Produktionsland: USA, Schweden Deutschland, Großbritannien
Produktion: Ceán Chaffin, Anni Faurbye Fernandez, Malte Forssell, Ryan Kavanaugh, Scott Rudin, Søren Stærmose, Ole Søndberg, Mikael Wallen
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: David Fincher
Drehbuch: Steven Zaillian
Kamera: Jeff Cronenweth
Schnitt: Kirk Baxter, Angus Wall
Spezialeffekte: Digital Domain
Budget: ca. 90.000.000$
Musik: Trent Reznor, Atticus Ross
Länge: ca. 158 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Daniel Craig, Rooney Mara, Stellan Skarsgård, Christopher Plummer, Robin Wright, Goran Visnjic, Embeth Davidtz, Joely Richardson, Joel Kinnaman, Elodie Yung, Julian Sands, Steven Berkoff
Inhalt:
Mikael Blomkvist ist ein investigativer Wirtschaftsjournalist, der fest entschlossen ist, seine Ehre wiederherzustellen, nachdem er wegen übler Nachrede verurteilt wurde. Er wird von einem der reichsten Industriellen Schwedens angeheuert, Henrik Vanger: Blomkvist soll herausfinden, was hinter dem Verschwinden von Vangers geliebter Nichte Harriet steckt - Vanger vermutet, dass sie von einem anderen Familienmitglied ermordet wurde. Der Journalist reist zum Familiensitz auf einer unwegsamen Insel an der in Eis getauchten schwedischen Küste, unsicher, was ihn dort erwarten wird.
Gleichzeitig wird Lisbeth Salander, eine ungewöhnliche aber geniale Detektivin der Sicherheitsfirma Milton Security, angeheuert, in Blomkvists Leben herumzuschnüffeln, was letztlich dazu führt, dass sie Blomkvist dabei hilft, herauszufinden, wer verantwortlich für den Mord an Harriet Vanger ist. Obwohl Lisbeth ein Schutzschild vor der Welt, die sie immer und immer wieder verraten hat, aufgebaut hat, erweisen sich ihre Fähigkeiten als Hackerin und ihre radikale Entschlossenheit als unbezahlbar. Während Mikael die verschlossenen Vangers direkt ins Visier zieht, tut Lisbeth dies eher im Hintergrund. Gemeinsam stoßen sie auf eine Mordserie, die sich von der Vergangenheit in die Gegenwart zieht. Und schließlich haben sie nur ihre zarten Bande aufkeimenden Vertrauens, um sich vor einem Verbrechen absolut monströsen Ausmaßes zu schützen.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 12.01.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 24.05.2012
Kritik:
Das schwedische Original hat mir nichts gegeben, da es einfach nur ein langweiliger Krimi auf TV Niveau war, so gesehen hat mich das Remake nicht wirklich interessiert, ich hab ihn eigentlich nur gesehen, weil ich den Regisseur David Fincher bis zuletzt mit seinem Social Network schätze.
Zwar handelt es sich hier um ein typisches, modernes Hollywood Remake, wobei sich Fincher keinen Gefallen getan hat. Gedreht wurde zumeist zwar in Schweden, aber produziert und finanziert aus Hollywood, mit einem Daniel Craig in der Hauptrolle, der etwas blass, aber noch brauchbar spielt. Im Gegensatz zum Original ist die Rolle der Lisbeth mit Rooney Mara (Nightmare on Elm Street Remake, Social Network) hier richtig derb schlecht besetzt. Ihrem Punkrock Style weicht diesmal ein moderner Tokio Hotel ähnlicher, fein frisierter Haarschnitt und im späteren Verlaufen hängen die Haare gar Dackel mäßig herunter wie bei Angela Merkel, unglaublich aber war, selbst mit dem Gesichtspiercing wirkt es nicht rebellisch. Noch schlimmer ihr Patzgesicht und die eindimensionale Gesichtsversteifung, wie soll zu so einer schlecht gelaunten Person annähernd Sympathie entstehen, wenn sie auch sonst jegliche Kommunikationen blockt und stetig nur patzige (zickige) Antworten gibt. Beim Original fand ich den depressiven Charakter zwar auch nicht sympathisch, aber doch noch wenigstens um einiges besser und glaubhafter besetzt. In der ziemlich eintönigen Geschichte wird Daniel Craig bei den Ermittlungen irgendwie nur auf der Stelle trampeln und in weichliche Opferrollen schlüpfen, währenddessen Rooney Mara sofort alles mit dem Auge erkennt, schier den anderen vom Köpfchen ehr völlig überlegen ist und somit Craig der zuvor eine Stunde in dem Film nicht vorankommt, dann plötzlich in Akordzeit auf den richtigen Fad bringt. Schließlich muss diese Schlaftablette an Film irgendwann mal Enden, die Spielzeit fällt schon bei weitem zu lang aus. Es handelt sich hier zumindest um einen reinen Frauenfilm, wo das weibliche Geschlecht sehr überlegen wirkt und die Männer alle alt und dösig sind.
Das Remake ist zudem allgemein glatter als die europäische Originalvorlage, selbst die Kulissen wirken langweilig und matt, allerdings nur auf die Optik bezogen. Denn die Härte an sich ist höher als beim Original mit 2 Fessel/Vergewaltigungsszenen, die als Highlight was hergeben. Zudem hält man sich am Ende ein wenig an die amerikanische Folterfilmwelle allgemein, eine Szene welche die Psyche belasten darf, allerdings ist Härte auch das Einzig richtig gelungene hier. Es sind allerdings nur 3 Szenen, die bei der derb langen Spiellänge nicht viel kitten können. Die Sounduntermalung von EX-NIN Trent Reznor ist gewohnt düster und sehr ansprechend, wird aber durchweg auch bei den ganzen ruhigen Passagen eingesetzt, die ja nun nicht gerade knapp sind, somit dieser stetig bedrohliche Sound im Verlauf nur noch nervt. Die sehr hohe imbd Bewertung von aktuell ca. 8.2/10 ist auch Käse, wie bei so vielen aktuellen Kinofilmen wird diese Bewertungsskala immer lächerlicher und massenkompatibler. Es gibt sogar noch etwas positives gegenüber dem Original, denn die Geschichte ist hier besser nachzuvollziehen, sie wirkt auch von den Charakterverhalten her nicht unlogisch, was David Fincher erwartungsgemäß wirklich besser macht. Zwar sollte man auch durchweg aufpassen, aber nun hab ich das Geschehen doch begreifen können, vielleicht auch weil der Film gerade zu Beginn noch interessant genug ist, man kann sogar sagen, hinten raus ist es aber noch langweiliger und viel aufgeblähter als beim Original, so dass die Geschichte hier bereits zu simpel ist und die komplette Spielzeit auch mit den ganzen Sexszenen und den neuen Medien wie Apple oder Google keineswegs gefüllt werden kann, um wirklich durchweg Spannung zu erzeugen. Es handelt sich hier um einen 0/8/15 Thriller, der lediglich durch seine Gewaltszenen etwas mehr liefert als das Original oder das übliche Krimi Programm des ZDF. Schlussendlich komme ich auf die gleiche Bewertung, dass liegt aber nur daran, dass ich beim Original die Geschichte sehr durcheinander gewürfelt empfunden habe, ansonsten ist das Remake sicher schlechter.
Original
Remake