehr durch Realismus was die Gewalt angeht auszeichnet. Ein Film den man gesehen haben sollte, der wirklich unheimlich hart wirkt, wenn man ohne Vorwissen an in rangeht und sich überraschen lässt was kommt. Für den Durchschnittscineast mit Sicherheit ein schwerer Schlag in die Magengegend!

      [film]8[/film]
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Thriller trifft da wo er treffen will und auch soll. Böse, fies und gemein. Einer meiner allerliebsten Filme... und nicht nur wegen dem Mitwirken von Christana Lindberg.
    • "Rape and Revenge" Filme sind ein beliebtes Subgenre des Exploitation Films, die aber auch meist einen bitteren Beigeschmack haben und für ihre kontroverse Art in Verbindung mit expliziten Vergewaltigungs-und Gewaltdarstellungen bekannt sind.
      Der wohl erste Film dieser Art ist Ingmar Bergmans DIE JUNGFRAUENQUELLE aus dem Jahr 1960, der in seiner Art erstmal für die nächsten 10 Jahre sowas wie ein Unikat darstellte.
      12 Jahre später nahmen sich zwei junge Unbekannte namens Wes Craven und Sean S. Cunningham der Vorlage von Bergman an und verpasstem diesen mit LAST HOUSE ON THE LEFT ein exploitativ-zeitgemässes Gewand.
      Zu diesem Klassiker mit David Hess bedarf es keiner großen Worte mehr, da dieser wohl in jeder gut sortierten Horrorsammlung einen wohlverdienten Platz gefunden hat und auch den Weg für Craven und Cunningham ebnete um im Genrefilm Fuß fassen zu können.

      Zwei Jahre nach LAST HOUSE griff auch der Schwede Bo Arne Vibenius mit THRILLER - EIN UNBARMHERZIGER FILM diese Thematik auf.
      Und dieses sleazige Rachevehikel, welches das europäische Pendant zu den amerikanischen Vorbildern darstellt, hat zu Recht den Ruf eines Cult Classic inne.

      Unter dem Pseusonym Alex Fridolinski hat Vibenius bei THRILLER Regie geführt und auch das Drehbuch verfasst, wobei die Beweggründe für diese Entscheidung im Unklaren liegen.
      Ich selbst vermute aber das der gute Bo so eventuellen Problemen aus dem Weg gehen wollte, da man es bei THRILLER mit einem kontroversem, sleazigem Exploitation Kracher zu tun hat.
      In seiner Art sucht der Film nämlich Seinesgleichen und stellt durchaus ein Unikat dar.
      Wo andere Rape & Revenge Sexploiter bei den Sexszenen dezent ausblenden und nie zu Explizit sind, hat Vibenius für seinen Beitrag einen anderen Weg gewählt.
      Uns so ist THRILLER einer der wenigen Beiträge zum Genre, in denen man die Szenen des erzwungenen Beischlafs in ihrer vollen, erschütternden "Schönheit" zu sehen bekommt - das gute Rein/Raus Spiel entfaltet sich hier nämlich in vollster Pornösität vor den Augen des Zuschauers.

      Als THRILLER entstand hatten die Involvierten wohl im Traum nicht dran gedacht, das dieses Schmuddel-Vehikel auf die Filmwelt so einen nachhaltigen Einfluss haben wird.
      Denn fast 3 Dekaden später zollte einer der erfolgreichsten Regisseure der Neuzeit dem Film seinen Tribut.
      Kein geringerer als Quentin Tarantino lehnte den Charakter der "Elle Driver" an Christina Lindbergs Rolle der "Madeleine" aus THRILLER an.
      Und so durfte bei der von Daryl Hannah gespielten "Elle" die charakteristische Augenklappe natürlich nicht fehlen.
      Und bei genauerer Betrachtung fällt zusätzlich noch auf, das die kühle Verköperung der beiden Charaktere sich auch sehr ähnelt.

      Eine kleine Anekdote am Rande sei mir hier erlaubt :
      Damit Hannah sich besser auf die Rolle vorbereiten konnte, ließ Tarantino ihr sogar eine Kopie von THRILLER zukommen.
      Aufgrund der expliziten Sexszenen war sie doch sichtlich geschockt und meinte zu Quentin daraufhin empört : "You made me watch a Porn!".

      Aber auch in der Neuzeit hat THRILLER - zumindest in meinen Augen - sichtliche Spuren hinterlassen.
      Denn bei SAVAGED aus dem Jahr 2013 handelt es sich bei der Hauptdarstellerin auch um eine Taubstumme.
      Dies kann ein Zufall sein, aber ich bin fester Überzeugung das diese Parallele dem nachhaltigem Einfluss von THRILLER zuzuschreiben ist.

