Produktionsland: USA
Produktion: Adi Shankar, Spencer Silna, Jennifer Hilton Monroe, Bill Johnson, Jules Daly, Ross Fanger, Joe Carnahan uva.
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Joe Carnahan
Drehbuch: Joe Carnahan, Ian Mackenzie Jeffers
Kamera: Masanobu Takayanagi
Schnitt: Roger Barton, Jason Hellmann Joseph Jett Sally
Spezialeffekte: Gregory Nicotero
Budget: ca. 34.000.000$
Musik: Marc Streitenfeld
Länge: ca. 117 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Liam Neeson, Dermot Mulroney, Frank Grillo, James Badge Dale, Joe Anderson, Nonso Anozie, Dallas Roberts, Larissa Stadnichuk, Ben Bray, James Bitonti, Jonathan Bitonti
Inhalt:
John Ottway ist in Alaska bei einem Ölunternehmen angestellt, um dort die Bohrarbeiter vor wilden Tieren zu schützen. Er und ein Trupp Männer befinden sich auf dem Rückflug in die Heimat, als ihr Flugzeug in einen heftigen Sturm gerät und in der Wildnis abstürzt. Eisige Kälte empfängt die Männer in einer scheinbar unendlichen Schnee-Hölle. Die acht Überlebenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versuchen sich in Richtung Süden durchzuschlagen - doch Hunger und Kälte sind nicht die größte Gefahr: Die Absturzstelle liegt inmitten eines Jagdreviers von Wölfen. Das Rudel hat die Männer bereits entdeckt und nimmt die unerbittliche Verfolgung auf.
Trailer:
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Kinostart in Deutschland: 12.04.2012
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 21.09.2012
Kritik:
Der Beginn zieht einen sofort in einen Bann, wenn es in einem Flugzeug rattert und es abzustürzen droht, dass wird spannend wiedergegeben und es passiert dann auch, die Maschine macht eine Bruchlandung. Wie können anschließend einige bei einem Flugzeugabsturz völlig unverletzt überleben, wo die Trümmerteile in alle möglichen Richtungen total zerstückelt verstreut sind, nur Leichen oder Schwerverletzte sieht man nicht, dafür Überlebende. An Dummheit wird bei dieser neuen Hollywood Produktion zu Beginn gleich mal ein Tiefschlag serviert, von dem ich mich erstmal erholen musste, so ein derber Aussetzer zu Beginn zeigt oftmals, dass man den Rest gleich in die Tonne hauen kann. The Grey ist aber ein Film, der wirklich überraschen darf. Der ruhige Old School Ablauf ohne jegliche Hektik und ohne visuelle Coolnis wie Filme alla „Drive“, lässt The Grey samt seiner zensurenfreien Gewaltdarstellung wie eine moderne Independentproduktion wirken. Als dann die gefräßigen Wölfe auftauchten, kann man sich zwar auch fragen, wie das sein kann, dass sie so wild auf Menschen los gehen. Vom Virus befallen, stellen sich die Opferdarsteller die Frage? Es sind halt Monsterwölfe und als solche um einiges größer als normale Tiere dieser Gattung, wodurch man es durchaus glauben kann, dass sie Menschen jagen um sich zu ernähren, wobei das Thema hier nicht übliches mit einer Fressbestie liefert, sondern das Monsterwolfrudel will einfach nur ihr Revier verteidigen und dass leuchtet sehr plausibel ein. Weniger glaubhaft sind hingegen noch die Prügeleien der Männer untereinander, als ob sie in einer akut angespannten Lage nichts anderes im Kopf hätten. Dennoch ist The Grey durchweg spannend und weitestgehend glaubhaft, zumindest glaubhaft genug um sich hier richtig drin zu verlieren. Die winterlich kühle und atmosphärische Landschaft ist bestens gewählt. Gruselig ist das Geschehen ebenfalls sehr, da die Wölfe jederzeit angreifen können und das auch tun, wo man richtige Schauermomente liefert. Nicht nur mit den Wölfen, sondern auch das weiterziehen der Überlebenden durch die tief verschneite Wald/Berglandschaft, um die Zivilisation zu erreichen. Der Film ist dabei durchweg unterhaltsam und hat auch witzige Momente parat, die das Geschehen nie lächerlich werden lässt, sondern es sympathisch rüberbringt. Es wird einige Male richtig deutlich auf aufgerissene Körperteile und Blut verschmierte Leichen gehalten, mit den Wölfen wird auch nicht zimperlich umgegangen die schon mal auf dem Speis gebraten werden, somit der Film doch schon ziemlich Richtung Horrorfilm geht. Was fehlt ist das gute durchleuchten der Charaktere, einer ähnelt den anderen, wenn gleich es dem Regisseur dennoch gelingt emotionale Szenen zu erzeugen und seelenlos ist der Film damit gewiss nicht, auch wenn die Besetzung nur durchwachsen agiert. Liam Neeson hat meist ein Gespür für ordentliche bis gute Filme, wie auch wieder zu sehen.
The Grey hat einige großartige emotionale Momente parat, wie das laute Brüllen zu Gott, der endlich etwas Menschliches zeigen soll. Das Finale hat mich hier am meisten überrascht, was noch eine Aufwertung um einen Punkt kurz vor Schluss bedeutet, alles andere als Hollywood typisch. Nach dem Abspann kommt noch eine Szene, die jeder für sich selbst deuten kann. Regisseur Joe Carnahan hat sich gegenüber seinem immerhin noch brauchbaren A-Team Remake gesteigert und scheint auf Carpenters Spuren empor zu steigen. Empfehlung! Genau so stark wie The Road!