      Doch genug jetzt des Abschweifens und zurück zum eigentlichem Thema.Bo Arne Vibenius hat mit THRILLER einen knallharten Beitrag zum europäischem Exploitationkino erschaffen, welchen man als Fan gesehen haben sollte!
      Die bereits angesprochenen Hardcore Szenen mögen nicht jedermanns Smak entsprechen, doch letztendlich dienen sie lediglich dazu die gesamte Chose um einiges Realistischer und Härter wirken zu lassen.
      Auch wenn Christina Lindberg in diesen Szenen nicht selber mitwirkte, sorgen diese selbst bei einem Exploitationfilm für eine
      unerwartete Verschiebung der Grenzen.
      Auf der anderen Hand wirken sie aber auch ein wenig deplaziert, plakativ und sorgen für eine Bruch der klasisschen Erzählstruktur.
      Hardcore Szenen wirken in einem Spielfilm halt in den meisten Fällen nicht wirklich, aber THRILLER zählt der Sorte von Film wo sie dem Genrefan nicht Übel aufstoßen.
      Bei THRILLER sind aber nicht nur die Sexszenen von einer expliziten Härte geprägt und die Freunde von auf Celluloid gebannten Gewalteskapaden kommen hier auf ihre Kosten.
      Was hier an blutigen Details aufgetischt wird, steht den amerikanischen Vorbildern und auch Nachfolgern nämlich in nichts nach und es werden keine Gefangenen gemacht.
      Dies etabliert sich schon nach nicht allzu langer Laufzeit, als Madeleine den erzwungenen Beischlaf mit ihrem ersten Freier auf sehr rabiate Art verweigert und diese Aktion von Zuhälter Tony auf brutalste Weise bestraft wird.
      Diese beiden Stilmittel - die explizite Gewalt gepaart mit dem Sex - geben THRILLER dann im Endeffekt seine ganz persönliche Note und erhöhen gleichzeitig auch den psychischen Gewaltgrad.

      Auf darstellerischer Ebene gibt es bei THRILLER nicht viel zu bemängeln, wenn man von den Nebenrollen ,die wohl von Laien verkörpert werden, mal absieht.
      Christina Lindberg, die ein wahrer Augenschmaus ist, ist hier positiv hervorzuheben und macht den Film erst richtig Rund.
      Auch wenn die hübsche Schwedin sich in Filmen wie SEX & FURY, DAS SCHWEDENMÄDCHEN ANITA, JOURNEY TO JAPAN, SCHULMÄDCHEN REPORT 4 oder VERBOTENE FRÜCHTE DER EROTIK nicht minder Freizügig präsentierte, dürfte der Part der Madeleine wohl auch die Rolle gewesen sein, durch die sie die meisten Fans gewonnen hat.
      Die Transformation Madeleines vom hilflosen, zugedrogtem Opfer zum Racheengel ist wirklich gelungen und überzeugend.
      Dabei fällt auf, das sie sich immer mehr die Attribute männlicher Gewalt aneignet um Rache zu nehmen.
      Heinz Hopf als Konterpart von Madeleine überzeugt durch seine Leistungen und man nimmt ihm den schmierigen Zuhälter Tony ab.
      Tony ist ein tolles Exempel für den bekannten Wolf im Schafspelz, der er äußerlich einen vertrauenswürdigen und liebenswerten Eindruck macht.
      Wie bei den meisten Rape & Revenge Filmen sollten hier auch die Erwartungen was die Story anbelangt zurückschrauben, da diese nicht wirklich viel hergibt oder gar Neues bieten kann.
      Mitunter machen sich im Plot auch die üblichen Ungereimtheiten der Unlogik breit und nicht immer ist alles Nachvollziehbar oder Glaubhaft.
      Diese Unzulänglichkeiten man Vibenius aber durchaus verzeihen, wenn man ein Auge zudrückt oder eine Augenklappe aufsetzt.
      Wer sich aber an solchen Grundszenarien mit limitiertem Plot erfreuen kann, wird auch bei THRILLER auf seine Kosten kommen.
      Ähnlich begrenzt wie der Plot sind auch die Sets des Film und das private Bordell von Tony ist sehr Trist und Spartanisch ausgestattet.
      Aber auch dies macht wieder einen großen Teil des Realismus aus, denn welcher skrupellose Frauenhändler betet seine Pferdchen schon auf Rosenblättern im Ambiente einer Wellness Oase.

      Dies alles mag sich für die Außenstehenden nun auf den ersten Blick so lesen, als sei THRILLER nichts anderes als ein schmuddeliges Rachefilmchen, das dem Zuschauer nicht wirklich viel zu bieten hat.
      Doch dem ist absolut nicht so, denn auf visueller Ebene wird das Auge des Betrachters mit tollen Bildern verwöhnt.
      Ein leichter Arthouse Touch ist THRILLER nicht abzusprechen, der sich schon am Anfang bei der Szenen mit der jungen Madeleine im Wald etabliert und aus später erneut auftritt.
      Das orangefarbene Kleid, die in herbstlichen Rot- und Brauntönen leuchtenden Blätter der Bäume werden sich leitmotivisch durch den Film ziehen, der ja in einem Zeitraum von etwa 15 Jahren spielt.

      Darüber hinaus wird im letztem Akt, nämlich dem der Rache der Geschändeten, sehr viel mit Zeitraffer Effekten gearbeitet.
      Durch die Bank weg erinnert dies an die Werke von Sam Peckinpah oder Enzo G. Castellari und auch bei THRILLER verfehlen die Raffer ihre Wirkung nicht.
      Auch wenn die Arbeit von Quentin Tarantino teils zu sehr gehypt wird, haben die Exploitationfans es ihm zu verdanken das THRILLER in der letzten Dekade die verdiente Aufmerksamkeit zu Teil wurde.
      Und hier lehnt sich Tarantino auch nicht zu weit aus dem Fenster mit seiner Aussage "Der härteste Rachefilm, der je gedreht wurde"!

      Wenn man THRILLER noch nicht kennt sollte man sich von diesem Kultfilm ein eigenes Bild machen und nicht jeder wird ihn mögen.
      In meiner Liste der Lieblingsfilm konnte er sich einen festen Platz sichern und an dieser Stelle gibt es von mir

      10 von 10 Augenklappen
    • War der nicht mal hier im Forum in der Rubrik Kontrovers/Skandalfilme zu finden ?
      Egal das Teil interessiert mich brennend,und leider gibt es den nicht in deutsch,was eine riesengroße SCHEISSE ist. :11: